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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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verbrannt. Vor der Verbrennung wurden die Goldzähne und Ringe entfernt, zwischen die Leichen wurde Brennholz geschichtet, und wenn ein Stoß von ca. 100 Leichen drin war, wurde mit Petroleum getränkten Lappen das Holz entzündet. Wenn die Verbrennung dann richtig im Gange war, wurden die anderen Leichen dazugeworfen. Das auf dem Boden der Gruben sich sammelnde Fett wurde mit Eimern dem Feuer wieder zugegossen, um bei besonders nasser Witterung den Verbrennungsprozeß zu beschleunigen. Die Dauer der Verbrennung dauerte 6–7 Stunden. Der Gestank der verbrannten Leichen konnte bei Westwind selbst im Lager bemerkt werden. Nach Räumung der Gruben wurden die Aschenreste zerstampft. Dies geschah auf einer Zementplatte, wo Häftlinge mit Holzstampern die Knochenreste pulverisierten. Diese Reste wurden dann mittels Lastwagen an einer abgelegenen Stelle in die Weichsel geschüttet.« Die Häftlinge des ersten Sonderkommandos, zum Ausgraben und zur Verbrennung der 107000 in Massengräbern verwesenden Leichen mißbraucht, wurden am 3.12.1942 vergast (Czech).

Becker, Bernhard
    Führer des Außenlagers Gleiwitz  II (Mai bis September 1944 )
    * 27.7.1900 Ruda, Kreis Kulm in Westpreußen. SS-Oberscharführer. Block- und Kommandoführer in Monowitz (I.G. Farben). In Gleiwitz II, ab April 1944 Außenlager, vegetieren mehr als tausend weibliche und männliche Häftlinge. Die Frauen werden bei 60–70 Grad Hitze in den Produktionshallen zur Rußherstellung aus Schwefel und Öl eingesetzt, was zur Schädigung von Augen und Lungen führt. Hauptscharführer Friedrichsen: »Der Ruß war ein Grundprodukt für die Herstellung von Buna.« Irena Strzelecka (HvA 14): »Die Höchstdauer eines Häftlingsaufenthaltes im Krankenbau durfte 14 Tage nicht überschreiten. Häftlinge, die eine längere Behandlung beanspruchten oder unfähig zu weiterer Arbeit waren, wurden zusammen mit den Leichen Verstorbener nach Birkenau gefahren und dort vergast.« 1948 in Krakau zu lebenslang Haft verurteilt. Wohnsitz in Stockelsdorf.

Becker, Dorothea
    KZ -Wärterin
    * 10.12.1912 Saarbrücken. Frauenkonzentrationslager (FL) Birkenau. Standortbefehl Nr. 5/44: Am 30.1.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse (das KVK läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Verbleib unbekannt. – Kommandant Höß in seinen Aufzeichnungen über die SS-Aufseherinnen: »Ähnlich der Homosexualität in den Männerlagern grassierte im FL die Seuche der lesbischen Liebe. Auch die stärksten Strafen, auch die Einweisung in Strafkompanie tat dem nicht Einhalt. Wiederholt wurden mir Fälle von Verkehr dieser Art zwischen Aufseherinnen und weiblichen Häftlingen gemeldet. Dies zeigt das Niveau der Aufseherinnen.« Simone Veil zu lesbischen Verhältnissen der Funktionshäftlinge (1944): »Zwischen diesen Frauen und den jüngeren Mädchen schwang stets eine gewisse sexuelle Zweideutigkeit mit, was man heute nur beiläufig zu erwähnen braucht, um die Empörung ehemaliger Häftlinge wachzurufen. Hierbei wird jedoch häufig vergessen, daß viele der jüngeren Frauen ihr Leben solchen Formen der Protektion verdanken, ganz gleich, ob es dafür Gegenleistungen gab oder nicht.«

Becker, Felix
    SS -Sturmmann
    * 25.9.1900 Rötha/Sachsen. Wachtruppe Auschwitz, Dienstbezeichnung SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz (der SS-T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. – Häftling Paul Hoffmann, von Bielefeld nach Auschwitz deportiert (AV, Bl. 12934): »Zum Zeitpunkt des Eintreffens in Auschwitz war ich mit der 20 Jahre alten Lotte Windmüller verlobt. Fräulein Windmüller wurde ebenso wie ich nach Auschwitz deportiert. Ich habe sie nach der Ankunft in Auschwitz nie mehr zu Gesicht bekommen.«

Becker, Felix
    SS -Sturmmann
    * 8.10.1914 Putinci/heutiges Serbien. Ab Januar 1942 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 im Neckar-Odenwaldkreis. – Der damals 14jährige Robert Jehoshua Büchler, Sommer 1944 aus der Tschechoslowakei deportiert, über seine Ankunft: »Draußen dunkelte es, einige Menschen kletterten zu den vergitterten Luken hinauf, um zu sehen, wohin es uns verschlagen hatte. ›Wir scheinen uns in der Gegend von Kohlebergwerken oder Stahlwerken zu befinden‹, verkündeten sie und fügten hinzu, man sehe hoch aufragende Schornsteine, die hohe Feuerzungen ausstießen, wahrscheinlich Hochöfen zur Verhüttung von Eisenerz. Das Rätselraten ging weiter, bis plötzlich die Tür des Waggons aufgerissen wurde und ein Befehl auf

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