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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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deutsch ertönte: ›Alle raus!‹«

Becker, Hugo
    Zentral-Bauleitung
    * 18.10.1911 Merlau. SS-Sturmmann. Februar 1942 bis Oktober 1943 in Auschwitz. 1948 in Krakau zu 18 Monaten Haft verurteilt.

Becker, Johann
    SS -Unterscharführer
    * 18.5.1911 Schaffhausen/Saar. 1936 SS (Nr. 315850). Vom 31.3.1941 bis zum Ende in Auschwitz. Standortverwaltung, Technische Abteilung, Führer des Kommandos Kanalisation (Kanalisation, Wasserversorgung, Abfuhr der Fäkalien). Standortbefehl Nr. 41/43: »Besuch der Ehefrau vom 23.9.–20.10.43«. Becker: »Mir ist natürlich bekannt, daß in Auschwitz Häftlinge vergast worden sind. Das konnte man schon durch den Geruch wahrnehmen.« Am 7.4.1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt, Entlassung Mai 1953. Becker: »Ich bin durch die polnischen Vernehmungsbeamten und Richter einwandfrei behandelt worden.« Berufsangabe: Friedhofswärter. Aussage: AV, Bl. 12232ff.

Becker, Karl
    SS -Scharführer
    * 10.7.1890 (oder 18.4.1890) Schwedenhöhe. Wachmannschaft, Monowitz. 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt. – Häftling Unikower zur Wachmannschaft Monowitz (AV, Bl. 1708): »Falls ein SS-Mann melden konnte, er habe einen Häftling auf der Flucht erschossen, erhielt er eine Prämie und ein dienstfreies Wochenende. Deshalb ereigneten sich derartige Fälle fast immer an einem Freitag. Ich habe schon kurz nach meinem Eintreffen selbst einmal beobachtet, daß ein älterer SS-Posten einen jüngeren Häftling, dem man eine Flucht hätte zutrauen können, unter irgendeinem Vorwand über die Postenkette hinausschickte und ihn dann erschoß, und zwar von hinten, weil der Rückenschuß ein Beweis für den Fluchtversuch sein sollte. Dieser Vorfall ereignete sich ebenfalls an einem Freitag. Wir hatten an diesem Tage drei Häftlinge auf die oben beschriebene Weise verloren.«

Beckmann, Heinrich
    SS -Rottenführer
    * 24.5.1913 Dortmund. Ab August 1944 in Buna-Monowitz. Nach 1945 im Ruhrgebiet. – Häftling Max Kaufmann über die Wachmannschaft Monowitz: »Der geringste Anlaß konnte schon dazu führen, daß ein Häftling getötet wurde. So z.B., wenn ein Häftling infolge eines Schwächegefühls das Glied verließ, in dem er marschierte.«

Bedarf, Josef
    SS -Rottenführer
    * 6.3.1920 Krucke, Kreis Schaki. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Jawischowitz, 1944 Standortverwaltung. Nach 1945 in Schwerin (DDR).

Bedarf, Waldemar
    SS -Unterscharführer
    * 3.1.1924 Kowno. Standortverwaltung, Effektenkammer Birkenau (Verwahrung Raubgut). Kitty Hart schildert in ihren Erinnerungen, wie sie im Kommando Kanada von Bedarf zusammengeschlagen wird, weil sie ihrer ebenfalls im Lager inhaftierten Mutter eine schriftliche Mitteilung schicken wollte. † Vermißt.

Bednarek, Emil
    Häftling Nr.  1325 . Blockältester, Kielar: »Die Blockältesten waren Herren über Leben und Tod eines jeden Häftlings.«
    * 20.7.1907 Königshütte. Sohn eines Grubenarbeiters. Selbst Grubenarbeiter. 1939 in der polnischen Armee. Verhaftung Gestapo am 15.4.1940. Ankunft Auschwitz am 7.7.1940. Ab März 1942 in Birkenau. Häftlingsarzt Fejkiel: »Er war Blockältester von Block 8, Stammlager und später in der Strafkompanie in Birkenau. Ich habe selbst gesehen, daß er nach dem Appell Häftlinge totgeschlagen hat. Er hat Hunderte getötet.« Bednarek, nachdem er einen polnischen Ingenieur totgeprügelt hat (Urteil): »Schafft die stinkende Scheiße draußen weg.« Entlastungszeuge Jozef Czoprik, dessen Aussage im Auschwitz-Prozeß verlesen wird: »Er war ein Freund meines Bruders. Ich bat ihn, mir zu helfen, damit ich zu essen bekomme. Er erlaubte mir darauf, den Kessel aus seinem Block zu spülen. Dabei konnte ich die Essensreste nehmen.« Nach 1945 Betreiber der Bahnhofsgaststätte in Schirnding. Schlußwort im Auschwitz-Prozeß: »Ich fühle mich vor Gott und den Menschen nicht schuldig.« Am 20.8.1965 vom LG Frankfurt wegen Mordes in 14 Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt. Urteil: »Oft ließ der Angeklagte Bednarek die Häftlinge vor Empfang der Suppe in Kniebeuge gehen und befahl, daß sie in Hockstellung hüpfend die Suppe zu empfangen hätten. Wenn dann die Häftlinge mit den gefüllten Eßnäpfen weghüpften, konnten sie es nicht verhindern, daß ein Teil der Suppe überschwappte und auf die Erde verschüttet wurde. So ging ihnen, die ständig Hunger hatten, noch ein Teil der kärglichen Nahrung verloren.«

Bedner, Georg
    SS -Sturmmann
    * 3.9.1910 Tartlau/Rumänien. Kommando Gleiwitz. Nach 1945 in

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