Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Größenwahn gab niedrigsten Veranlagungen freien Lauf, was von den SS-Ärzten klug ausgenutzt wurde, indem sie ihm eine Phenolspritze in die Hand gaben, mit der er das Leben derer verkürzen durfte, die sowieso sterben mußten.« Häftlingsschreiber Paczula (AV, Bl. 2570): »Dieser hatte mir selbst erzählt, er habe insgesamt etwa 13500 Häftlinge abgespritzt. Diese Zahl dürfte auch zugetroffen haben, denn ich konnte ja in meiner Eigenschaft als Rapportschreiber seine Angaben einigermaßen überprüfen.« Laut Häftling Glowa tötete er die polnischen Jungen Mieczylaw und Tadeusz Rycaj, brach danach zusammen, beendete das Abspritzen und wurde nach Neuengamme überstellt (AV, Bl. 3371). † Langbein (Menschen) zufolge in Neuengamme einem Bombensuchkommando zugeteilt und dort gestorben.
Pappermann, Arthur
SS -Unterscharführer
* 24.6.1887. Wachmannschaft Monowitz. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Pargner, Karl
Verwaltungsführer des Hygiene-Instituts der Waffen- SS in Rajsko
* 6.8.1921 Kutterschitz, heute Chuderice/Tschechien, Sohn eines Gastwirts. Kaufmann. 1938 SS, Oberscharführer (1944). Zunächst SS-Division Das Reich . Ab Juni 1943 am Hygiene-Institut, Pargner: »Dieses Kommando bestand aus Häftlingsärzten und artverwandten Berufen.« Zwischenzeitlich für drei Monate beim SS-Röntgen-Sturmbann in Posen. Am 31.8.1948 in Krakau zu 15 Jahren Haft verurteilt, Juni 1956 begnadigt und entlassen. Sparkassenangestellter. – In dem von Pargner erwähnten Kommando arbeiten als Häftlinge Spezialisten des Instituts für Fleckfieber- und Virusforschung in Lemberg: Dr. Ludwik Fleck (Nr. 100967), Dr. Bernhard Umschweif (Nr. 100969), Dr. Jakub Seemann (Nr. 100968) und Dr. Owsiej Abramowicz (Nr. 100965). Sie waren am 7.2.1943 mit ihren Ehefrauen und Kindern in Auschwitz eingetroffen und bekamen alle Häftlingsnummern tätowiert. Pargner über die verschleppten Wissenschaftler: »Sie waren froh, daß sie bei dem Institut arbeiten durften.« Aussage: AV, Bl. 8891ff.
Paschke, Hans
SS -Unterscharführer
* Etwa 1905. Furier bei einer Wachkompanie. Beförderung zum Rottenführer am 1.12.1941 (KB Nr. 33/41). Als Zeuge im Auschwitz-Prozeß: »Schließlich möchte ich noch sagen, daß ich Heimatvertriebener bin und mich diese Sachen [Auschwitz] überhaupt nicht mehr interessieren.« Arbeiter.
Paschke, Werner
SS -Unterscharführer
* 12.2.1920 Freithal b. Dresden, Sohn eines Fleischers. Selbst Fleischer. April 1940 SS. Ausgebildet in der SS-Lehrküche in Oranienburg (KB Nr. 32/41). Ab 30.9.1940 Standortverwaltung, Leiter der SS-Küche in Auschwitz und in Birkenau sowie den Außenlagern Eintrachthütte und Laurahütte. Standortbefehl Nr. 16/43: »Besuch der Ehefrau in der Zeit vom 25.4. – Juni 1943«. Paschke: »Sowohl in den Häftlingsküchen als auch in den Truppenküchen wurden die eigentlichen Küchenarbeiten von Häftlingen ausgeführt. Ich und die anderen SS-Angehörigen, die den Küchen zugeteilt waren, führten praktisch nur die Aufsicht.« † 23.7.1978 Darmstadt. Q.: AV, Bl. 8150ff.
Pataschitsch, Andreas
SS -Sturmmann
* 25.11.1911 Darda. November 1942 bis April 1943 in Auschwitz, Wachmannschaft, Außenlager Jawischowitz. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 3.10.1960 Albershausen.
Pauckner, Karl
SS -Unterscharführer
* 5.11.1904 Weissenburg/Bayern. Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV). Wohnsitz am Geburtsort.
Paulmann, Werner
SS -Obersturmbannführer
* 16.4.1901 Kassel. Dr. jur. SS-Richter. † 28.11.1958 Santiago de Chile.
Paulus, Otto
SS -Unterscharführer
* 6.8.1892 Mark Neukirchen/Sachsen. Ab 28.8.1944 in Auschwitz, Wachmannschaft Monowitz und Außenlager Bobrek. † 1947 U-Haft in Krakau (LaV).
Pautschek, Josef
SS -Schütze
* 21.11.1908 Esseg. SS-Totenkopf-Sturmbann, Birkenau. † Seit 20.9.1944 vermißt.
Peischel, Erich
SS -Schütze
* 27.3.1910. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Herbst 1944 Kommando Charlottengrube, eine Steinkohlengrube mit etwa 1000 jüdischen Häftlingen. Verbleib unbekannt. – Andrze Strzelecki über einen unbekannten Juden aus Lodz (HvA 17): »Er hatte Durchfall, war sehr geschwächt. Die Bergleute rieten ihm, sich beim Steiger zu melden und ihn zu bitten, ihn von der Arbeit zu befreien. Als der Häftling seinen Arbeitsplatz verließ, dachten alle, daß er sich beim Steiger meldete. In Wirklichkeit hatte sich der Häftling in einer Felsennische in einem
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