Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
Vom Netzwerk:
Karteiführung usw.). Als Oberschlesier (!) Entlassung am 27.9.1944 zur Wehrmacht, Einsatz in Italien, Februar 1945 zu den Briten übergelaufen. Promotion 1955. Chirurg in Swietochlowice. Aussage: AV, Bl. 2546ff.

Pahl, Heinz
    SS -Sturmmann
    * 27.10.1923. Kommandanturbefehl vom 9.6.1943: »Besuch der Ehefrau«. Verbleib unbekannt.

Paisikovic, Dov
    Jüdisches Sonderkommando, Nr. A- 3076
    * 1.4.1924 Velky Rakovec in Slowenien. Ankunft Auschwitz am 21.5.1944 aus Ungarn: »Ich kam zusammen mit meinem Vater in die Gruppe der Arbeitsfähigen, auch ein Bruder von mir konnte in das Lager einrücken. Die übrigen Familienmitglieder habe ich auf der Rampe zum letzten Mal gesehen.« Mit 250 Häftlingen zum Kommando in den Vergasungsanlagen gezwungen. Leichenschlepper im Bunker V (Mai 1944 als Vergasungsanlage für die Ungarntransporte reaktiviertes weißes Bauernhaus, früher Bunker II genannt). Paisikovic: »Wir erhielten Spazierstöcke. Die Krümmung des Spazierstockes mußte den Leichen um den Hals gelegt werden. Dann hatten wir die Leiche von dem Bunker zur Grube zu zerren. Die Arbeit während des Tages war derartig grausam, daß einige Häftlinge aus unserer Gruppe den Freitod suchten, indem sie sich in die Grube stürzten und dort verbrennen ließen.« Danach in den Krematorien sowie an den Verbrennungsgruben. Fleischer in Israel. Gestorben 1988. Aussage: AV, Bl. 17082ff.

Paisikovic, Isaak
    Jüdisches Sonderkommando, Nr. A- 3075
    * Etwa 1893 in Ungarn, Vater von Dov. Im selben Krematorium wie sein Sohn, Torwächter. Sohn Dov über das Ende, nach dem Evakuierungsmarsch: »In Mauthausen war ich von meinem Vater getrennt worden. Mein Vater war schließlich noch nach Ebensee gekommen. Im Zeitpunkt meines Eintreffens in Ebensee erfuhr ich von Mithäftlingen, daß mein Vater einige Tage vorher im HKB verstorben war.«

Paitz, Franciskus
    SS -Schütze
    * 24.11.1926 Prigrewica Sv. Ivan/heutiges Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 24.7.1978 Rielassingen.

Palarczyk, Anna
    Häftling Nr.  17524
    * 21.7.1918 Krakau. Verhaftung ebenda am 24.6.1942. Ankunft Auschwitz am 17.8.1942 aus dem Gestapogefängnis Montelupich. Beim Bau der Straße zum Krematorium eingesetzt, dann in Block 12. Aussage: »Das war der sog. Musterblock. Er zeichnete sich dadurch aus, daß er außergewöhnlich sauber war und daß wir zum Erhalten seiner Sauberkeit entsprechende Mittel in Form einer Bürste bekamen. Außerdem hatten wir schöne Decken vom holländischen Transport. Dieser Block wurde mit den Häftlingen zusammen während des Besuches von hohen SS-Delegationen gezeigt.« Archivangestellte. Q.: MV, Bd. 10.

Palinsky, Walter
    SS -Unterscharführer
    * 17.8.1896 Hoppenrade. Ab 1942 in Auschwitz. Wachmannschaft Monowitz, Herbst 1944 Außenlager Charlottengrube. Andrzej Strzelecki (HvA 17): »Er nahm am Erschießen von Häftlingen während der Evakuierung des KL Auschwitz teil.« Todesstrafe am 14.9.1948 in Krakau, vollstreckt.

Palitzsch, Gerhard
    Rapportführer, Höß: »Die gerissenste und verschlagenste Kreatur, die ich kennengelernt und erlebt habe.«
    * 17.6.1913 Großopitz b. Dresden. Landwirt. 1933 NSDAP (Nr. 1965727) und SS (Nr. 79466), Hauptscharführer (1941). 1933 KZ Sachsenburg, 1936 Block- und Rapportführer (Spieß). 1938–1940 Zweiter Kommandoführer KZ Neuengamme. Danach in Sachsenhausen. Ankunft Auschwitz am 20.5.1940 mit den ersten 30 kriminellen Häftlingen, die als Funktionshäftlinge eingesetzt werden. Der erste Rapportführer. Berüchtigt sind seine Ansprachen an neu eingetroffene Häftlinge (Shelley): »Wir Deutschen haben kein Mitleid mit den Feinden des Dritten Reiches, so wie ihr welche seid. Mit Freude werden wir euch alle durch die Kamine der Krematorien jagen. Vergeßt eure Frauen, eure Kinder und eure Familien. Hier werdet ihr verrecken wie Hunde.« Beteiligt an der Probevergasung von 600 russischen Kriegsgefangenen und 250 kranken Polen am 3.9.1941 mit Zyklon B im Keller des späteren Block 11 (damals: Block 13). Da am nächsten Tag nicht alle tot sind, schüttet Palitzsch Zyklon B nach (Klodzinski in Die Auschwitz-Hefte , Bd. I). Erschoß die meisten Häftlinge an der Schwarzen Wand . Häftling Dr. Boleslaw Zbozien über die Ermordung einer Familie (StAu III, Auszug): »Der Mann hielt das links stehende Kind an der Hand. Das andere Kind stand zwischen ihnen, und sie hielten es auch an der Hand. Das Jüngste drückte die Mutter an ihre Brust. Palitzsch schoß zuerst dem Säugling in den Kopf.

Weitere Kostenlose Bücher