Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
Vom Netzwerk:
Pys: »Arbeitskommandos gab es damals noch nicht. Nach dem Morgenappell wurden jeweils einige Häftlinge (zwischen 20 und 60 Mann) für Aufbau im Lager ausgesucht. Die übrigen mußten den ganzen Tag Sport treiben. Nach etwa 3 bis 4 Stunden war oft schon die Hälfte aller Häftlinge vor Erschöpfung ohnmächtig zusammengebrochen. Sie wurden dann mit Wasser überschüttet, dadurch wieder zu Bewußtsein gebracht und mußten weitermachen. Dabei wurden wir ständig geschlagen und mißhandelt.« Ab Herbst 1940 im Kommando SS-Revier, u.a. als Reiniger. Nach 1945 Abitur, Studium Volkswirtschaft, Direktor einer Baufirma. Q.: AV, Bl. 2463ff.

Pyschny, Heinrich
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 2.9.1913 Myslowitz. Berufsangabe: Forsteleve. SS-Rottenführer. 1939 SS-Totenkopf-Regiment in Buchenwald. 1941 Gesuch, nach Auschwitz versetzt zu werden, »weil meine Familie in Gieschenwald in der Nähe von Auschwitz wohnte«. Zunächst Mauthausen, dann Wachkompanie Auschwitz. Posten bei Häftlingsaußenkommandos (»in der Hauptsache beim Abreißen von polnischen Dörfern«). Herbst 1942 in der Häftlingskartei der PA, laut Broch Dolmetscher bei Verhören (AV, Bl. 13077). Ordonnanz bei PA-Chef Grabner (Langbein, Menschen). PA-Kollege Marko: »War zur persönlichen Verfügung des Ustuf. Grabner da.« Winter 1943/44 (eigene Angabe) Kommandoführer beim Kommando Landwirtschaft. Zuletzt in Groß-Rosen. Ab 1960 Händler für forst- und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Pyschny: »Es war allgemein bekannt, daß in Birkenau Menschen vergast und verbrannt wurden. Den Verbrennungsgeruch konnte man oft wahrnehmen.« Aussage: AV, Bl. 8283ff.  

Q
    Quakernack, Walter
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo, Führer des Alten Krematoriums
    * 9.7.1907 Senne b. Bielefeld. SS-Oberscharführer (1942). In der PA Leiter des Referats Standesamt und Krematoriumsverwaltung . Beteiligt an der Vergasung von 600 russischen Kriegsgefangenen und 250 kranken Polen am 3.9.1941 mit Zyklon B. Erschoß Häftlinge an der Schwarzen Wand (dafür gab es als Sonderverpflegung Schnaps und Zigaretten). Erschoß im Alten Krematorium Menschen, die von der Gestapo zur Tötung ins Lager gebracht wurden. Häftling Feinsilber: »Ich hörte die Schreie von Kindern, und Quakernack antwortete: ›Mehr kommen von den Unseren an der Front um.‹« Standortbefehl vom 15.9.1943: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . April 1944 Führer des im selben Monat von der Organisation Schmelt übernommenen und 40 km von Auschwitz entfernten Außenlagers Laurahütte in Siemianowice. Ein Lager zur Produktion von Küsten-Abwehrgeschützen (Tadeusz Iwaszko, HvA 10). Die Wachmannschaft der zuletzt 937 Häftlinge bestand zum Teil aus älteren Jahrgängen einer Küsten-Flakartillerie. † Todesurteil in Lüneburg, Hinrichtung 11.10.1946 in Hameln.

Quehl, Heinrich
    SS -Unterscharführer
    * 25.6.1906 Hof/Saale. Am 2.3.1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt. † 30.4.1971 am Geburtsort.

Quintus, Josef
    SS -Schütze
    * 10.5.1899 Vepröd/Ungarn. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 27.12.1944 Laurahütte. – Der damals 14jährige Kurt Hartmann, Häftling im »Zigeunerlager«, in der Hauptverhandlung gegen E. A. König: »Einmal wurden ungarische Juden ausgeladen. Sie wurden von SS-Leuten zum Krematorium geführt. Wir haben zugeschaut, wie lange es dauerte, bis der Rauch durch die Kamine kam. Es dauerte damals für uns nur eine überraschend kurze Zeit.«

Quintus, Josef
    SS -Schütze
    * 15.10.1908 Weprowatz. SS-Totenkopf-Sturmbann. † Vermißt seit 11.9.1944.

Quirin, Peter
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    * 5.12.1902 Fischbach. Grubenwächter. 1937 SS, Sturmmann. Ab 20.7.1942 in Auschwitz (LaP). Ab April 1944 SDG in den Außenlagern Blechhammer, Jawischowitz und Tschechowitz-Vacuum. Franciszek Piper über Quirin in Blechhammer (HvA 10): »Oftmals schlug er während seines Besuchs im Krankenbau die sich im Warteraum befindenden Kranken als angebliche Simulanten und trieb sie in ihre Blocks zurück. Nicht selten geschah es auch, daß er einen Häftlingsarzt in Anwesenheit der Kranken schlug.« Verbleib unbekannt.

R
    Rabsch, Max
    SS -Rottenführer
    * 18.10.1899 Oberdorf. Standortverwaltung. Verbleib unbekannt.

Rachmann, Jacques
    Häftlingsarzt, Nr.  49057
    * 2.1.1908 Klawno/Polen. Verhaftung am 14.5.1941 in Paris. Ankunft Auschwitz am 19.7.1942 aus dem Lager Pithiviers. HNO-Häftlingsarzt im Block 28 (Ambulanz) in Birkenau. Rachmann über eine

Weitere Kostenlose Bücher