Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Schreiben des Leiters des Kleidermagazins vom 14.7.1944 geht hervor, daß in eine solche Baracke 1000 bis 1200 Häftlinge hineingepreßt wurden.«
Pürstinger, Heinz
SS -Sturmmann
* 15.9.1923 München. Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Puhle, Walter
SS -Rottenführer
* 15.2.1908 Großraden/Mecklenburg. März 1941 bis April 1944 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann (turnusmäßig Rampendienst). Verbleib unbekannt. – Häftlingspfleger Henryk Rafalik, Nr. 16780, über die Ungarntransporte Sommer 1944 (MV, Bd. 29): »Wegen der großen Anzahl der in jenen Transporten gebrachten und für den Tod bestimmten Menschen fing man an, die Leichen jener Menschen nicht nur in den Krematorien, sondern auch auf zwei Stößen zu verbrennen, die sich im Freien im Bereich des IV. und V. Krematoriums befanden. Diese Stöße brannten damals ununterbrochen Tag und Nacht.«
Pulfer, Paul
SS -Sturmmann
* 3.1.1908 Djakova/Kroatien. Ab 1943 in Auschwitz, SS-Totenkopf-Sturmbann, Monowitz. Verbleib unbekannt.
Purke, Josef, vormals Wokral
SS -Unterscharführer
* 28.2.1903 Onstaletz Plau b. Karlsbad. SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz II (Birkenau). Einer von drei SS-Männern, die beim Aufstand der jüdischen Häftlinge am 7.10.1944 im Krematorium III getötet werden. Laut Standortbefehl Nr. 26/44 gefallen »vor dem Feind«.
Purr, Anton
SS -Schütze
* 25.8.1909 Parabuc, heute Ratkovo/Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Frankfurt am Main.
Pusiak, Bernhard
SS -Schütze
* 4.7.1902. SS-Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturbefehl vom 4.10.1944: Besondere Anerkennung, da er Häftlingsflucht durch Schußwaffengebrauch verhinderte. Verbleib unbekannt.
Putz, Michael
SS -Schütze
* 2.7.1902 Csolnok/Ungarn. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 26.12.1944 bei Bombenangriff auf Buna-Monowitz. Standortbefehl Nr. 31/44: »Wir werden den Kameraden stets ein ehrendes Gedenken bewahren.«
Putzker, Erwin
Zentral-Bauleitung
* 2.6.1904 Jauer. SS-Unterscharführer. In der Registratur. Nach 1945 in Bischberg, Landkreis Bamberg.
Puzyna, Martina
Mengeles Anthropologin, Nr. 54538
* Etwa 1902 in Polen. Ankunft Auschwitz am 11.8.1943 aus Lemberg. Ab Frühjahr 1944 Mitarbeiterin Mengeles bei anthropologischen Messungen. Puzyna: »Gegen Ende 1944 bis zur Evakuierung arbeitete ich hauptsächlich in einer besonderen Baracke im früheren Zigeunerlager. In diesem Raum wurden auch die schriftlichen Unterlagen über die Messungen verwahrt. Ich habe eine gute Erinnerung daran, daß Mengele im Januar 1945, einige Tage vor der Evakuierung, in diesem Raum erschien und wortlos wie ein Wilder diese Aufzeichnungen zusammenpackte und für den Abtransport vorbereitete. Er sprach kein Wort und verschwand dann.« Nach 1945 Anthropologin in London, 1972 Gesellschafterin bei einer englischen Dame. Puzyna über die Judentransporte 1944 aus Ungarn: »Als diese Transporte einsetzten, war es mir möglich, Mengele in Birkenau auf der Rampe stehen zu sehen, und ich konnte ihn rufen hören: Zwillinge raus! Er schien mir wie von Sinnen zu sein, wenn er auf der Rampe herumlief und Zwillinge suchte. Immerhin kamen auf diese Weise aus den Ungarntransporten 250 Zwillingspaare etwa zusammen, eine für die bisherige Zwillingsforschung unglaublich hohe Zahl.« Puzyna weiter (Auszug): »Daß Mengele allerdings vor der Tötung von Menschen nicht zurückschreckte, um irgendwelche Erkenntnisse zu gewinnen, habe ich bei einer einzigen Gelegenheit selbst erfahren müssen. Dies war schon in der zweiten Hälfte des Jahres 1944, als auch auf dem Gelände des ehemaligen Zigeunerlagers Messungen vorgenommen wurden. Als ich dort auf dem Gelände des Zigeunerlagers zu tun hatte, vertraute mir Mengele eine Holzkiste an und legte besonderen Wert darauf, daß ich diese Kiste am nächsten Tage zur Lagerpost bringen sollte. Als ich allein war, drängte es mich, den Inhalt dieser Kiste, die Mengele so wichtig erschien, kennenzulernen. Ich öffnete die Kiste und stellte fest, daß sie Gläser enthielt, in denen sich herauspräparierte menschliche Augen befanden. Ich war zutiefst erschüttert, weil mir in diesem Augenblick klar wurde, daß Mengele offenbar fähig war, Menschen umzubringen, um irgendwelche Untersuchungsergebnisse zu erlangen.« Q.: MV, Bd. 13. Lit.: Klee, Auschwitz.
Pys, Edward
Häftling Nr. 379
* 11.6.1922 Rzeszow. Verhaftung Gestapo am 1.5.1940. Ankunft Auschwitz mit dem ersten Transport polnischer Häftlinge am 14.6.1940.
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