Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

versteckte mich vor [KZ-Arzt] König, damit er mich nicht in die Gaskammer schickt.« Dozentin für Kinderheilkunde in Bratislava. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz , über Block 25: »Eines Tages kam der SS-Mann [Anton] Tauber auf unseren Block, um die Aussortierung für das Gas selbst vorzunehmen. Er war nicht älter denn 25 Jahre alt. Die Blockälteste mußte Achtung rufen. Er sagte: Na, da wollen wir mal beginnen mit unserem Werk. Er streifte sich die Ärmel hoch, wie ein Schlächter, der nun an seine Arbeit geht. Nun müssen der Reihe nach alle Kranken vor ihm [nackt] vorbeimarschieren, wer nicht stehen konnte, wurde nackt auf den Steinboden gesetzt oder gelegt. Unendliche Male trat er mit seinen nagelbeschlagenen Stiefeln in die Kranken hinein, in den Bauch oder auch in den Rücken, bis das Blut lief. Von ca. 950 Frauen wurden 800 Frauen zum Vergasen aufgeschrieben, der ganze Block wurde fast geleert. Die Frauen beteten zu Gott, schrien um Hilfe, warfen sich der SS vor die Füße und baten um ihr Leben. Dafür bekamen sie noch Schläge.«

Schwanner, Fritz
    SS -Unterscharführer
    * 26.6.1907 Wien. Stabskompanie. † Kriegstod 21.2.1945 (Standesamt Wien-Favoriten).

Schwarz, Albert
    SS -Unterscharführer
    * 27.3.1911 Reckendorf. SS-Wachkompanie, Dienstbezeichnung SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz . Nach 1945 in Niedersachsen.

Schwarz, Franz
    SS -Rottenführer
    * 15.8.1915 Karapcio/Rumänien. Standortverwaltung, Abteilung Effektenkammer (Raubgut), SS-Küche Auschwitz. Nach 1945 in Baden-Württemberg.

Schwarz, Heinrich
    Arbeitseinsatzführer, Kommandant Monowitz (November 1943 )
    * 14.6.1906 München. Buchdrucker. 1931 NSDAP (Nr. 786871) und SS (Nr. 19691), Hauptsturmführer (1943). 1938 SS-Hauptamt Verwaltung und Bauten. Verwaltung Mauthausen. 1941 SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, Amt D II: Arbeitseinsatz der Häftlinge. April 1942 bis November 1943 Arbeitseinsatzführer in Auschwitz (die ab dem 15.4.1942 eigenständige Abteilung IIIA war dem Lagerkommandanten unterstellt): Im Kommandanturbefehl (KB) Höß vom 15.4.1942 Meldung, »daß der 2. Schutzhaftlagerführer, SS-Obersturmführer Schwarz, als gleichzeitiger Führer für den Arbeitseinsatz, und zwar sowohl für die männlichen als auch für die weiblichen Häftlinge ganz ausschließlich und unmittelbar dem Lagerkommandanten untersteht«. Schwarz am 5.3.1943 an SS-WVHA über eine Selektion von 1750 Juden aus Berlin am Tag zuvor (StAu II): »Wenn die Transporte aus Berlin weiter mit so viel Frauen u. Kindern nebst alten Juden anrollen, verspreche ich mir im Punkt Einsatz nicht viel. Buna braucht vor allen Dingen jüngere bzw. kräftige Gestalten.« Ab 16.8.1943 Erster Schutzhaftlagerführer »Auschwitz mit seinen Nebenlagern« (StB vom 18.8.1943). Ab 22.11.1943 Kommandant von Monowitz und seinen Außenlagern. KB Nr. 1/43, gez. Schwarz: »Gemäß Standortbefehl Nr. 53/43, Ziff. 1, habe ich das Konzentrationslager Auschwitz III (Außenlager Monowitz, Neu-Dachs, Jawischowitz, Eintrachthütte, Lagischa, Fürstengrube, Golleschau, Janinagrube, Sosnowitz, Brünn) übernommen.« KB Schwarz vom 22.12.1944: »Nun geht es wieder vorwärts. Unser Glaube an unseren Führer ist unerschütterlich.« Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern September 1942. Langbein (Menschen): »Im Herbst 1942 standen wir wieder einmal bei einem Abendappell in Reih und Glied. Schwarz, damals Lagerführer im Stammlager, ließ einen Häftling herausrufen, der offenbar gemeldet worden war. Ein älterer, völlig heruntergekommener Mann stand zitternd in seiner schäbigen Häftlingsmontur vor dem dicken, machtstrotzenden Lagerführer. Schwarz schlug mit aller Kraft auf den Muselmann ein und trat nach ihm, als er auf dem Boden lag. Ich kann nicht vergessen, wie er geiferte, seine Augen hervorquollen, wie sich sein Gesicht rötete.« Häftling Unikower (AV, Bl. 1711): »Er war launisch und unberechenbar und war bei den Häftlingen und auch bei den SS-Leuten sehr gefürchtet. Er hat sehr viele Häftlinge auf dem Gewissen. Schwarz war einer der übelsten KZ-Leiter überhaupt.« Ab 18.2.1945 Kommandant des KZ Natzweiler-Struthof, das zu dieser Zeit nur noch aus Außenkommandos besteht. † Hinrichtung am 20.3.1947 im Wald der Gemeinde Sandweiher b. Baden-Baden.

Schwarz, Jehuda
    Mengele-Zwilling, Nr. A- 14095
    * 4.8.1932. Ankunft Auschwitz am 15.6.1944 aus Ungarn. Aussage: »Als Knabe wurde ich zu den Männern gestellt, die