Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
veranstaltete er auch Filmvorführungen »für Häftlinge im Lager« – nicht für Juden. Verbleib unbekannt.
Schwede, Herbert
SS -Schütze
* 8.1.1925 Käntschen. September 1944 Wachmann im Kommando Charlottengrube. Am 8.4.1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt.
Schweiger, Johann
SS -Schütze
* 3.4.1912. SS-Totenkopf-Sturmbann. † Kriegstod 21.11.1944. Schutzhaftlagerführer Franz Hofmann im Auschwitz-Prozeß: »Sämtliche Diensttuende an der Rampe haben Sonderverpflegung [Schnaps, Zigaretten] erhalten.«
Schwela, Siegfried
SS -Standortarzt
* 3.5.1905 Cottbus. 1929 NSDAP (Nr. 169110) und SS (Nr. 33800), Hauptsturmführer (1942). Oktober 1939 Arzt und SS-Obersturmführer bei der Einwandererzentralstelle Lodz (rassische Selektion bei der Einbürgerung sog. Umsiedler). In Auschwitz erstmals Sommer 1941. Beteiligt an der Vergasung von 600 russischen Kriegsgefangenen und 250 kranken Polen am 3.9.1941 mit Zyklon B. Ende 1941 Erster Lagerarzt in Natzweiler. Ab 21.3.1942 »Chefarzt« in Auschwitz. † 10.5.1942 an Fleckfieber. Häftlingsarzt Klodzinski ( Die Auschwitz-Hefte , Bd. I): »Schwela war von äußerer Eleganz und galt als ›eleganter Mörder‹.«
Schwendt, Friedrich
Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
* 21.1.1901. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV. Verbleib unbekannt.
Schwenk, Erwin
SS -Unterscharführer
* 16.6.1917 Büschau b. Leipe. In Auschwitz ab Oktober 1940. Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Sczurek, Paul
SS -Sturmmann
* 26.6.1908 Chorzow. Pole. Hüttenarbeiter. 1940 SS. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommandanturstab Schutzhaftlager. † Todesurteil am 22.12.1947 in Krakau, Hinrichtung.
Seeger, Wolfgang
Häftling Nr. Z- 2128
* 14.1.1876. Ankunft Auschwitz am 12.3.1943. † Am 23.6.1943 im »Zigeunerlager« von SS-Rottenführer Ernst August König zu Tode geprügelt. Der Anlaß, laut Urteil gegen König: »Nachdem der Angeklagte den Block betreten hatte, rief der Blockälteste: ›Achtung!‹ Daraufhin traten die im Block anwesenden Häftlinge vor ihren Schlafpritschen an. Wolfgang Seeger war aufgrund seines Alters und wegen seines krankheitsbedingt geschwächten Gesundheitszustandes nicht in der Lage, geradezustehen. Er hielt sich mit einer Hand an einem Pfosten seiner Schlafpritsche fest. Der Angeklagte forderte ihn auf, geradezustehen. Seeger erwiderte daraufhin sinngemäß, er könne nicht geradestehen. Der Angeklagte schlug heftig und brutal mit dem Schlaggegenstand etwa 25mal auf Seeger, insbesondere schlug der Angeklagte gezielt in den Nierenbereich.«
Seggern, Hermann von
SS -Unterscharführer
* 2.12.1908 Golzwarden. Kommandanturbefehl Nr. 20/43: »Besuch der Ehefrau v. 20.6.–6.7.43«. Nach 1945 in Bad Zwischenahn.
Sehne, Friedrich
SS -Schütze
* 1.3.1912 Beschka bzw. Beska/heutiges Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommandantur Monowitz, Kommando Jawischowitz und Golleschau. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 11.11.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. † Vermißt. KZ-Kollege Bilibou: »Es gab keinen Sonderurlaub für ›Verhinderung der Flucht‹, sondern nur für ›Erschießen auf der Flucht‹.«
Sehner, Franz
SS -Sturmmann
* 1.12.1909 Ruma/Kroatien. Ab Oktober 1942 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Frankreich.
Seibt, Emil
Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
* 15.7.1904 Johannesberg, Sohn eines Glasschleifers, selbst Flakonschleifer. SS-Oberscharführer. März 1941 SS-Totenkopf-Sturmbann. Stellv. Kommandoführer in den Außenlagern Jawischowitz und Neu-Dachs. Juli 1944 im Standesamt der PA, d.h. Falschbeurkundung der Sterbefälle. Will wegen Schwerhörigkeit (!) nach Auschwitz gekommen sein. Seibt: »Am 28.8.40 wurde ich aus der Wehrmacht wegen Schwerhörigkeit als ›dienstunfähig‹ entlassen. Am 25.2.41 wurde ich zum Totenkopf-Sturmbann nach Breslau berufen und kam wegen meines Gehörfehlers nach einigen Tagen nach Auschwitz und blieb dort bis Dezember 1944.« Berufsangabe: Glasdrucker. Seibt: »Die Vergasungen in Birkenau waren bei uns allgemein bekannt.« Q.: AV, Bl. 8895ff.
Seidel, Friedrich
SS -Rottenführer
* 14.7.1916. Verbleib unbekannt. – Kaduk im Auschwitz-Prozeß zur Häufigkeit der Transportankünfte 1944: »An manchen Tagen war es toll, was so alles angekommen ist. Ich weiß, es waren einmal schon um 10.30 Uhr fünf Transporte.«
Seidel, Paul
SS -Oberscharführer
* 19.1.1890 Ritschitz, Kreis Glogau.
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