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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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gesondert von den Frauen standen. Nach kurzer Zeit kam ein deutscher Offizier zu den Reihen der Männer und rief: ›Schwarz Kalman‹ – so hieß ich. Er nahm mich und meine Zwillingsschwester und stellte uns zur Seite. Es stellte sich heraus, daß meine Mutter gebeten hatte, mich, ›den Zwillingsbruder‹, wie sie sagte, der Familie anzuschließen, und das lenkte die Aufmerksamkeit Mengeles auf mich. Seit dieser Stunde sah ich weder meine Mutter noch meine große Schwester wieder.« Lehrer in Israel. Q.: MV, Bd. 22.

Schwarz, Max, genannt Schatzmeister
    Jüdisches Sonderkommando
    * Etwa 1895, aus Brezov. Slowakischer Jude. Zunächst im Fischl-Kommando im Alten Krematorium , verarbeitete im Krematorium III das den Ermordeten herausgebrochene Zahngold. Mithäftling Leon Cohen gegenüber Greif: »Er hatte ein kleines Labor. Er säuberte das Gold und trennte es von den organischen Resten, bis reines Gold übrigblieb. Dann schmolz er es ein und übergab den Deutschen die Goldbarren.«

Schwarzhuber, Johann
    SS -Obersturmführer ( 1944 )
    * 29.8.1904 Tutzing. Buchdrucker. März 1933 SS (Nr. 142388), Mai 1933 NSDAP (Nr. 1929969). In Dachau 1933 Wachmannschaft, 1935 Blockführer, 1938 Rapportführer (Spieß). September 1938 bis August 1941 Rapportführer in Sachsenhausen. Ab 9.9.1941 in Auschwitz, Führer von Arbeitskommandos. Vom 14.3.1942 bis 10.9.1944 Schutzhaftlagerführer des Männerlagers in Birkenau (Olbycht: »In sämtlichen Baracken war der Fußboden aus Lehm, der sich in Regenzeiten in Schmutzpfützen verwandelte, bei Trockenheit dagegen Staubwolken aufwirbelte«). September 1942 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . Standortbefehl Nr. 24/43: »Besuch des Bruders mit Ehefrau vom 1.–31.7.43.« Laut Filip Müller Februar 1944 beteiligt an der Selektion von 200 Häftlingen des Jüdischen Sonderkommandos, die anschließend in Majdanek ermordet werden. Laut Engelschall bei Niederschlagung des Aufstands der Krematoriumshäftlinge aktiv. November 1944 Schutzhaftlagerführer KZ Kaufering. Standortarzt Wirths am 26.11.1944 im Brief an seine Frau: »Schwarzhuber versetzt, seine Familie aber noch hier.« Ab 12.1.1945 Schutzhaftlagerführer in Ravensbrück. Schwarzhuber über die Januar 1945 in einem Schuppen installierte Gaskammer (zit.n. Massentötungen): »Ich war bei einem Gasen anwesend. Es wurden 150 Frauen auf einmal in die Gaskammer gezwungen. Hauptscharführer Moll gab den Frauen den Befehl, sich auszukleiden, und teilte ihnen mit, daß sie eine Entlausung mitmachen würden.« Todesurteil britisches Militärgericht Hamburg am 3.2.1947 im Ravensbrück-Prozeß . † Hinrichtung 3.5.1947 Hameln. Häftlingsarzt Wolken in einem Bericht vom 17.4.1945 (AV, Bl. 6966): »Am 5.12.1943 kam aus Flossenbürg ein Transport von kranken Häftlingen, ca. 80 von ihnen [kriegsversehrte sowjetische Gefangene] wurden auf Befehl des Lagerführers bei dem herrschenden Frost in den Schnee gelegt und sollten dort übernachten. Ja, es wurde sogar der Auftrag gegeben, sie überdies noch mit Wasser zu begießen, um den Erfrierungstod zu beschleunigen. Sie waren nicht gezählt. Im Dunkel der Nacht holten wir mehr als die Hälfte auf die Blöcke. 33 mußten wir schweren Herzens liegen lassen. Sie waren in der Früh tot.«

Schwarzowa, Gizela
    Mengele-Zwilling
    * 27.9.1911. Ab Herbst 1944 in Auschwitz. Aussage: »In das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau kam ich mit einem Transport slowakischer Juden aus Sered, zusammen mit meiner Zwillingsschwester Leontina Schwarzowa.« Nach eigener Aussage fast täglich Injektionen, Blutentnahmen usw.: »Ich befand mich während dieser Zeit unter dem Einfluß der Injektionen im Zustand der Trance. Als ich später zu mir kam, hatte ich festgestellt, daß meine Schwester nicht mehr da war, und als ich fragte, wo sie ist, wurde mir von einem unbekannten Häftling geantwortet, ich solle nicht fragen, meine Schwester sei nicht mehr hier. Nach etwa einem Monat wurde ich in das Konzentrationslager Lenzing b. Linz in Österreich überführt. Während der Zeit des Aufenthaltes in diesem Lager tat ich so, als sei ich gesund, denn ich hatte die Befürchtung, daß, falls ich Krankheitsanzeichen äußern würde, zurück nach Auschwitz ins Gas käme.« Q.: MV, Bd. 26.

Schweda, Oskar
    SS -Unterscharführer
    * 26.12.1899 Ruela, Kreis Annaberg. Kommandanturstab Auschwitz, Abteilung Fürsorge, Schulung und Truppenbetreuung , das heißt: NS-Indoktrinierung. Laut KZ-Kollege Bernhard Walter

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