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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Landwirt am Geburtsort. Majdanek-Verfahren wegen Verhandlungsunfähigkeit beendet. † 17.9.1977 Karlsruhe.

Sell, Max
    Arbeitseinsatzführer
    * 8.1.1893 Kiel. Kaufmann. 1931 NSDAP (Nr. 704095), 1932 SS (Nr. 35889), Obersturmführer (1944). Februar 1942 Arbeitseinsatzführer in Ravensbrück. Ende 1942 in Auschwitz, Stellv. Arbeitseinsatzführer, August 1943 Arbeitseinsatzführer. Standortbefehl Liebehenschel vom 22.11.1943: »Der Häftlingseinsatz wird weiterhin zentral geleitet. Als Führer des Häftlingseinsatzes ist von mir SS-Untersturmführer Sell eingesetzt worden. Die Dienststelle bleibt im Stammlager I.« Als Arbeitseinsatzführer an Selektionen beteiligt. Am 30.1.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . PA-Häftling Bartel: »Sell war im ganzen Lager als brutaler Schläger bekannt.« Laut Langbein (Menschen) tat er »alles, um die Vernichtungsmaschinerie zu beschleunigen«. Laut Krematoriumschef Muhsfeldt (MV, Bd. 41) unterschrieb er die Gutscheine (Schnaps, Zigaretten) der beim Rampen- und Gaskammerdienst eingesetzten SS-Angehörigen. Februar 1945 KZ Mittelbau-Dora. † Vom AG Kiel 1950 für tot erklärt.

Selle, Herbert
    Leiter der Funkstelle
    * 12.12.1917 Eula/Sachsen. SS-Oberscharführer. Vom 1.10.1941 bis 31.1.1943 in Auschwitz. Nach 1945 in Bayern. Die Funkstelle diente der Nachrichtenübermittlung mit SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt und RSHA. Erhalten ist ein Fernspruch vom 15.3.1943 an das SS-WVHA, Amtsgruppe D, gez. SS-Obersturmführer Schwarz (faks. Abdruck HvA 4): »K. L.-Auschwitz meldet Judentransport aus Berlin. Eingang am 13.3.43 Gesamtstärke 964 Juden. Zum Arbeitseinsatz kamen 218 Männer u. 147 Frauen. Die Männer wurden nach Buna überstellt. Gesondert wurden 126 Männer u. 473 Frauen u. Kinder untergebracht.« Gesondert wurden untergebracht ist das Codewort für Ermordung in der Gaskammer.

Semmler, Arnold
    SS -Rottenführer
    * 19.5.1904. August 1941 Zugang von Buchenwald. SS-Totenkopf-Sturmbann. Verbleib unbekannt.

Sengewald, Rudi
    SS -Unterscharführer
    * 22.10.1908 Triebes/Thüringen. Standortverwaltung. † Vermißt im Raum Breslau.

Settnik, Josef
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 10.3.1903 Alt-Chorzow, Kreis Kattowitz. SS-Unterscharführer. Zunächst SS-Totenkopf-Sturmbann. PA-Häftling Bartel: »Er sprach recht gut polnisch.« Verbleib unbekannt.

Setzer, Wilhelm
    Kommandoführer Strafkompanie
    * 21.1.1902 Rastatt. SS 1940, Unterscharführer. Ab Mai 1943 in Auschwitz. In einem Häftlingsbericht über die Gefangenen der Strafkompanie heißt es (HvA 17): »Lebendige, bluttriefende, mit Haut überzogene Skelette, die zu jedem Appell bis zu zwanzig Leichen mitbrachten.« Danach zuständig für die Krematorien in Birkenau. Zuletzt KZ Vught. † Vermißt seit Januar 1945.

Seufert, Karl
    SS -Hauptscharführer
    * 1.11.1913 Würzburg. Arbeitersohn. Kraftfahrer. 1933 NSDAP, 1934 SS, SS-Totenkopf-Sturmbann KL Dachau. Ab November 1940 in Auschwitz, Leiter der Abteilung Waffen und Geräte . Seufert: »In meinem Lager befanden sich ca. 10000 Gewehre, ca. 30 Millionen Schuß Munition, Maschinengewehre, Granatwerfer, Pistolen, Handgranaten.« November 1940 Blockführer Block 11, Arrest- und Exekutionsblock, genannt Todesblock. Laut Häftlingsschreiber Francziszek Brol beteiligt an Erschießungen. Laut eigenen Angaben November 1941 bis September 1944 Waffen- und Geräteverwalter beim Kommandanturstab Majdanek. Danach erneut in Auschwitz, Kommandoführer in Monowitz. Kommandanturbefehl vom 4.10.1944: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Am 22.12.1947 in Krakau wegen Mißhandlung von Häftlingen (»Pfahlhängen«) zu lebenslanger Haft verurteilt, Entlassung 2.11.1957. Städtischer Arbeiter, Wohnsitz beim Geburtsort. Aussage Seufert: AV, Bl. 8176ff.

Seydel, Arthur
    SS -Sturmmann
    * 24.11.1886 Zwickau. Tischler. Wachmannschaft Monowitz, ab 7.9.1944 Kommando Eintrachthütte. Am 14.8.1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt. † 5.12.1949 Haft in Jaworzno (HvA 17).

Shelley, Lore, geb. Weinberg
    Häftlingsschreiberin Politische Abteilung ( PA )
    * 19.2.1924 Lübbecke/Westfalen. Ankunft Auschwitz am 20.4.1943 aus Neudorf in Niederschlesien. Von 1000 Deportierten werden 543 sofort in der Gaskammer erstickt. Die Frauen erhalten Nummern zwischen 41870 und 42027. Ab Juni 1943 im Standesamt der PA (Lager-Gestapo). Schrieb Totenlisten und Beileidsschreiben.

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