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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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über die Vergangenheit (Friedler): »Bis heute kann ich damit nicht leben. Die Nächte sind lang, ich bin krank.«

Simmlinger, Anton
    SS -Rottenführer
    * 6.12.1913 Reinprechtpölla, Bezirk Horn in Niederösterreich. † 22.5.1976 (Standesamt Wien-Penzing).

Simon, Alice, geb. Remak
    Ermordet für die Anthropologische Sammlung Fremdrassiger des Anatomen Hirt ( SS -Ahnenerbe)
    * 30.8.1887 Posen. 1920 Heirat mit Dr. Herbert Simon (gestorben 1936) in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. 1921 Geburt der Zwillinge Hedda und Carl. Beide überleben, da sie ihre Mutter 1936 und 1937 zur Ausbildung nach London schickt. Alice bleibt zur Pflege ihrer blinden Schwiegermutter. Ankunft Auschwitz am 19.5.1943 aus Berlin. Von 1000 Deportierten werden mehr als 800 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Vergasung). Alice Simon erhält die Häftlingsnummer 45263. Am 30.7.1943 nach Natzweiler deportiert und August 1943 in der Gaskammer erstickt. Q.: HJL.

Simon, Josef
    KZ -Zahnarzt
    * 7.1.1906 Gablonz. 1938 NSDAP (Nr. 6484347) und SS (Nr. 315500), Untersturmführer (1945). Sanitätskompanie Oranienburg. Vom 2.7.1942 bis 16.4.1943 Zahnstation Auschwitz. Danach in Dachau. Am 15.4.1948 in Krakau zu 14 Monaten Haft verurteilt (LaP). † 11.1.1971 Baden-Baden.

Simon, Philipp
    SS -Unterscharführer
    * 5.4.1894 Feilbingert, Kreis Kreuznach. Vom 24.11.1941 bis 10.5.1942 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 5.2.1964 am Geburtsort.

Sipos, Ilona Eva
    Mengele-Zwilling
    * 4.8.1915 Bekescsaba. Sipos: »Am 21. Mai 1944 kam unsere Zuggarnitur, bestehend aus versperrten Viehwaggons, in Auschwitz-Birkenau an. Während ich auf die Selektion wartete, nahm mir eine Person in gestreiftem Sträflingsanzug mit Gewalt meine Tochter weg und übergab sie einer älteren Mitgefangenen. Ich erfuhr erst später, daß er damit mein Leben rettete, denn mit dem Kleinkind hätte man mich zu den Arbeitsunfähigen gestellt und man hätte mich noch am gleichen Tage zusammen mit den anderen in das Krematorium gebracht. Man sagte mir, daß Mengele an Zwillingen wissenschaftliche Beobachtungen vornehme, und man erkundigte sich, wo sich meine Zwillingsschwester aufhielte. Ich teilte ihnen mit, daß sie noch im Säuglingsalter verstorben sei. Später sagte Mengele, daß es sich nicht auszahle, sich weiter mit mir zu beschäftigen, da meine Zwillingsschwester nicht da sei.« Nur sechs Wochen in Auschwitz, danach nach Gelsenkirchen deportiert, um »Ruinen aufzuräumen«. Tochter nach Ankunft vergast, Ehemann im Lager zugrunde gegangen. Keramikerin in Budapest. Q.: MV, Bd. 23.

Sitza, Willi
    SS -Rottenführer
    * 18.9.1921 Diensdorf b. Beeskow. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Niedersachsen.

Skoppek, Paul
    SS -Rottenführer
    * 31.5.1889 Rybnik. 1941 SS. Ab Mai 1943 in Auschwitz, Ende des Jahres im Außenlager Neu-Dachs in Jaworzno. Chef der SS-Küche und Stellv. Chef der Häftlingsküche. Zuletzt Aufseher am Lagertor. Am 25.4.1948 in Raciborz zu 5 Jahren Haft verurteilt (HvA 12).

Skrobanek, Josef
    SS -Rottenführer
    * 17.12.1911 Ratkau, Kreis Troppau. Stabskompanie (SS-Angehöriger der Kommandantur). Kommandoführer in Birkenau (HvA 10). † Vom AG Schwäbisch Gmünd 1964 für tot erklärt.

Skroblin, Hermann
    SS -Sturmmann
    * 17.8.1905 Tiegenhof, Kreis Danzig. SS-Totenkopf-Sturmbann. Name auf einer Meldung der Kommandantur vom 15.8.1942 über SS-Angehörige, die Häftlinge »auf der Flucht« erschossen. April 1943 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . † 8.9.1960 Heusenstamm b. Frankfurt am Main.

Skrowazius, Josef
    SS -Schütze
    * 14.3.1908. Wachkompanie, Dienstbezeichnung SS-Totenkopf-Sturmbann . † 5.9.1942 Reservelazarett Kattowitz. – Häftlingsärztin Adelsberger über den Weg der Selektierten zu den Gaskammern: »Ein langer Zug von Menschen aller Altersstufen, in allen Trachten, in ländlich ungelenken Moden oder städtisch zurechtgemacht, Männer und noch mehr Frauen mit Kindern. Und wenn sich dieser Zug nach Stunden des Wartens auf scharfes Kommando der SS in Bewegung setzte, die Menschen in Reihen hintereinander, in gemäßigtem Tempo, die Frauen jetzt ihre Kinder fest an der Hand haltend, so verschwand er für einige Augenblicke hinter den Baumwipfeln, die die Wegbiegung hinter Birkenau umsäumten, und tauchte dann an der Seite wieder auf. Einzelne Trupps bogen ab zu den ersten Krematorien, machten dort halt und standen an wie die Menschen in Hungerländern vor einem

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