Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Henry
Leiter der SS -Apotheke
* 7.11.1910 Husum, Sohn eines Klempners. Apotheker. 1933 SS (Nr. 268218), Hauptsturmführer (1943). Januar 1940 Zentral-Sanitätslager der Waffen-SS in Berlin-Lichterfelde. Juli 1940 zum Aufbau der SS-Apotheke in Auschwitz. Museum Auschwitz (StAu III): beteiligt an der Vergasung von 600 russischen Kriegsgefangenen und 250 kranken Polen am 3.9.1941 mit Zyklon B im Keller des späteren Block 11. Storch behauptet dagegen, man habe ihn erst nach der Ermordung hinzugeholt, um »bestätigen zu können, daß die Gefahr des Giftgases durch die vorgenommene Entlüftung des Kellers beseitigt sei«. November 1941 in Dachau, ab März 1942 SS-Divisions-Apotheker (eigene Angaben). Storch: »Nach kurzer Gefangenschaft habe ich seit 1.7.45 in öffentlichen Apotheken gearbeitet und mich am 1.1.59 in Bochum selbständig gemacht.« Q.: AV, Bl. 8215ff.
Storde, Karl
SS -Hauptsturmführer
* 24.6.1883 Krefeld. Landwirt. November 1941 bis Juli 1942 in Auschwitz, Führer einer Wachkompanie. Danach in Groß-Rosen. April 1944 erneut in Auschwitz. Verbleib unbekannt.
Stork, Willy
SS -Sturmmann
* 3.2.1921 Offenburg. SS-Totenkopf-Sturmbann. Wohnsitz in Baden.
Storz, Stefan
SS -Rottenführer
* 13.10.1923 Bogojewo/heutiges Serbien. † 3.11.1946 Mezières/Ardennen. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz über ihre Ankunft 1942 (AV, Bl. 3963): »Es war um zwei Uhr nachts. Da plötzlich ein lautes Schreien, ›sofort heraus, ihr Hunde‹. Also mußte man geschickt herunterspringen. Leider sind einige so unglücklich gefallen, daß sie sich das Bein gebrochen haben und am Boden liegen blieben, dafür gab es noch heftige Schläge. Wenn wir unten waren, standen hunderte von SS-Männern mit langen Knüppeln Spalier und schlugen wahllos in die Menschen hinein. Die Kranken riefen um Hilfe, und sie antworteten, gleich kommt ihr ins Krankenhaus, dort wird euch besser werden, ihr Schweine.«
Storzer, Josef
SS -Schütze
* 6.12.1924 Krickerhau. Stabskompanie (SS-Angehöriger der Kommandantur), Kommando Landwirtschaft. Nach 1945 in Nordrhein-Westfalen.
Stosberg, Hans
Der Sonderbeauftragte für den Generalbebauungsplan der Stadt Auschwitz ( 1941 )
* 1903. Dr. Ing. Architekt. 1930 Stadtplanungsamt Breslau. 1937 NSDAP. Stadtplaner Auschwitz zum Ausbau als NS-Musterstadt. Am 23.9.1942 Teilnehmer einer Besprechung mit Pohl in Auschwitz. Steinbacher: »Der jüdische Friedhof sollte einem Parteihaus mit Hotel, Kino und Restaurant weichen.« September 1943 Wehrmacht. Nach 1945 Städt. Baudirektor in Hannover (Gutsche), Leiter des Stadtplanungsamts. † Ende 1989 Hannover. Q.: Darstellungen 2.
Stoß, Josef
SS -Sturmmann
* 15.5.1910 Segenthau/Rumänien. Monowitz. Nach 1945 in München. – Häftling Josef Frankenthal über Monowitz (AV, Bl. 13515): »Ich habe gesehen, daß SS-Leute aus der Wachkompanie sich einen Spaß daraus machten, Häftlinge auf sog. Fluchtversuchen zu erschießen.«
Strang, Hermann
Zentral-Bauleitung
* 24.10.1895 Herdecke/Ruhr. SS-Oberscharführer. ZBL, Abteilung Tiefbau. Nach 1945 in Wennemen, Kreis Meschede.
Strasser, Alfred
SS -Schütze
* 24.3.1903 St. Pölten. Juli bis Spätherbst 1941 Kompanieschreiber in Auschwitz. Nach 1945 in Wien.
Straßvogel, Hersz
Jüdisches Sonderkommando
* 1895 Warschau. Ankunft Auschwitz am 4.3.1943 aus Drancy. Ermordet am 23.9.1944. – Mengeles Obduzent Nyiszli am 28. Juli 1945 (MV, Bd. 13): »Die Gaskörner fielen herunter und durch ihre Berührung mit der Luft entstand ein Chlorgas, das innerhalb von 5 bis 10 Minuten zum Tod durch qualvolles Ersticken führte. Nach einer halben Stunde begannen die Ventilatoren zu arbeiten. Die Männer des Sonderkommandos öffneten die Türen der Gaskammer, und dort lagen 2000 Tote blutig (infolge Nasenblutens), mit ihrer Ausscheidung beschmutzt, nicht etwa in der ganzen Länge des Bunkers gleichmäßig verteilt, sondern stockwerkartig aufeinandergetürmt. Die Erklärung dafür ist, daß das Chlorgas erst später in die höheren Schichten hinaufkam.«
Straub, Georg
SS -Sturmmann
* 9.5.1924. Ab 13.9.1944 Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV). – Oberscharführer Mirbeth, Kommandoführer an der Rampe (AV, Bl. 16942): »Ich hatte bei den Selektionen, die nach Ankunft neuer Transporte stattfanden, das Gefühl, daß diese ganzen Aktionen nicht richtig waren. Ich empfand, daß man kein Recht habe, einen Teil der neuangekommenen
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