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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Wadowice zu 19 Monaten Haft verurteilt (LaV).

Szejnfeld, Szyja
    Häftling Nr.  49093
    * 18.8.1907 Radom. Ärztin. Ankunft Auschwitz ohne Selektion am 19.7.1942 aus dem Lager Pithiviers in Frankreich. Als Pflegerin im »Zigeunerlager«. Aussage: »Ich wurde insbesondere mit einem Block kranker Kinder betraut, sehr kranken Kindern in sehr armseligen Zustand. Im Laufe des Monats August 1944 – ich kann kein genaues Datum nennen – wurde gesagt, daß noch am gleichen Tag alle Zigeuner liquidiert würden. Ich erinnere mich, daß eine Frau zu mir sagte: ›Ihr Juden, von euch bleiben wenigstens noch ein paar übrig, wir aber, wir werden ausgerottet, niemand wird sich an uns erinnern.‹« Oktober 1944 nach Sachsenhausen deportiert. Ärztin in Straßburg. Q.: MV, Bd. 15.

Szepesi, Eva, geb. Diamant
    Als Zwölfjährige in Auschwitz, Nr. A- 26877
    * 29.9.1932 Budapest. Vater Karoly 1943 »verschollen«, ihre Mutter Valery und ihr achtjähriger Bruder Tamas mit einem der letzten Ungarn-Transporte in Birkenau ermordet. Eva, von ihrer Mutter bei Verwandten in der Slowakei versteckt, wird September 1944 verhaftet und vom Sammellager Sered nach Auschwitz verschleppt. Ankunft ohne Selektion am 3.11.1944, insgesamt 900 Männer, die Zahl der Frauen und Kinder ist unbekannt. Eva über ihren Eintritt in die Baracke: »Auf den Pritschen im Inneren lagen völlig ausgemergelte und in Lumpen gehüllte Gestalten. Viele reagierten gar nicht auf uns Neuankömmlinge, sie nahmen uns gar nicht wahr.« Szepesi zur Flucht des KZ-Personals am 18. Januar 1945: »Wir hatten weder etwas zu essen noch zu trinken, keiner war in der Lage aufzustehen und etwas zu besorgen. Ich träumte von Wassersuppe und altem Brot, bis mein Dämmerzustand in Bewußtlosigkeit überging.« Am 27.1.1945 – bewußtlos – von der Roten Armee befreit. Eines von 400 noch lebenden Kindern unter 15 Jahren. Rückkehr nach Budapest am 18.9.1945: »Die Angst, Mama, Papa und Tamas nie mehr wiederzusehen und ab jetzt mein Leben ohne sie meistern zu müssen, quälte mich furchtbar. Es sollte noch Jahre dauern, bis ich mir eingestand, daß ich sie für immer verloren hatte. Eine insgeheime Hoffnung blieb Jahrzehnte.« Autorin des Buchs Ein Mädchen allein auf der Flucht . Im Vorwort heißt es: »Als die Autorin an diesem Manuskript arbeitete, lagen ihre Erfahrungen in Auschwitz fast sechzig Jahre zurück. Dennoch genügte ein verschneiter Februarmorgen, um den jahrelang mühsam aufrechterhaltenen Schutz zu zerstören. Der Anblick der Schneeflocken brachte erstmals Bilder von den durchlebten Appellen in Auschwitz in ihr Bewußtsein zurück. Die Folgen waren plötzliche unerträgliche Schmerzen in den Händen und Füßen. Erst mithilfe einer Therapie gelang es ihr, die Schmerzen so weit in den Griff zu bekommen, daß sie weiterschreiben konnte.«

Szerwinski, Horst
    SS -Unterscharführer
    * 16.11.1922 Kulm. Im Verfahren gegen E. A. König (»Zigeunerlager«) gesucht, Verbleib unbekannt.

Szilasi, Lenke
    Mengele-Zwilling
    *  26.8.1913 Budapest. Szilasi: »Zusammen mit mehreren Tausend wurde ich aus dem Sammellager in Bekasmegyer in den ersten Tagen des August 1944 nach Auschwitz gebracht. Wir wurden mit einem Güterzug in Güterwagen – zusammen mit meiner Zwillingsschwester Szilasi Olga – transportiert. Meine Mutter und meine vielen übrigen Anverwandten kamen in andere Waggons. Es folgte die Selektion, die von Mengele durchgeführt wurde, in Anwesenheit des SS-Arztes Dr. König. Mengele stellte die arbeitsunfähigen Alten, die Kranken, die Kinder auf die linke Seite. Dorthin schickte er auch meine Mutter, meine Tante, Frau Markstein Sandor und ihren Mann, von unseren nahen Anverwandten den Weisman Sandor und dessen Familie. Nach einigen Monaten Aufenthalt wurden wir mit meiner Schwester dem sogenannten Revier zur Arbeit zugeteilt. Unsere Aufgabe war es, zu reinigen und Kranke zu pflegen. Wegen der schlechten Verpflegung und Behandlung verstarben sehr viele. Die Leichen unserer Mitgefangenen mußten wir, die wir zur Reinigung eingeteilt waren, aus dem Revier tragen.« Q.: MV, Bd. 24.

Szorm, Henryk
    SS -Schütze
    * 3.6.1823 Stare Gliwice. Bergmann. Ab August 1944 in Auschwitz, Kommando Gleiwitz II (Gasrußwerk). Eskortierte die Häftlingskolonnen beim Evakuierungsmarsch (HvA 14). Verbleib unbekannt. – Häftling Rood zum Beginn der Evakuierung Januar 1945: »Wir marschierten am Ende der Kolonne, und als wir durch das Tor kommen, hören wir acht

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