Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Schüsse. Acht kranke Männer waren im [Kranken-]Revier zurückgeblieben.«
T
Tabaczynski, Jozef
Häftling Nr. 114780
* 26.10.1915 Myszkow. Ankunft Auschwitz laut Häftlingsnummer am 12.4.1943 mit einem kleinen Transport aus dem Gefängnis in Myslowitz. Danach in Monowitz. Bericht vom Evakuierungstransport Januar 1945 (Auszug): »In den Waggons herrschte eine entsetzliche Enge. Im Grunde konnte sich keiner der Häftlinge bewegen. Die Häftlinge waren schutzlos dem Frost ausgeliefert und wurden immer schwächer. Es kam zu dantesken Szenen. Jeder kämpfte um seinen Platz. Die schwächeren und entkräfteten Häftlinge verreckten und gerieten allmählich auf den Boden des Waggons. Das herzzerreißende Stöhnen der Sterbenden vermischte sich mit den Schreien der wahnsinnig gewordenen Häftlinge. Sie bissen, traten und kratzten ihre Nachbarn und wurden gefährlich.« Angestellter in Kattowitz. Zitat: StAu II.
Tabeau, Jerzy
Häftling Nr. 27273
* 8.12.1918 Zablotow/heutige Ukraine. Ankunft Auschwitz, insgesamt 60 Häftlinge, am 26.3.1942 aus dem Gestapogefängnis Montelupich in Krakau. Im Lager unter dem Tarnnamen Jerzy Weselowski. Verschiedene Kommandos, schließlich Pfleger im Ambulatorium des Stammlagers. April 1943 Blockschreiber des Krankenblocks im »Zigeunerlager«. Tabeau (BV): »Viele Zigeuner starben infolge der Infektionskrankheiten, insbesondere an Typhus sowie wegen schlechter Ernährung.« Tabeau über Mengele (MV, Bd. 31): »Mir ist nichts darüber bekannt, daß er irgendeinen Häftling geschlagen oder getötet hat.« Am 19.11.1943 mit Roman Cieliczko (Nr. 27989) Flucht nach Krakau. Verfaßte für den polnischen Widerstand einen Bericht über Auschwitz, der nach England übermittelt wurde (Czech). Arzt in Krakau.
Tachtler, Josef
SS -Schütze
* 13.1.1908 Ceminac/heutiges Serbien. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Nach 1945 im Kreis Rottweil. – Häftling Adam Gawalewicz, Nr. 9225, Frühjahr 1942 zum Muselmann geworden, zunächst auf Block 4 – später Block 7: »Durchschnittlich jeden zweiten Tag bekamen wir kein Essen, an den anderen Tagen gab es 1 Liter Suppe für 3–5 Gefangene.« Q.: AV, Bl. 15445.
Taddiken, Fritz
Zentral-Bauleitung
* 15.1.1908 Sengwarden. SS-Rottenführer. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 im Kreis Friesland.
Täger, Heinrich
SS -Obersturmführer
* 23.2.1897 Lippstadt. NSDAP-Nr. 3131462, SS-Nr. 249766. Führer der 1. Wachkompanie, Dienstbezeichnung SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz . Am 22.11.1940 Kommandoführer des Exekutionskommandos, das zur ersten Hinrichtung, Erschießung von 40 Polen, eingeteilt ist. † 4.12.1946 Darmstadt. KZ-Kollege Czerwinski zu den Erschießungskommandos: »Ich habe nie bemerkt, daß sich SS-Leute, die tagsüber bei einem Sonderkommando tätig waren, abends in einer auffälligen seelischen Verfassung befanden.«
Taffanek, Josef
SS -Schütze
* 3.7.1911 Ruma/Kroatien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Lagischa. † Vom Kreisgericht Leoben 1956 für tot erklärt.
Taffel, Menachem
Ermordet für die Anthropologische Sammlung Fremdrassiger des Anatomen Hirt ( SS -Ahnenerbe)
* 28.7.1900 Sediczow in Galizien. Emigration nach Berlin. Milchhändler. Am 12.3.1943 mit Ehefrau Klara und der 14jährigen Tochter Ester nach Auschwitz deportiert. Ankunft Auschwitz am nächsten Tag. Von 964 Deportierten werden 599 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Vergasung), darunter Taffels Frau und Tochter. Häftling Nr. 107969. † Am 30.7.1943 zum KZ Natzweiler deportiert und im August 1943 in der Gaskammer erstickt. Q.: HJL.
Taiber, Thomas
SS -Sturmmann
* 9.8.1922 Oppeln. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 Wohnsitz in Rheinland-Pfalz.
Tannhausen, Matthias (zuvor: Tatarczyk)
SS -Oberscharführer
* 21.9.1897 Machanna, Kreis Rybnik. Ab März 1941 in Auschwitz. SS-Wachkompanie Stammlager, Monowitz, Außenlager Charlottenhütte und Eintrachthütte. Standortbefehl vom 15.9.1943: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV). Wohnsitz Bad Brückenau.
Taube, Adolf
Führer des Außenlagers Hindenburg ( 1944 )
* 25.9.1908 Rudolsdorf. SS-Unterscharführer. Am 4.12.1941 vom SS-Totenkopf-Sturmbann zum Kommandanturstab, Abteilung III – Schutzhaftlager – kommandiert (KB Nr. 33/41). Belobigt im Kommandanturbefehl vom 11.9.1942, da er »größere Geld- und
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