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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Häftlingsschreiberin der PA. Weiss am 23.11.1945 auf der Polizeidirektion Wien: »Die Häftlinge wurden gefesselt, und die Mindeststrafe war, daß sie die üblichen ›25‹ [Schläge] bekamen. Wenn sie noch nicht sprachen, wurden sie auf die Schaukel geschnallt, wo sie von zwei SS-Männern so lange geschlagen wurden, bis sie sprachen oder bis sie tot heruntergenommen werden mußten.« 1947 mit ihrem überlebenden Ehemann Ausreise nach Caracas in Venezuela. Weiss: »Wir wollten nicht mehr in Wien leben. Wir blieben dort für acht Jahre und führten ein Hotel. Dann bekam mein Mann einen Herzinfarkt und entschied, gegen meinen Willen, nach Wien zurückzukehren.« Aussage: AV, Bl. 15664ff.

Weiß, Enna (Schreibweise ungewiß)
    Assistentin Mengeles
    * Unbekannt. Slowenische Häftlingsärztin. Laut Aussage Anna Stefanska wurde ihre Mutter in Auschwitz vergast (MV, Bd. 11). Hautval (Medizin): »Fast alle SS-Ärzte waren nacheinander in Enna verliebt. Sie ist Jüdin, war eine der Ersten im Lager. Sie ist Chefärztin des Frauenlagers, und es ist gut, daß eine Person wie sie als Mittlerin zwischen SS und den Gefangenen fungiert; eigenständige Charaktere würden diese Rolle, die ein hohes Maß an Diplomatie erfordert, nicht einmal 24 Stunden aushalten. Ich verstehe ihren Erfolg, weil sie wirklich sehr schön ist. Sie leidet bestimmt während der Selektionen; sicherlich hat die Liebe, die die SS-Ärzte für sie empfinden, dazu beigetragen, Opfer zu retten. Sie genießt auch eine hohe Popularität bei den Gefangenen. Aber von Beginn an ist sie ganz besessen von der Vorstellung eines gewaltsamen Todes, den sie erwartet. Alle ihre Freundinnen, eine nach der anderen, mußten in ihrer Anwesenheit in den ›Lastwagen‹ steigen. Einer ihrer Bewunderer von der SS hat ihr eines Tages erklärt, daß er es nicht ertragen würde mitanzusehen, wie sie zur Gaskammer geführt wird: Wenn der Moment gekommen sei, würde er es vorziehen, sie zu töten. Ein schwacher Trost!« Häftling Jiri Beranovsky, Installateur (AV, Bl. 5268): »1943 wandte sich an mich eine slowakische Ärztin namens Ena Weiss mit der Bitte, ihr gynäkologische Instrumente zu besorgen, welche sie zur Herbeiführung von Fehlgeburten bei Frauen brauchte, die schwanger waren. Die Sache verhielt sich nämlich so, daß, wenn eine Frau schwanger war und dann ein Kind hatte, wurde ihr und dem Kinde eine Phenol-Injektion verabreicht, und auf diese Weise wurden beide getötet. Dem wollte die genannte Ärztin vorbeugen.« Die Gefangene Maria Wolff (Nr. 53894) berichtet, Ena Weiß habe sie bei einer Selektion versteckt (MV, Bd. 10). Häftlingsfrau Hani Weisz (MV, Bd. 9): »Ena Weiss hatte es verstanden, mich bei drei Gelegenheiten davor zu bewahren, von Mengele selektiert zu werden. Ich war das, was man in der Lagersprache Muselmann nennt. Ich muß ihr immer dankbar sein.« Ella Lingens (Erinnerungen): »Es gab kaum jemanden im Lager, der so vielen das Leben gerettet hat, wie Enna Weiß.« Laut Häftlingsarzt Hermann Süsskind, Nr. 85616, Wohnsitz in Australien (MV, Bd. 27).

Weiss, Josef
    Jüdisches Sonderkommando, Nr.  29054
    * 8.10.1923 Trencin/Slowakei. Ankunft Auschwitz am 13.4.1942 aus der Slowakei (1077 Juden). Weiss: »Am nächsten Morgen wurde unsere ganze Gruppe aus der Slowakei in das 3 km entfernte Lager Birkenau im Laufschritt getrieben. Während des Laufmarschs, in Holzschuhen, wurden mehrere Personen unserer Gruppe, die der Kolonne nicht schnell genug folgen konnten, durch SS-Wachmannschaften niedergeschossen.« Weiss über Birkenau zu dieser Zeit: »Es waren dort nur einige hundert russische Kriegsgefangene, deren Zustand so schlecht war, daß sie aus eigener Kraft nicht mehr gehen konnten, sondern auf allen vieren herumkrochen. Wir sahen auch viele Leichen von russischen Kriegsgefangenen auf den Lagerstraßen herumliegen. Das Lager befand sich eigentlich erst im Aufbaustadium.« Etwa Mai 1942 für drei Wochen im Kommando von Bunker I und II: »[Es] wurde befohlen, die Leichen aus den Gruben auszuheben, auf große Haufen zu schichten, mit Petroleum zu begießen und zu verbrennen.« Taxifahrer in Israel. Q.: AV, Bl. 18669ff.  

Weiss, Josef
    SS -Oberscharführer
    * 24.9.1898 Nassiedel, Kreis Leobschütz. Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) am Bahnhof Auschwitz. Später im Außenlager Neu-Dachs. Nach 1945 in Kierspe.

Weiss, Katalin
    Mengele-Zwilling, Nr. A- 8271
    * 11.9.1924. Ankunft Auschwitz mit Eltern, Zwillingsschwester und älterer

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