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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Schwester am 27.6.1944 aus Ungarn. Weiss: »Wir trafen bei Tage in Birkenau ein. Als wir die Waggons verließen, bemerkte einer der auf der Rampe anwesenden Häftlinge die Ähnlichkeit zwischen meiner Zwillingsschwester und mir und holte uns aus der Masse der herantransportierten Häftlinge heraus. Wir wurden zur Gruppe von anderen Zwillingspaaren geführt und konnten dabei beobachten, wie meine Mutter mit zum Teil invaliden Personen in eine andere Richtung weggeführt wurde.« Weiss zu den Untersuchungen: »Wir wurden im entkleideten Zustand fotografiert, und zwar mit großer Gründlichkeit. Es wurden alle Körperteile einzeln aufgenommen. Es wurden dort auch Messungen vorgenommen.« Januar 1945 nach Ravensbrück und danach ins Lager Malchow deportiert, wo ihre Zwillingsschwester stirbt. Verheiratet in Israel. Q.: MV, Bd. 23.

Weisshäupl, Johann
    SS -Oberscharführer
    * 5.3.1907 Königl. Weinberge bei Prag. Vom 20.1.1941 bis zum Ende in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 11.2.1980 Wien.

Weisskopf, Rudolf (Nachname nach 1945: Vítek)
    Häftlingsarzt, Nr.  71261
    * 2.3.1895 Pilsen. Ankunft Auschwitz am 28.10.1942 mit dem ersten RSHA-Transport aus der Tschechoslowakei: 1866 Personen aus dem Ghetto Theresienstadt, von denen 1619 sofort in den Gaskammern ermordet werden. Vitek am 10. Juli 1964 in einem Brief an den Frankfurter Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (MV, Bd. 27): »Die Hölle von Auschwitz habe ich mit zwei Söhnen bis zur Neige ausgekostet, meine Gattin und meine Tochter kamen ins Gas. Vorerst war ich im Hauptlager, dann Buna, wieder Hauptlager, mehr als zwei Jahre im Zigeunerlager, bei Mengele als Häftlingsarzt, dann wieder Hauptlager. Daß ich mich nicht als Zeuge gemeldet habe, hatte seinen Grund: Im Lager sah ich immer nur kleine Ausschnitte und hatte daher einen engen Horizont, meine Begegnungen mit der SS waren stets nur auf einzelne Exemplare beschränkt. Und ob mich dieser oder jener SS-Mann ›eigenhändig‹ mißhandelte, ist als lächerliches Detail für den [Frankfurter Auschwitz-] Prozeß völlig nebensächlich.« Vitek über die Häftlinge: »Ich sah Mithäftlinge, die an Grausamkeit und sadistischen Regungen jeden SS-Mann übertrafen, ich sah hochgebildete Kameraden, die alles an Bildung, Erziehung und Charakter sowie die eigene Selbstkontrolle, die ihnen die menschliche Gesellschaft für das Leben gegeben hatte, angesichts des Massentodes abgeworfen hatten und nur das rein Animalische, Tierische, den allerprimitivsten Selbsterhaltungstrieb beibehalten hatten und dem noch schwächeren, noch elenderen Mithäftling wie Hyänen den letzten winzigen Bissen Brot vom Munde raubten … [im Original] ich sah aber auch und bewunderte sie, andere Mithäftlinge, die trotz Qualen und peinigendem, nicht fortzudenkendem Hunger fest und aufrecht blieben und dadurch stark waren, die trotz eigenem Leid und Qualen noch anderen helfen konnten und halfen, weil sie Menschen geblieben waren.«

Weisz, Hani (Mädchenname)
    Mutter von Zwillingen, Nr. A- 7043
    * 29.8.1908 Maramarossziget/Rumänien. Ankunft Auschwitz um Pfingsten 1944 mit Ehemann (ermordet) und drei Kindern, darunter die einjährigen Zwillinge Hedi und José, geboren am 15.5.1943. Weisz über eine Lagerselektion Mengeles: »Diese Selektionen waren eine derart grausame Veranstaltung, daß ich mich heute außerstande sehe, ungeachtet des zeitlichen Abstandes von 28 Jahren, sie dem Gericht zu beschreiben. Das Schreien der kranken Frauen klingt mir heute noch in den Ohren. Man muß sich vergegenwärtigen, daß es zum Teil bildhübsche Mädchen waren, denen die Selektionen bevorstanden und in ihrer Verzweiflung schrien, daß sie noch weiterleben wollten.« Ihre Zwillinge werden Opfer von Mengeles Versuchen, Weisz: »Am 4. Juli 1944 wurde auf Anweisung Mengeles in seiner Gegenwart meinem Sohn José Blut entnommen. Entweder am selben oder am darauffolgenden Tag verstarb daraufhin mein Sohn José. 11 Tage später verstarb auf die gleiche Weise meine Tochter. Mein Sohn José verstarb auf meinen Händen. Meine Tochter starb auf einem anderen Block.« Der zunächst überlebende Sohn Otto stirbt wenige Tage nach der Befreiung, am 9.2.1945 an Leberentzündung. Q.: MV, Bd. 9.

Welzel, Andreas
    SS -Oberscharführer
    * 10.11.1909 Asch. SS-Totenkopf-Sturmbann. Kommandantur, Abteilung III (Schutzhaftlager). Wohnsitz Frankfurt am Main. – Funktionshäftling Kielar zu den Transporten 1944 aus Ungarn (Auszug): »Es gab Konserven, Obst, Schuhe,

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