Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Kleidung, schöne Wäsche, Daunendecken, Slivovitz … na und … Schmuck. ›Kanada!‹ Es machte gar nichts aus, daß die Krematorien rauchten, daß in den mit Vergasten gefüllten Gräben menschliches Fett im Feuer brutzelte. Das Lager atmete auf, weil die mit den Transporten beschäftigten betrunkenen SS-Männer nicht viel Interesse für die im Lager Lebenden zeigten. Sie suchten nach Gold und stopften sich damit die Taschen. Die Arbeiter und Häftlinge von ›Kanada‹ taten das gleiche. Sie brauchten diese Schmuckstücke, um sich das Leben im Lager zu erleichtern.«
Wende, Paul
SS -Unterscharführer
* 14.2.1900. SS-Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Außenlager Gleiwitz I, Reichsbahnausbesserungswerk. Verbleib unbekannt. Irena Strzelecka über Gleiwitz I (HvA 14): »Nach Arbeitsschluß wurden die Häftlinge gezählt, und wenn der Zahlenstand nicht stimmte, suchte man die fehlenden Häftlinge. Zeigte es sich, daß die Gesuchten an ihren Arbeitsplätzen eingeschlafen waren (z.B. in den Waggons), so wurden sie von den SS-Männern wegen Fluchtversuchs angeklagt und auf dem Rückweg ins Nebenlager oder auf dem Gebiet desselben getötet.«
Wendel, Jakob
SS -Sturmmann
* 1.8.1923 Beszka bzw. Beska/heutiges Serbien. Ab Oktober 1942 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Wachposten, Außenlager Kobier. Am 9.3.1946 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Wenig, Josef
SS -Rottenführer
* 16.12.1908. April 1943 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Verbleib unbekannt. – SS-Richter Konrad Morgen im Auschwitz-Prozeß über seinen Besuch im Lager: »Als schwarzen Witz erzählte mir mein Begleiter, daß, wenn man keine Zeit habe oder kein Arzt da sei, zu viele Ankömmlinge da seien, daß man dann den Ankömmlingen sagte, in höflichen Worten, das Lager wäre doch einige Kilometer entfernt, und wer sich zu krank oder zu schwach [fühle] oder wem das Gehen zu unbequem sei, der könne auch hier von der Fahrgelegenheit, die das Lager bereitgestellt habe, Gebrauch machen. Darauf setzte dann ein Massenansturm auf die Fahrzeuge ein. Und nur diejenigen, die nicht mitkamen, die konnten dann in das Lager marschieren, während die anderen unbewußt den Tod gewählt hatten.«
Weniger, Gertrud, geb. Mühlan
KZ -Wärterin
* 29.12.1920 Schönau/Schlesien. SS-Aufseherin im Frauenkonzentrationslager Birkenau. Häftlingsdolmetscherin Kagan (AV, Bl. 3159): »Sie war seit 1942 Aufseherin im Stabsgebäude und schickte die dort arbeitenden Häftlingsfrauen bei der kleinsten Erkrankung nach Birkenau zur Vergasung.« † Gilt als vermißt.
Wenzel, Erich
SS -Schütze
* 3.6.1928 (!) Ratzersdorf, heute Raca bzw. Bratislava/SLOWAKEI. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 2 Jahren Haft verurteilt (LaV). Am 10.10.1958 nach Kanada ausgewandert.
Wenzel, Kurt
SS -Obersturmführer
* 16.10.1911 Rieder am Harz. Ab 5.9.1940 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturbefehl Nr. 9/41: Mit Wirkung vom 9.5.1941 Stabsscharführer (Spieß) der 2. Wachkompanie. Nach 1945 in Düsseldorf.
Werchan, Karl
SS -Unterscharführer
* 12.2.1908 Dirschau/Polen, Sohn eines Malermeisters. Kaufmännische Lehre. Frühsommer 1944 vom Truppenwirtschaftslager Kiew zur Zentralstelle SS und Polizei zur Bekämpfung tierischer Schädlinge in Auschwitz kommandiert. Behauptung Werchan: »Das Mittel ›Zyklon‹ oder ›Zyklon B‹ ist mir damals nicht bekannt gewesen.« Berufsangabe: Kaufmann. Q.: AV, Bl. 8166ff.
Wesinger, Valentin
SS -Schütze
* 8.4.1909 Prestovác/heutiges Serbien. Am 9.3.1946 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt.
Wessenhöfner, Anton
SS -Schütze
* 23.6.1914 Semeljci, Kreis Djacovo. SS-Totenkopf-Sturmbann, auch in Monowitz und Jawischowitz. Koch, d.h. Überwachung der Häftlingsköche, im Außenlager Gleiwitz. Verbleib unbekannt. – Gleiwitz-Häftling Coen Rood zur Ernährung: »Den ganzen Tag denken wir an Essen, an Mengen von Nahrung. Träume von Essen beherrschen unsere Gedanken.« Rood über den Mithäftling Sanders: »Eines Tags wird er beim Kaninchenstall erwischt, wie er Salatblätter stiehlt. Er wird halb tot geschlagen [und stirbt].«
Westfeld, Erika
KZ -Wärterin
* 16.5.1923 Bahrdorf. SS-Aufseherin in der »Sauna« im Lagerabschnitt BIIB. Verbleib unbekannt. Simone Veil über ihre Ankunft und den Aufenthalt in der Sauna (Auszug): »Es gab Mütter, die sich in ihrer Blöße zum ersten Mal
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