Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Belobigung im KB vom 4 . 10 . 1944 , da er eine Häftlingsflucht durch Schußwaffengebrauch verhinderte. Laut Czerwinski-Urteil tat er sich bei Erschießungen nach provozierten »Fluchtversuchen« hervor. † 23 . 11 . 1971 Suizid in Graz, ein Tag vor seiner ersten Vernehmung (Langbein, Menschen).
Rausch , Felix
Häftling Nr. 68626
* 10 . 12 . 1908 Wien. Ankunft Auschwitz am 19 . 10 . 1942 aus Buchenwald. Schreiber im Häftlingskrankenbau ( HKB ) Buna-Monowitz. Nach 1945 Finanzbuchhalter in Wien. Rausch: »Einmal – etwa 1944 – wurde ein 16 jähriger Häftling namens Manfred Aschermann aus Berlin in den HKB eingeliefert. Er war derart geprügelt worden, daß er schwere Lähmungserscheinungen hatte: Er konnte weder sprechen, noch gehen, noch sich ordentlich bewegen. Der Häftlingsarzt Dr. Drohocki, der Gehirn- und Nervenspezialist war, stellte fest, daß Aschermann geheilt werden könne. Dr. Fischer interessierte sich für diesen Fall, und Aschermann blieb ungewöhnlich lange – etwa ein halbes Jahr – im HKB . Sein Zustand besserte sich auch tatsächlich. Er konnte schließlich bereits gehen und sprechen. Als dann dieser Fall medizinisch nicht mehr interessant war, wurde Aschermann bei einer Selektion aufgeschrieben und abtransportiert.« Q.: AV , Bl. 3939 ff.
Reek , Willi
SS -Unterscharführer
* 29 . 1 . 1905 Schubin. SS -Nr. 140540 . Standortverwaltung, Leiter der Druckerei. Nach 1945 in Neuötting.
Rehmann , Leopold
SS -Sturmmann
* 15 . 1 . 1901 Galicia. Ab 1944 in Auschwitz. Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV). SS -Oberscharführer Albert Stenzel: »Die Wachkompanien wurden auch zur Abschirmung der Rampe bei Eintreffen von Transporten eingesetzt.«
Reiber , Heinrich
SS -Rottenführer
* 26 . 3 . 1921 Kl. Bastei, Kreis Daruwa, heute Mali Bastaji. Kreis Daruvar/Kroatien. November 1942 bis Juni 1944 in Auschwitz, Blockführer. 1948 in Krakau zu 10 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 26 . 2 . 1972 Forchheim.
Reichel , Wilhelm
SS -Rottenführer
* 15 . 9 . 1907 Adelsdorf, Landkreis Freiwaldau. SS -Totenkopf-Sturmbann, Wachkompanie Neu-Dachs, Standortbefehl (StB) vom 8 . 10 . 1943 : »Dem SS -Rottenführer Wilhelm Reichel, 5 ./ SS -T-Stuba. KL Auschwitz KL Au. gelang es, von 3 gemeinsam geflüchteten Häftlingen 2 auf der Flucht zu erschießen.« Auch in Monowitz und Außenlager Fürstengrube. StB Nr. 30 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 30 . 7 .– 4 . 8 . 43 «, StB vom 15 . 9 . 1943 :
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. † 31 . 3 . 1973 Rheinhausen.
Reichenbacher , Karl
SS -Unterscharführer
* 24 . 9 . 1919 Wiener Neustadt. Standortverwaltung, Stellv. Leiter der Bekleidungskammer. Standortbefehl (StB) Nr. 25 / 43 : »Besuch der Familie vom 20 . 8 .– 20 . 9 . 43 «. StB 52 / 43 : »Aufenthalt der Ehefrau vom 20 . 11 . 43 bis auf weiteres«. † 6 . 3 . 1946 im Lager Nowo Trotzkoje/ UDSSR . – Die damals 14 jährige Katalin Wohl, Ende Mai 1944 aus dem rumänischen Satu Mare nach Auschwitz deportiert: »Die Tätigkeit im Kommando Bekleidungskammer war eine grausame, weil wir alles mit ansehen konnten und mußten, was sich auf der Rampe abspielte. Andererseits war es eine leichtere Arbeit.« Q.: MV , Bd. 22 .
Reichenbeck , Wilhelm
SS -Obersturmführer
* 23 . 6 . 1902 München. Ab August 1944 Führer der 2 . SS -Wachkompanie. Verbleib unbekannt.
Reichert , Orli (Aurelia) , geb. Torgau, nach 1945 verheiratete Wald
Häftling Nr. 502
* 1 . 7 . 1914 Bourell b. Maubeuge in Frankreich. Steger: »Alle Mitglieder der Familie waren als Kommunisten stadtbekannt.« 1935 Heirat mit dem Bauarbeiter Fritz Reichert (Scheidung 1939 ). 1936 Verhaftung, Verurteilung zu 4 ½ Jahren Haft. 1937 im Frauenzuchthaus Ziegenhain (Hessen). Ab 28 . 12 . 1940 in Ravensbrück. Ankunft Auschwitz, insgesamt 999 Frauen aus Ravensbrück, am 26 . 3 . 1942 (Nr. 1 – 999 ). Am selben Tag treffen ebenfalls 999 slowakische Frauen ein. Damit beginnt das Frauenkonzentrationslager Auschwitz, zunächst in einem abgetrennten Teil im Stammlager angesiedelt. Winter 1942 / 43 Erkrankung an Fleckfieber. März 1943 Lagerälteste des Häftlingskrankenbaus in Birkenau. Reichert ( MV , Bd. 3 ): »Bei den von Dr. Mengele durchgeführten Visiten mußte ich mich immer in seiner Nähe aufhalten.« Die Überlebende Sara Nomberg-Przytyk: »In einem Moment konnte sie ihr Mitgefühl gegenüber ihren Mitgefangenen zeigen, im nächsten
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