Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Kommandanturbefehl vom 3 . 6 . 1943 : »Besuch der Ehefrau auf die Dauer von 3 Tagen.« Verbleib unbekannt. – Laut Friedler hatte ein Sturmmann Josef Benzinger 1943 Dienst im Krematorium II .
Berg , Rudolf
SS -Rottenführer
* 7 . 7 . 1905 Spillendorf, heute Obrana o. Bruntal/Tschechien. Landwirt. Nach dem »Anschluß« des Sudetenlands Eintritt SA , Herbst 1938 Wechsel zur SS . Buchenwald und Neuengamme, Sommer 1941 bis Sommer 1943 Auschwitz, Birkenau und Außenlager Golleschau. Aussage – da ein Protokollführer bei der Vernehmung nicht zur Verfügung stand, in indirekter Rede: »Die jungen Burschen in den Wachkompanien hätten sich teilweise einen Spaß daraus gemacht, Häftlinge über die Postenkette treiben zu lassen und dann zu erschießen.« Nach 1945 Zimmermann. Q.: AV , Bl. 12586 ff.
Berger , Fabian
SS -Sturmmann
* 1 . 4 . 1911 India, heute Indija/Serbien. Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Berger , Josef
SS -Schütze
* 3 . 4 . 1925 Lakimivici, heute Lakimirevci/Kroatien. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Lagischa und Neu-Dachs. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 14 . 7 . 1944 , da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. † 25 . 2 . 1945 im Raum Döbern/Niederlausitz. KZ -Kollege Bilibou: »Es gab keinen Sonderurlaub für ›Verhinderung der Flucht‹, sondern nur für ›Erschießen auf der Flucht‹.«
Berger , Nikolaus
SS -Rottenführer
* Nicht ermittelt. SS -Totenkopf-Sturmbann, Außenlager Neu-Dachs. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 19 . 6 . 1944 , da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. – Neu-Dachs, 20 km östlich von Kattowitz, ist ein am 15 . 6 . 1943 errichtetes Lager mit mehr als 3000 Häftlingen zum Ausbau einer Kohlengrube. Von insgesamt 13 574 Häftlingen überleben keine tausend. Franciszek Piper (HvA 12 ): »Die Häftlinge wurden in Marschkolonnen unter der Eskorte bewaffneter SS -Männer mit Hunden zur Arbeit geführt. Seit den ersten Fluchten schloß man die Häftlinge während des Marschs an eiserne, mit Hängeschlössern versehene Stangen an.«
Bergmann , Josef
SS -Schütze
* 13 . 2 . 1922 Esseg. Kommando Lagischa und Neu-Dachs. Nach 1945 in Oberfranken.
Bergthal , Hans
SS -Schütze
* 24 . 12 . 1919 Percosova/Rumänien. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Fürstengrube und Neu-Dachs. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 19 . 7 . 1944 , da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Berka , Adalbert
SS -Schütze
* 10 . 6 . 1890 . SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Verwaltung, Abteilung Verpflegung. Verbleib unbekannt. – Häftlingsärztin Lingens in ihren Erinnerungen: »Der Lagerarzt wollte einmal zu wissenschaftlichen Zwecken das Blut von zehn Frauen untersuchen lassen, die ein Jahr im Lager waren und sich nur von der offiziellen Lagerkost genährt hatten. Er konnte die Arbeit nicht durchführen, denn wir konnten unter den 25 000 Frauen, die damals im Lager lebten, keine zehn solcher Frauen finden.«
Berner , Mauritio (Moshe)
Vater von Zwillingen, Nr. A- 16058
* 19 . 12 . 1902 Micasana in Rumänien. Arzt. Ankunft Auschwitz mit Ehefrau, zwei Zwillingsmädchen von 9 Jahren und einer weiteren Tochter von 12 Jahren am 20 . 5 . 1944 aus Ungarn. An der Rampe trifft er auf Lagerapotheker Capesius: »Ich erwähnte gegenüber Capesius damals, als ich dann sah, daß die Angehörigen des Transportes abmarschierten und damit auch meine Angehörigen, daß sich bei meiner Familie Zwillingsmädchen befänden. Capesius forderte mich sofort auf, die Zwillinge zurückzuholen, was ich auch sofort tat. Capesius nahm die beiden Mädchen und ging mit ihnen zusammen zu Mengele. Mengele würdigte mich gar keines Blickes, ebensowenig die beiden Kinder und machte nur eine abweisende Handbewegung und sagte: ›Später, ich habe jetzt keine Zeit.‹ Capesius forderte mich auf, die Kinder dorthin zu bringen, wo ich sie hergeholt hatte. Ebenso mußte ich meine Frau, die mitgekommen war, wieder zu der Gruppe der bereits selektierten Häftlinge zurückbringen. Diese Gruppe trat dann von der Rampe sofort den Weg ins Krematorium an. Später, wo ich dann imstande war, die Zusammenhänge besser zu überblicken, ist mir klar geworden, daß der in diesen Dingen geübte Mengele meine beiden Zwillingstöchter wahrscheinlich als zweieiige Zwillinge erkannt hat, während er sich selbst damals nur für eineiige Zwillinge interessierte.« Berner arbeitet u.a. in der Bekleidungskammer, Oktober 1944
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