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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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nicht gut Ski fahren, aber ich bin perfekt darin, in einer Berghütte zu sitzen und Glühwein zu trinken.) Je näher ich den Bergen kam, desto stärker wurde dieses Gefühl. Es war … als würde man nachts allein irgendwo entlanggehen und wusste, dass einem jemand folgte, oder …
    Oh nein. Ich wusste, was es war. Es war wie in der Nacht meines Besuchs auf der MacCallan-Burg, als ich die ersten Anzeichen der Anwesenheit des fomorianischen Bösen gespürt hatte. Ich versuchte, mein plötzlich laut klopfendes Herz zu beruhigen, während ich mich umschaute. Die Wachtburg war nirgendwo zu sehen. Ich schwebte über dem Fuß der Bergkette und war noch lange nicht weit genug vorgedrungen, um in der Nähe der Burg zu sein. Mein Körper glitt tiefer, und ich inspizierte das unter mir liegende Terrain. Im Dämmerlicht war es schwer, etwas zu erkennen. Ich glitt noch weiter an der Bergwand hinunter – und mein Herz blieb stehen.
    Über die Ausläufer der Berge quollen Massen Fomorianer in das kleine Tal. Auch wenn die Landschaft zu zerklüftet war, als dass sie ihre Flügel zu ihrem Vorteil hätten nutzen können, bewegten sie sich fließend und still. Im verlöschenden Tageslicht hatten sie etwas Reptilienhaftes an sich.
    Finde ihn , flüsterte mir die Göttin zu. Ich sackte noch tiefer hinab, bis ich in der Nähe der führenden Kreaturen schwebte. Von oben war es beinahe unmöglich, einzelne Individuen auszumachen – sie sahen alle gleich aus. Ihre Flügel waren halb aufgerichtet, ihre Köpfe nach unten geneigt, als müssten sie achtgeben, wohin sie traten. Sie waren alle groß und hatten einen skelettartigen Körperbau, und ich konnte den verdammten Nuada einfach nicht finden.
    Frustriert und ohne eine Idee, was ich sonst hätte tun können, atmete ich tief ein und rief: „Hey, Nuada! Wo bist du, süßes Ding?“
    Ein grauenhaftes Fauchen erhob sich aus den ersten Reihen der Fomorianer. Er blieb abrupt stehen und zwang damit die hinter ihm, ineinanderzulaufen und dann ebenfalls stehen zu bleiben. Sie schauten sich verwirrt um, während Nuada die Luft über sich absuchte. Ich schwebte weiter hinab, bis mein Seelenkörper beinahe direkt hinter ihm war. Ich schickte ein stilles Gebet an Epona, dass sie mich wieder hochheben und außer Reichweite bringen möge, bevor er sich umdrehte.
    Hab keine Angst, Geliebte.
    Ohne zu atmen, beugte ich mich vor und flüsterte mit meiner atemlosen Geisterstimme beinahe direkt in sein Ohr: „Suchst du mich?“ Als ich zu sprechen anfing, merkte ich schon, wie mein Körper wieder nach oben schwebte – das war gut, denn Nuada fuhr herum und griff mit seinen Klauen ins Leere.
    „Hier oben, großer Junge!“ Ich spürte den Schauer, der mir verriet, dass ich sichtbar geworden war. Nuadas Augen verengten sich zu Schlitzen, als er mich sah. Den Reaktionen seiner Begleiter entnahm ich, dass sie mich auch sehen konnten. Ich schaute an mir herab und bemerkte, dass ich wieder einmal nackt war. Ich biss die Zähne zusammen. Mein Körper war halb durchsichtig, was es nicht ganz so schlimm machte. Zumindest redete ich mir das ein.
    „Wir kommen, Weib“, spuckte er aus.
    „Gut.“ Ich warf seinen geifernden Kumpanen Kusshände zu, woraufhin er die Zähne fletschte. „Die Zentauren freuen sich beinahe so sehr darauf, euch zu schlagen, wie ich es tue.“ Mein gehässiges und kreischendes Lachen hallte von den Bergen wider, während Epona mich wieder unsichtbar machte und meinen Körper nach oben und von ihnen fort geleitete.
    „Uh!“ Ich setzte mich abrupt auf und blinzelte ins goldene Abendrot.
    „Rhea?“
    Ich räusperte mich und sagte: „Sie sind auf dem Weg.“

10. KAPITEL
    Nachdem die Nacht hereingebrochen war, schlugen wir unser Lager auf. ClanFintan sagte, es würde wieder heller werden, sobald der Mond aufgegangen war, aber nicht hell genug, um gefahrlos weiterzuziehen. Er wollte nicht riskieren, dass sich einer der Zentauren ein Bein brach. Außerdem war der Tempel der Musen nur noch einen guten Tagesritt entfernt. Es war möglich, dass die Schlacht innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden begann, und so bot diese Nacht vielleicht die letzte Möglichkeit, sich noch einmal auszuruhen, bevor wir uns den Fomorianern stellten.
    Beim Gedanken an die bevorstehende Schlacht drehte sich mir der Magen um, aber umgeben von eintausend starken, gut bewaffneten Zentauren war es schwer, sich vorzustellen, dass irgendjemand auch nur den Hauch einer Chance hatte, uns zu schlagen. Nicht mal so

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