Ausersehen
kicherig bin – in mein Zimmer trägt; der mir während einer Rast auf dem Weg zur MacCallan-Burg meine müden Füße massiert; der mich sanft in seinen Armen hält, damit ich meine Angst vor ihm überwinden kann; der seine Gestalt verändert, damit wir als Mann und Frau zusammen sein können. ClanFintan, der mir sagt, dass er geboren worden ist, um mich zu lieben.
Ich bog meinen Kopf zurück, atmete tief ein, und mit aller Kraft meines Körpers und meiner Seele entließ ich einen Schrei, den Epona verstärkte, bis er beinahe physische Form annahm.
„CLANFINTAN! KOMM ZU MIR!“
Ich öffnete die Augen und sah, dass alle Kämpfe auf dem Tempelgelände zum Erliegen gekommen waren. Jedes Wesen, Zentauren und Fomorianer, hatte sich in meine Richtung gewandt und stand erstarrt da, als wäre es Teil eines makaberen Bildes. Als eine kleine Gruppe Zentauren auf der rechten Seite die Starre durchbrach und so schnell sie konnte in unsere Richtung galoppiert kam, fing mein Herz wieder an zu schlagen. Sogar aus der Ferne erkannte ich die Silhouette des die Gruppe anführenden Zentauren.
„Er kommt!“, rief ich. Dann stockte mir der Atem, als die Fomorianer sich ebenfalls aus der Starre lösten und die Verfolgung aufnahmen. „Oh nein – sie sind hinter ihm her.“
„Kommen Sie da runter!“ Dougal streckte die Arme aus, um mich aufzufangen.
„Warte.“ Ich schaute zu, wie ClanFintan und die anderen Zentauren den schier nicht enden wollenden Strom an Kreaturen bekämpften, während sie sich weiter in unsere Richtung bewegten. Ich konnte die Schreie der Fomorianer hören, als die Krieger mit neu erwachten Kräften auf sie einschlugen. Dennoch schien es sinnlos zu sein, denn ein Zentaur nach dem anderen sackte unter den dunklen, geflügelten Schatten zusammen. Dann brach ein einzelner Fomorianer aus der Reihe aus und lief der Gruppe hinterher, die ClanFintan anführte. Ein weiterer folgte ihm und noch einer und noch einer …
Die Art, wie der vorderste Fomorianer sich bewegte, weckte meine Aufmerksamkeit. Er musste nicht noch näher kommen, damit ich ihn erkannte.
„Fang mich auf“, sagte ich zu Dougal und ließ mich fallen. Ich nahm Victoria den Weinschlauch ab und sagte grimmig: „Die Zentauren versuchen, die Kreaturen zu schlagen, aber es sind einfach zu viele.“
Als Antwort zog Dougal sein Schwert, und Victoria nahm ihren Bogen und zog einen Pfeil aus dem Köcher.
In dem Moment brach ClanFintan durch die Hecke. Aus der Nähe hätte ich ihn beinahe nicht erkannt. Sein Schwert und die Hand, mit der er es führte, tropften vor Blut. Sein gesamter Körper war mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten bedeckt. Seine Weste fehlte, stattdessen bedeckten tiefe, blutende Schrammen seinen Oberkörper. Sein Haar war blutverkrustet, und ein Riss lief von seiner rechten Schläfe bis zu seinem Kiefer, er hatte nur knapp das rechte Auge verfehlt. Schlitternd kam er direkt vor mir zum Stehen.
„Sie können uns nicht in den Sumpf folgen“, rief Dougal.
ClanFintan packte meinen Arm mit eisernem Griff und hob mich auf seinen Rücken. Ich sah einige tiefe Wunden in seinem Rumpf, konnte aber nicht sagen, ob das Blut, das seinen Rücken bedeckte, seins war. Ich legte meine Hände nur leicht auf seine Schultern und versuchte, meine Beine nicht zu sehr an seinen Rumpf zu pressen, aus Angst, eine weitere Wunde aufzureißen. Normalerweise war seine Haut immer ein bisschen wärmer als meine, aber unter meinen Fingern fühlten sich seine Schultern an, als stünden sie in Flammen.
Er drehte sich auf dem Absatz um und schaute zur Hecke.
„Die Zentauren, die mir gefolgt sind?“ Seine Stimme klang rau.
„Es waren zu viele Fomorianer. Sie haben es nicht geschafft“, sagte ich leise. Seine einzige Reaktion war, dass er nach oben griff und seine heiße, blutverschmierte Hand auf meine legte.
In diesem Moment sprang der erste Fomorianer über die Hecke.
Mit einer so schnellen Bewegung, dass sie vor meinen Augen verschwamm, schoss Victoria einen Pfeil ab, der sich bis zu den Federn an seinem Ende in die Stirn der Kreatur bohrte. Der Fomorianer fiel zu Boden, doch sofort sprang ein weiterer über die Hecke und fletschte die Zähne. Victoria erledigte ihn mit einem Pfeil durch die Kehle.
Die Zentauren beeilten sich, den Abhang hinunterzukommen, wobei Victoria Pfeile abschoss, als würde sie eine Maschinenpistole bedienen. Als wir die Baumgruppe erreichten, die den Ausläufer des Sumpfes markierte, hörten wir ein langes,
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