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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Dougal hektisch nach.
    „Sie!“ Ihre Stimme war schrill. „Die Fomorianer! Sie hacken die Brücke kaputt!“
    „Oh Göttin, hilf uns“, flüsterte Victoria.
    „Sie müssen unsere Armee eingekesselt haben und sich um den Tempel nach Norden geschlichen haben, um unseren Fluchtweg über den Fluss abzuschneiden.“ Dougal klang völlig entmutigt.
    „Geht in Richtung Sumpf.“ Ich sprach die Worte laut aus, die durch meinen Kopf flüsterten.
    „Ja!“, wandte Victoria sich an die verängstigten Mädchen. „Lauft in den Sumpf … die Fomorianer werden euch dahin nicht folgen wollen.“
    Die Mädchen nickten und rannten davon.
    „Dahin müssen wir auch“, sagte Dougal und warf einen Blick zurück auf den Weg, den wir gekommen waren. „Wir zwei allein können die Fomorianer an der Brücke nicht aufhalten.“
    Victoria nickte angespannt.
    „Noch nicht“, sagte ich mit fester Stimme.
    „Wir müssen aber.“ Dougal klang erschöpft.
    „Nein. Ich komme bis zum Anfang der Sümpfe mit, aber ich werde nicht weitergehen, bis ClanFintan wieder bei uns ist.“
    „Lady Rhea, er hat mich vorausgeschickt, um sicherzustellen, dass Sie in Sicherheit gebracht werden. Er sagte, er wird so bald wie möglich zu Ihnen kommen.“
    „Dann ist er noch am Leben?“ Mein Magen zog sich zusammen, als ich die Frage stellte.
    „Zumindest lebte er noch, als ich mich zu Ihnen aufgemacht habe.“
    „Dann werde ich auf ihn warten und nicht in die Sümpfe gehen, damit er mich finden kann.“
    Victoria und Dougal tauschten einen Blick, dann galoppierten sie in die Richtung, die die Mädchen eingeschlagen hatten. Schnell hatten wir sie eingeholt. Ich spürte Victoria seufzen, als sie und Dougal neben den Mädchen stoppten.
    „Rutsch nach vorne, Rhea, du bekommst Gesellschaft.“ Victoria versuchte, ihre Stimme humorvoll klingen zu lassen. „Kommt, Mädels, wir haben keine Zeit für Reitunterricht.“
    Dougals Gesicht verzog sich vor Schmerzen, während er zwei Mädchen hinter mich setzte. Dann hob er die anderen beiden auf seinen blutbefleckten Rücken. Wir trabten wieder los, wobei sich die verschreckten Mädchen wie Krabben an die Rücken der Zentauren klammerten.
    „Ich hoffe, dass die Sümpfe nicht zu weit weg sind“, sagte ich zu Victoria.
    „Ich auch“, flüsterte sie zwischen zwei angestrengten Atemzügen. „Ihr Menschen scheint immer schwerer zu werden.“
    Wir rochen das sumpfige Wasser, bevor wir es sahen. Wieder dachte ich, dass mich der Geruch an einen alten Komposthaufen erinnerte, aber dieses Mal kam er mir einladender vor. Wir hielten am Rand eines steilen Hanges, an dessen Fuß eine kleine Baumgruppe wuchs; hauptsächlich handelte es sich um moosüberwucherte Zypressen, aber auch ein paar Weiden und einige Bäume mit gelblicher Rinde, die ich für Nesselbäume hielt, waren dabei. Die Kuppe säumten im Abstand von ungefähr drei Metern riesige Felsbrocken, die mich ein wenig an Stonehenge erinnerten.
    „Sie sehen aus, als würden sie Wache halten“, bemerkte ich.
    „So geht ja auch die Legende, Lady Rhiannon“, sagte das hinter mir sitzende Mädchen, das meine Taille so fest umklammerte, dass ich kaum Luft bekam.
    Während ich ihr und dem anderen Teenager half, von Victorias Rücken zu steigen, belehrte sie mich weiter.
    „Thalia hat uns gelehrt, dass die erste inkarnierte Priesterin der Musen die Steinwachmänner errichtet hat, um die Ufasach-Sümpfe daran zu hindern, sich bis zum neuen Tempel auszubreiten.“ Plötzlich errötete sie und schaute mich schuldbewusst an. „Verzeihen Sie, Mylady, natürlich wissen Sie das alles bereits.“
    „Mach dir keine Sorgen, Kind. Es schadet nie, die Lektionen von Thalia immer wieder einmal zu hören.“
    Als alle Mädchen wieder sicher auf dem Boden standen, sagte Victoria eindringlich zu ihnen: „Nun beeilt euch und versteckt euch im Sumpf, aber haltet euch so nahe am östlichen Rand wie möglich. Sobald ihr weit genug im Süden seid, versucht, einen Weg über den Fluss zu finden. Wenn es keinen gibt, bleibt im Wasser, bis ihr die Grenze zum Gebiet von Eponas Tempel erreicht. Da wird euch Hilfe erwarten.“
    Sie dankten uns, liefen dann mutig den Abhang hinunter und verschwanden im Sumpfgras.
    „Für uns gilt das Gleiche“, sagte Dougal.
    „Ich warte auf ihn.“ Ich musste nicht erklären, wen ich damit meinte.
    Die zwei Zentauren drehten sich um, und wir schauten den Weg über den Rasen entlang, der zurück zum Tempel führte. Das Land stieg zu den hübschen

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