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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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befürchte, dass es dich erschrecken könnte. Dass du dich dann von mir abwendest. Und dabei will ich dich nicht verlieren. Die Gefühle, die du in mir hervorrufst, habe ich so noch nie empfunden. Sie sind etwas ganz Besonderes für mich, Aline. Du bist etwas ganz Besonderes für mich.“
    Ich legte meine Hand unter sein Kinn, drehte sein Gesicht zu mir – und erschrak. In seinem Blick lag so viel Verzweiflung, dass es meinem Herzen einen Stich gab.
    „Daron, egal was es ist, ich werde es verkraften. Du wirst mich nicht verlieren. Das, was da zwischen uns ist, ist mir viel zu wichtig, als dass ich es missen wollen würde.“
    „Das sagst du jetzt. Aber eines Tages, Aline, wenn du mich besser kennst, wirst du mich vielleicht verachten.“
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Seine Worte enthielten so viel Schmerz und seine Augen eine Furcht, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, welches dunkle Geheimnis dieser wunderbare Mann tagtäglich mit sich herumtragen musste. Warum sollte ich ihn jemals verachten? Allein dieser Gedanke schien mir wie aus einem bösen Traum. Ich wusste nur eines: Egal was es war, und sei es auch noch so schlimm, ich würde ihn nicht einfach stehen lassen und gehen. Ich würde um ihn kämpfen. Dazu war ich fest entschlossen.
    Um seine Liebe und sein Vertrauen.
    Um uns.
    Selbst wenn er der Fürst der Finsternis persönlich gewesen wäre, war ich mir sicher, dass es nichts gab, was meine Gefühle für diesen Mann hätte erschüttern können.
    „Ich könnte dich nie verachten“, flüsterte ich, fuhr mir meinen Händen durch sein langes, seidiges Haar und küsste ihn so innig, als könnte ich allein mit meinen Lippen all die dunklen Schatten vertreiben, die über seiner Seele lagen.

12
    Nachdem wir es irgendwann in der Nacht zwischen unserer Marathonküsserei doch noch geschafft hatten, die Flasche Wein zu vernichten und ein paar Knabbereien zu naschen, hatten wir uns auf meinem Supersofa eng aneinander gekuschelt und waren tatsächlich in der typischen Löffelchenposition eingeschlafen, ich mit dem Rücken an seinem Bauch. Es war so unglaublich schön, Daron hinter mir atmen zu hören, während seine starken Arme mich fest umschlungen hielten. Was eindeutig nötig war; ich wäre sonst von der Couch gefallen. Seine Wärme und sein Duft umhüllten mich wie eine warme Schmusedecke, und nur wenige Minuten später merkte ich, wie ich ins Traumland hinüberglitt. Auch dies war für mich ein ungeheurer Einschnitt in meinem sonst so kontrollierten Leben, denn bisher hatte ich es mir selbst nie erlaubt, einen Fremden über Nacht auf meinem Sofa schlafen zu lassen. Na ja, gut, so fremd war er mir jetzt nicht mehr, wir hatten uns immerhin geküsst. Aber sonst war nichts weiter gelaufen. Und gerade das hatte mich dazu bewogen, Daron bei mir bleiben zu lassen. Er hatte nichts unternommen, was ich nicht gewollt hätte, mich zu nichts überreden oder gar drängen wollen. Er hatte mich das Tempo bestimmen lassen, und das rechnete ich ihm hoch an. Somit war ich mir sicher, er würde meinen Vertrauensbeweis entsprechend zu schätzen wissen.
    Mein Schlaf war traumlos, und ich erwachte, weil ich unglaublich fror. Zuerst hatte ich keine Orientierung und erschrak kurz, als ich den Arm bemerkte, der mich umschlungen hielt. Doch sofort fiel mir wieder ein, dass Daron hinter mir lag, und ich versuchte, mich umso enger an ihn zu kuscheln, damit mir schnell wieder warm wurde. Ich beschloss, am nächsten Tag mal meine Heizkörper zu entlüften, denn obwohl sie auf Hochtouren liefen, war es in meiner Wohnung merklich kalt.
    Zu kalt.
    Und das im November. Super. Gott sei Dank war Daron umso wärmer, und ich schmiegte mich passgerecht an seinen Bauch.
    „Wenn du nicht aufpasst, weckst du Teile von mir, die dich überfordern könnten“, vernahm ich hinter mir eine Stimme. Mein Blut gefror mir in den Adern, und mein Herz setzte gefühlte zwei Schläge aus. Das war nicht Darons Stimme. Mitten in meiner Bewegung hielt ich inne.
    „Hab ich dich erschreckt? Oh, verzeih bitte, das wollte ich nicht“, sagte die fremde und eindeutig sehr männliche Stimme mit einem kleinen Anflug von Lachen darin. Panik kroch mir den Rücken hoch, als die fremde Hand, die mich umschlungen hielt, begann, meinen Arm zu streicheln. In wessen Armen auch immer ich lag, es waren nicht Darons. Mit bis zum Hals klopfendem Herzen begann ich mich langsam umzudrehen und hatte Mühe, meiner Furcht Herr zu werden. In

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