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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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Sekundenschnelle spielten sich mindestens zehn verschiedene Horrorszenarien vor meinem geistigen Auge ab. Verdammt, wer lag da nur hinter mir? Fast erwartete ich ein schuppiges Monster mit glühenden Augen und vor Schleim triefendem Maul, doch als ich meinen Kopf nach hinten drehte, erblickte ich die markanten Züge eines gut aussehenden jungen Mannes, der mich aus seinen eisblauen Augen verschmitzt ansah. Ich wusste nicht, was mich mehr erschrak – dass sich hinter mir kein Monster befand oder dass es sich stattdessen um einen derart schönen Mann handelte, dass ich mich fragte, ob hier irgendwo in der Nähe Modelausverkauf war und ich das nicht mitbekommen hatte. Der Mann grinste mich frech an und blies sich lässig eine blond gelockte Strähne, die sich aus seinem legeren Pferdeschwanz gelöst hatte, aus dem Gesicht. Obwohl meine Kehle vor Schreck wie ausgetrocknet war, schaffte ich es, mich nach einem kurzen Räuspern einigermaßen gefasst anzuhören.
    „Wer sind Sie? Was machen Sie in meiner Wohnung? Und wo ist Daron?“ Panik stieg in mir hoch, als ich diese Fragen ausgesprochen hatte. Was war geschehen? Hatte Daron sich entschlossen, mitten in der Nacht einen Kumpel zu mir in die Wohnung zu holen und, wenn ja, was hatten sie vor? War er etwa doch nicht der liebenswürdige, sanfte Riese, für den ich ihn gehalten hatte, und wurde ich jetzt zum Opfer meines eigenen Leichtsinns? Verdammt, wenn dem so war, dann hatte ich das auch redlich verdient, schimpfte ich mich. Doch weiter kam ich nicht mit meiner Selbstgeißelung, denn die Hand des Blonden begann mir von der Schulter abwärts meine linke Seite zu streicheln und blieb auf meiner Hüfte liegen.
    Also doch. Ein Triebtäter. Super, Aline, jetzt haste den Salat. In dem Moment erklang ein Lachen, hell wie ein Glockenspiel, sodass mir eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken herunterjagte. Es vibrierte vor Kraft und trug etwas leicht Bedrohliches in sich, sodass ich mich umgehend fühlte wie eine kleine Antilope, kurz bevor ihr der Löwe die Kehle durchbiss. Dann bitte schnell beißen, dachte ich noch. Und nicht spielen.
    „Daron ist doch so uninteressant“, lachte der kühle Blonde amüsiert und fing an, seine Hand langsam in Richtung meines Hinterns wandern zu lassen. „Nimm lieber mich. Mit mir hättest du viel mehr Spaß.“
    „Ach ja, und wer sind Sie, wenn man mal fragen darf?“, schoss es aus meinem Mund, bevor ich noch die Chance hatte, nachzudenken. Wieder einmal hatte sich mein Ärger vorschnell Luft gemacht, obwohl diesmal wirklich Vorsicht geboten war. Ha, Vorsicht, lachte ich mich innerlich aus, da kommste jetzt ja reichlich früh mit an, Miss Ich-hab-alles-unter-Kontrolle. Umbringen wird er dich. Ist nur die Frage, ob jetzt oder später. Also vergiss die Vorsicht, fällig bist du eh! Da kann er dir zumindest vorher noch ein paar läppische Fragen beantworten.
    Das Grinsen des Fremden wurde breiter und enthüllte eine Reihe strahlend weißer Zähne, aufgereiht wie Perlen an einer Schnur.
    „Sieh an, sieh an … Verdammt frech für jemanden, der gerade nicht weiß, was die Stunde geschlagen hat. Das gefällt mir.“
    Die Hand auf meinem Hintern begann, sich langsam unter den Bund meiner Jeans zu schieben. Da wurde ich dann doch sauer.
    „Ist ja ganz toll, wenn Ihnen dabei einer abgeht. Und nun nehmen Sie sofort Ihre Hand da weg, oder es knallt!“, fauchte ich ihn an. Seine Augen taxierten mich mit einem leicht überraschten Blick, und er leckte sich einmal kurz mit der Zunge über seine Lippen.
    „Was für ein Temperament. Kein Wunder, dass Daron sich von dir angezogen fühlt. Nicht viele haben den Mut, einem Ewigen die Stirn zu bieten.“
    Ich dachte, ich hätte mich verhört. Was sollte das denn jetzt?
    „Aber sonst geht es Ihnen noch ganz gut?“, zischte ich zynisch und stellte mit einer kleinen Befriedigung fest, dass sich seine Hand wieder über meiner Jeans befand, wenn auch erneut auf meinem Hintern. Trotzdem eindeutig besser als vorher.
    „Oh, danke“, lachte er, „es ging mir selten besser. Noch nie hatte ich so eine kleine Raubkatze im Arm.“
    „Und wenn Sie den nicht gleich wegnehmen, dann haben Sie bald gar keinen Arm mehr! Sagen Sie mir jetzt verdammt noch mal, wer Sie sind und was das alles hier soll!“
    „Oh, meine Manieren, ich bitte um Verzeihung“, säuselte der blonde Schönling und strich mir eine Strähne aus der Stirn. Ich schlug nach seiner Hand und traf.
    „Ihre Manieren interessieren mich einen

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