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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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attraktiven Paket, dass mir schon wieder Zweifel kamen, ob das Ganze wirklich wahr sein konnte. Ein Blick in den Spiegel hatte diese Gedanken nicht gerade verscheucht, eher das Gegenteil. Betty und ich hatten beinahe den ganzen Nachmittag verplempert, dabei wollte mich in Kürze das große, dunkle Paket abholen und irgendwohin entführen, aber ich hatte keine Ahnung, wohin. Wie sollte ich da eine angemessene Garderobe zusammenstellen? Wollte er mit mir im Park spazieren gehen, war ich mit einem Abendkleid definitiv overdressed. Im Nobelrestaurant dagegen würden Ugg Boots und Rentierpulli nicht wirklich gut ankommen. Ja, ich hatte einen Rentierpulli und stand dazu. Jede Frau hätte einen haben sollen, denn er hielt mollig warm und machte Laune auf Weihnachten, aber das nur nebenbei.
    Betty hatte mir erneut dazu geraten, die goldene Mitte zu wählen. Also eine knackig sitzende Jeans, dazu einen purpurnen Pulli mit Stretch und V-Ausschnitt. Man mochte gar nicht glauben, wie gut die Kombination von Rot und verschiedenen Purpurschattierungen wirkte. Meinen Haaren verlieh diese Farbe jedes Mal einen besonderen Kick. Außerdem war Violett meine Lieblingsfarbe. Also – gleich nach Pink. Da musste man schon unterscheiden.
    Nach einer Dusche sowie einer Generalüberholung erkannte ich mich endlich im Spiegel wieder und musste überrascht feststellen, dass ich mich richtig gut fand mit meinem wilden Wuschelkopf , der einen beinahe spektakulären Kontrast zur klaren Linie des Oberteils bildete. Der Push-up zauberte zudem einen netten Kinderarsch ins Dekolleté. Also, wenn Daron das nicht gefiel, dann wusste ich auch nicht weiter. Ach ja, Daron …
    Seit meine Cousine weg war, war ich wieder ins Grübeln verfallen, aber wie zuvor zu keinem richtigen Ergebnis gekommen. Ich wusste, ich war definitiv verliebt in diesen dunklen Riesen mit den Smaragdaugen und der mysteriösen Ausstrahlung. Das war allerdings auch gleichzeitig der unberechenbare X-Faktor – das Mysteriöse. Wenn man alles aufaddierte, was mir durch und mit ihm bisher widerfahren war, dann kam unterm Strich nur ein großes Fragezeichen dabei heraus. Und das wohlgemerkt innerhalb von lediglich zwei Tagen! Andere erlebten so etwas nicht mal innerhalb eines ganzen Jahres. Besonders das Erlebnis mit Mael jagte mir mehr und mehr Schauer über den Rücken. Heute Abend würde ich Daron nach ihm fragen. Egal, wo er mit mir hin wollte. Ich musste einfach wissen, was es damit auf sich hatte. Und je mehr ich mich mit diesem Gedanken beschäftigte, desto stärker quoll ein neuer an die Oberfläche meiner Hirnwindungen.
    Was, wenn ich die Antwort darauf lieber doch nicht wissen wollte?

15
    Pünktlich wie die Maurer stand Daron um sechs vor meiner Tür. Hatte ich gedacht, mich inzwischen einigermaßen an seinen umwerfenden Anblick gewöhnt zu haben, wurde ich erneut eines Besseren belehrt. Hörte dieser Kerl denn nie auf, so verdammt attraktiv zu sein? Schon als ich die Tür öffnete und mein Blick auf seine beeindruckende Erscheinung fiel – sein starker Körper umrahmt von seinem schwarzen Mantel – wurden mir schon wieder die Knie weich.
    Und mein Hirn.
    Und ich fühlte mich erneut wie ein kleines, dummes Weibchen, das nur darauf wartete, ins Schlafzimmer getragen zu werden. Allmählich hatte ich merkliche Probleme, meine innere Wildkatze in Darons Nähe im Zaum zu halten. Die Kolibris waren schon lange davongeflogen. Sehr gefährlich.
    „Hallo, Kleines“, begrüßte mich mein sanfter Riese und gab mir einen kurzen, innigen Kuss. Schmacht.
    Ja, Sie können mich jetzt gerne auslachen, aber in dem Moment fragte ich mich, ob all die Schundromane, die in den Buchhandlungen immer auslagen – die mit den wild knutschenden Pärchen in ihren wehenden Klamotten auf dem Cover – nicht vielleicht doch alle irgendwo ein kleines Körnchen Wahrheit enthielten. Nicht, dass ich je ein solches Covermodel gewesen wäre.
    Daron dagegen schon.
    Und wie.
    Ganz besonders auf meinem Cover.
    „Hallo“, war mal wieder das Einzige, was ich in so einem Moment zusammenbrachte, und ich gratulierte mir innerlich, dass ich diesmal zumindest nicht gestammelt hatte. Hatte ich doch nicht, oder?
    „Bist du fertig?“, riss mich Daron aus meinen abermals abschweifenden Gedanken.
    „Ja, bin ich. Wenn du mir allerdings gesagt hättest, wo es hingeht, dann hätte ich gewusst, was ich anziehen soll“, maunzte ich ihn ein klein wenig an. Doch anstatt etwas zu verraten, lachte er nur sein wunderbar dunkles

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