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Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition)

Titel: Auserwählt – Die Linie der Ewigen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Byron
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bleiben. In diesem Augenblick wurde mir klar, dass es mir völlig egal war, wer er war und was ich noch nicht von ihm wusste. Es kümmerte mich nicht, welches Schicksal mir offenbar bevorstand. Das Einzige, was ich wollte, war, für den Rest meines Lebens in seinen Armen zu liegen. Wo er war, wollte auch ich sein. Mein Herz hatte diese Entscheidung bereits gefällt, lange bevor sich mein Verstand diese Frage überhaupt gestellt hatte. Ein leiser Seufzer verließ meine Lippen. Ich spürte, wie sich Darons Mund an meinem zu einem Lächeln verzog.
    „Hungrig?“, flüsterte er.
    „Ja“, hauchte ich gegen seine Lippen und küsste ihn mit einer Leidenschaft, von der ich nie gedacht hatte, dass ich sie jemals in meinem Leben empfinden würde.

22
    Der Kuss schien eine Ewigkeit zu dauern. Keiner von uns beiden wollte sich vom anderen lösen. Leider meldete sich irgendwann wieder dieser fiese Schmerz in meinem Kopf, und erinnerte mich daran, dass es mir eigentlich gar nicht gut ging. In dem Moment, in dem ich Daron nach einer Kopfschmerztablette fragte, meldete sich zudem mein Magen mit einem ohrenbetäubenden Knurren. Gott, ich hatte wirklich Hunger, und zwar nicht nur nach dem hünenhaften Leckerbissen vor mir. Daron lachte sein tiefes, perlendes Lachen, das mir wie eine warme Dusche in feinen Strömen die Arme herablief und meine Härchen am ganzen Körper aufrichtete.
    „Im Badezimmer findest du in der rechten Schublade ein paar Aspirin. Ein Morgenmantel hängt hinter der Tür. Lass dir ruhig Zeit, ich kümmere mich derweil um unser Frühstück.“ Mit diesen Worten verließ Daron die weichen Laken, und erst jetzt bemerkte ich, dass er vollkommen nackt war. Ich betrachtete sein breites Kreuz bis hinunter zu diesen unglaublich schlanken Hüften, an deren Ende sich ein so knackiger Hintern befand, dass – hätte ich mich nicht so furchtbar mies in meiner Haut gefühlt – ich am liebsten in ihn hineingebissen hätte. Während Daron in eine enge Jeans schlüpfte, ließ ich immer und immer wieder meinen Blick über seinen durchtrainierten Körper wandern und sog jedes noch so kleine Detail förmlich in mich auf. Seine schwarzen Haare glänzten wie ein Wasserfall aus purer Seide im hellen Morgenlicht, das durch die halb geschlossenen Vorhänge fiel. Wie das gesamte Schlafzimmer waren sie in einer Art Korallton gehalten, der auf mich eine ungemein beruhigende Wirkung ausstrahlte. Eine kleine Kommode mit einem gold umrandeten Spiegel befand sich an der Seite gegenüber vom Bett und auch hier stand eine Vase mit einer einzelnen, weißen Abigailrose. Ich musste Daron irgendwann fragen, was es mit dieser Blume auf sich hatte. Aber nicht jetzt, jetzt brauchte ich erst einmal einen Schluck Wasser und eine Tablette, damit sich meine Kopfschmerzattacke von vor ein paar Tagen nicht wiederholte. Daron zwinkerte mir kurz zu und verließ barfuß sowie mit nacktem Oberkörper das Schlafzimmer. So hatte ich die Möglichkeit, mich in Ruhe ins Bad zu trollen, das sich rechts vom Bett befand.
    Als ich eintrat, fuhr mir ein kleiner Schreck in die Glieder. Es handelte sich um eine exakte Kopie des Gästebades, wenn auch um einige Nummern geräumiger. Ich verspürte einen Moment der Panik, als ich an das Geschehene zurückdachte, riss mich dann aber tapfer zusammen und betrat die weißen, warmen Fliesen.
    Fußbodenheizung, welch ein herrlicher Luxus.
    Die Tür schloss ich dieses Mal hinter mir ab, sicher war sicher. Nicht, dass plötzlich einer von Darons anderen Brüdern meinte, mich auf der Toilette überraschen zu müssen. Eine neue Frage arbeitete sich aus den Untiefen meines Gehirns nach oben. Wie nur hatte sich Mael von Daron unbemerkt Zutritt zu dessen Wohnung verschaffen können? Hatte er einen Zweitschlüssel oder konnte er etwa durch Wände gehen? Bei dem Gedanken gefror mir das Blut in den Adern, denn in diesem Fall hätte kein Schloss der Welt etwas gegen den gestrigen Übergriff genützt.
    Langsam schlich ich in Richtung Spiegel und wagte einen vorsichtigen Blick hinein. Ich sah zwar nicht aus wie das blühende Leben, aber es hätte wirklich schlimmer sein können. Neben dem Doppelwaschbecken befand sich eine kleine Kommode, auf der ich meine Handtasche entdeckte. Erleichtert schickte ich ein stilles Dankeschön in Darons Richtung, weil er daran gedacht hatte, sie mir hier reinzustellen. Ohne Kosmetik war ich verloren.
    Ich reinigte zunächst mein Gesicht mit eiskaltem Wasser und fischte anschließend nach meinem kleinen Etui

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