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Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition)

Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition)

Titel: Ausgeblüht: Kriminalroman (Psycho-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mali Benro
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ist ein Wahnsinnsthema, das ist...“ Oskar unterbrach ihn, wenn er Gunter nicht stoppte, würde der noch stundenlang sinnlosen Kram reden, und darauf hatte er beim besten Willen jetzt keine Lust.
    „Leg nicht auf, Oskar, bitte, ich flehe Dich an, hör’ mir zu, gib’ mir eine Minute, es lohnt sich.“
    Der Alkohol vernebelte Oskars Denken, und während Gunter seine ganzen Überredungskünste aktivierte, schmolz sein Widerstand, er wurde quasi willenlos. „Ich höre“, lallte er vor sich hin, legte die Beine auf den Tisch und drückte die Aufnahmetaste an seiner Telefonanlage.
    „Ja also, es ist so, ich wurde heute Zeuge“, begann Gunter mit wichtiger Stimme.
    „Du darfst aber niemandem sagen, dass Du die Informationen von mir hast.“ Pause. „Also, ich wurde Zeuge, als,...niemandem hörst Du, niemand darf erfahren, dass Du die Infos von mir hast, sonst bin ich geliefert.“
    Oskar verdrehte die Augen und bereute seine Gutmütigkeit, wieso hatte er diese m unterbelichteten Kleingeist überhaupt seine Telefonnummer gegeben? „Zeuge von was, komm zur Sache!“
    Als Gunter den Albtraum vom Print Hotel berichtet hatte, war das Aufnahmeband voll und Oskar der glücklichste Mensch in ganz Brandenburg. Die Beine hatte er längst vom Tisch genommen. Angespannt saß er vor seinem Schreibblock und notierte die wichtigsten Details.
    „Das ist erstklassig“, lobte er Gunter.
    „Gib’ mir noch schnell die Namen.“
    „Was für Namen?“
    „Täter, Opfer, wie heißen die Zwei?“
    Gunter verstand die Frage nicht. Was für ein Täter? In seinen Ausführungen war keine Rede davon. Oskar musste da etwas missverstanden haben, und so versuchte er sich noch deutlicher auszudrücken.
    „Sie sind beide Opfer, Oskar, sie haben sich zusammen die Pulsadern aufgeschnitten.“
    „Du meinst, beide sind Täter und Opfer zu gleich?“
    „Nein, Oskar, drücke ich mich so undeutlich aus, beide sind Opfer.“
    Gunter überraschte Oskars Begriffsstutzigkeit, sonst war er doch so ein Fixer, und die Angelegenheit lag für sein Verständnis klar auf der Hand.
    „Oskar, beide, der Mann und die Frau, haben versucht, sich das Leben zu nehmen, wer jetzt wem die Pulsadern aufgeschnitten hat oder ob das jeder für sich gemacht hat, weiß ich nicht, das spielt für mich auch keine Rolle.“
    „Für Dich natürlich nicht, Gunter, Du warst der edle Retter in der Not und hast ja nur Dienst nach Vorschrift gemacht, aber ein Selbstmordversuch aus Liebeskummer von zwei völlig unbekannten Personen reicht höchstens für einen Achtzeiler.“
    „Achtzeiler? Was soll das heißen?“
    „Na, ne klitzekleine Meldung, mehr gibt das nicht her. Aber man könnte mehr daraus machen. Überlege mal ganz logisch. Stell’ Dir vor, wir zwei wären jetzt von der Kripo und müssten den Fall aufklären, hätten aber noch nicht alle Fakten, dann würden wir doch zuerst ein bisschen spekulieren. Ein völlig normaler Vorgang. Also spekulieren wir ein bisschen. Du sagst, beide hätten eine Schnittwunde, an welchem Arm, Gunter?“
    „Keine Ahnung, das ging alles so schnell und mir war ganz übel“, Oskar zischte ungeduldig in den Hörer.
    „Konzentriere Dich, Mann. Sie lag rechts und er links vor Dir, hast Du gesagt.“ Gunter versuchte sich zu konzentrieren und sah nun die beiden tatsächlich vor sich.
    „Zweimal links“, sprudelte es aus ihm heraus.
    „Wie, zweimal links, komm Brecht, reiß’ Dich zusammen.“
    „So wie ich es sage, beide hatten am linken Arm die Verletzung, da bin ich mir ganz sicher, also haben sich beide mit ihrem rechten Arm geschnitten.“
    Gunters Sturheit reizte Oskar immer mehr. Es fiel ihm schwer, die Contenance zu bewahren, die es brauchte, um aus ihm den vermutlichen Täter heraus zu kitzeln.
    „Prinzipiell ist Dein Ansatz nicht verkehrt, aber so kann das gar nicht gewesen sein. Einer der beiden muss dem anderen den Cut versetzt haben.“
    „Aber warum?“, rief Gunter verzweifelt in den Hörer.
    „Das bringt Spannung in die Geschichte, der brave Bürger wird wissen wollen, wer. Und schon haben wir unsere „Dran-Bleibe-Geschichte“, integrieren den Leser in unsere Spekulationen, portionieren die Resultate unserer Recherche geschickt, das macht locker zwei bis drei Folgen. Wir lassen den Leser schön schmoren, reichen ihm saftige Appetizer, die ihn so hungrig machen, dass er sich die nächste Ausgabe unbedingt kaufen will. Das ist Business, Gunter. Kling macht es, die Auflage schnellt hoch, Herausgeber und Chefredakteur

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