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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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auf. »Ich weiß es nicht mit Bestimmtheit. Ich wollte nur … dass Ihr davon wisst.« Sie ging wieder hinüber.
    Abu Jabr hob sein Telefon, klickte die Nummern durch, die er gespeichert hatte. Die hatte er alle schon probiert, aber niemand von denen, die er erreicht hatte, hatte Näheres gewusst.
    Er legte den Finger auf die Taste für Wahlwiederholung. Was redete dieses Weib für einen Unsinn!
    Andererseits …
    Er ließ es. Klappte das Telefon zu, steckte es weg. Im Fernsehen zeigten sie Arbeiter, die dabei waren, verkohlte, schwelende Trümmer zu beseitigen, während es im Hintergrund noch qualmte. Und wieder der Blick aus dem Hubschrauber über die Öltanker, die draußen im Persischen Golf warteten, eine ganze Flotte davon. Der Unfall kostete das Königreich jeden Tag Millionen.

Kapitel 18
    Vergangenheit
    D as South-Belridge-Feld in Kalifornien war zer störtes Land, so weit man auch kam. Graue Wüste, die bis zum Horizont dicht an dicht voller Pumpen stand, nickenden Sauriern gleich, die den Hals unablässig wieder und wieder zu ihren Tränken hinabsenkten. Eine riesenhafte Herde in fortwährender Bewegung. Der Boden war aufgerissen und von zahllosen Lastwagenspuren durchfurcht, schmutzig, ölig, leblos. Nur hier und da, in Ecken, um Schaltkästen oder Leitungen herum, wuchs karges, mageres Grün, trockene Büsche, von denen viele auch wieder abgestorben waren. Und die Pumpen nickten und nickten und nickten …
    »Insgesamt sind es 10200 Ölquellen«, erklärte die dicke Frau, die sie in einem Jeep mittendurch kutschierte. »Das Feld wurde 1911 entdeckt und hat seither mehr als eine Milliarde Barrel produziert. Inzwischen geht der Output natürlich zurück, aber einige Jahrzehnte wird es schon noch machen.«
    Markus fühlte sich unbehaglich auf dieser Fahrt. Zu sehen, was dem Land hier angetan worden war, um an das Öl darunter zu kommen … Aber wahrscheinlich ging es eben nicht anders.
    Sie erreichten ein heruntergekommenes Gebäude. Vor der Tür hing ein massives Gitter, das die Frau extra aufschließen musste. Drinnen roch es staubig und heiß.
    »Es ist nicht mehr oft jemand hier«, sagte sie und gab den Code ein, der die Alarmanlage ausschaltete.
    Ein kurzer Flur, eine offen stehende Tür am Ende, dahinter ein Besprechungszimmer mit moosgrünem Linoleumboden und Fensterscheiben, die vom Staub blind waren. Man musste Licht machen. Eine der Neonröhren flackerte altersschwach, fing sich auch nicht. Die Frau öffnete hölzerne Archivschränke, holte Karten hervor, die teilweise von Hand gezeichnet zu sein schienen; Antiquitäten beinahe. »Hier. Die letzten seismischen Untersuchungen, die gemacht wurden; ich glaube … puh, das müsste hier irgendwo stehen. Da, 1957 , kann das sein?«
    Block schien das Datum nicht zu interessieren. Er fuhr mit den Händen darüber, betrachtete die Linien. »Haben Sie auch die Originalprotokolle noch?«
    »Was meinen Sie mit Originalprotokollen?«
    »Die Aufzeichnungen der Geophone.«
    »Das Krickelkrakel? Nein.«
    »Schade.« Block studierte die Karte, rieb sich die Nase dabei.
    Markus versuchte zu erkennen, wonach er suchte. Wie seismische Untersuchungen vor sich gingen, wusste er inzwischen theoretisch: Man rief künstliche Bodenerschütterungen hervor, in der Regel durch Sprengungen, und zeichnete die Reflexionen auf, die von den Grenzen zwischen geologischen Schichten im Untergrund zurückgeworfen wurden. Es war die wichtigste Methode, die bei Explorationen zum Einsatz kam; eine Art Durchleuchtung des Bodens.
    »Sind magnetische oder gravimetrische Untersuchungen durchgeführt worden?«, wollte Block wissen.
    Die Frau steckte eine Strähne ihres stumpfbraunen Haars zurück in den Haargummi. »Kann sein, aber wenn, dann haben sie nichts ergeben. Alles, was je Ergebnisse erbracht hat, ist hier. Und in Kopie bei uns im Archiv, natürlich.«
    »Ich bevorzuge immer Originale«, meinte Block.
    Er studierte die altehrwürdigen Karten noch eine ganze Weile in schweigender Konzentration. Quinton, der von Thurber engagierte Geologe, sah ihm dabei über die Schulter, sagte aber nichts.
    Schließlich richtete Block sich wieder auf und nickte der Frau zu. »Danke. Wir haben genug gesehen.«
    Sie räumte die Unterlagen wieder weg. Ihr war anzumerken, dass sie den ganzen Ausflug hierher für Zeitverschwendung hielt.
    Im Hinausgehen raunte Block Markus zu: »Ich brauche einen Wagen. Und Sie müssen mir diesen Quinton den Rest des Tages vom Hals halten.«
    Markus nickte. »Mach

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