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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Taggard.
    Der Mann überlegte drei Chips lang. »Ja. Der Name sagt mir was. Aber ich hab bloß seine Unterschrift auf dem Kaufvertrag, getroffen habe ich ihn nie. Lief alles über den Makler. Black Bird Property . Ziemlich fit, die Leute dort. Falls Sie was suchen sollten.«
    »Wann war denn das?«, fragte Markus.
    Diesmal hielt er in der Kaubewegung inne, so heftig musste er nachdenken. » 1999 . Im Dezember. Da hab ich das Haus gekauft, und der Makler hat mir erzählt, dass die Besitzer im Lauf des Sommers gestorben sind.«
    »Und wo der Sohn sein könnte, das wissen Sie auch nicht?«
    »Nein. Bedaure. Ich würde ihn nicht mal erkennen.« Er lachte auf. »Hehe – Sie könnten das sein. Würd ich nicht merken.«
    Markus ließ die Hoffnung fahren. »Okay«, sagte er. »Danke. Und entschuldigen Sie die Störung.«
    »Kein Problem«, rief der Mann unbekümmert. »Schönen Tag noch.«
    Die Nachbarn wussten auch nichts. Die meisten waren tatsächlich erst in den letzten Jahren zugezogen, lediglich eine kleine Frau mit strohigen weißen Haaren drei Häuser weiter erinnerte sich noch an den jungen Charles Taggard. »So ein ganz Schlaksiger, immer sehr dünn für sein Alter. Hat jedes Mal höflich gegrüßt, ja, daran erinnere ich mich.«
    Wo er heute sein könnte? »Das weiß ich nicht, tut mir Leid«, bedauerte sie. »Das heißt, warten Sie … Washington, glaube ich. Ich habe mal gehört, dass er dort wohnen soll.«
    Markus bedankte sich, kehrte zurück zu seinem Wagen und schlug sich, als er wieder hinter dem Steuer saß, erst einmal kräftig vor die Stirn. Washington, natürlich! Der logischste Wohnort für einen CIA -Agenten, der seinen Posten als Bürojob beschrieb.
    Er war wirklich noch nicht wieder fit.
    In der Innenstadt fand er ein Café mit Internet-Terminal. Bis der bestellte Cappuccino kam, hatte er schon Taggards Washingtoner Adresse und Telefonnummer. Er achtete darauf, genügend Quarter als Wechselgeld zu bekommen, dann marschierte er zur nächsten Telefonzelle.
    Nach dem dritten Klingeln wurde abgehoben, aber es meldete sich niemand.
    »Hallo?«, sagte Markus.
    »Wer spricht dort, bitte?«, fragte eine tiefe Stimme, die nicht die von Charles Taggard war.
    Eine Szene aus einem lange zurückliegenden Film schoss Markus durch den Kopf. Irgendein Agentenfilm, in dem ein Killer in der Wohnung seines Opfers gewartet hatte. Der hatte sich am Telefon genauso seltsam gemeldet.
    Markus legte auf und wagte es erst dann, wieder auszuatmen.

Kapitel 34
    A uf der Rückfahrt herrschte erschüttertes Schwei gen im Wagen. Erst als sie wieder auf der geteerten Straße waren und schon etliche Kilometer zurückgelegt hatten, war Dorothea im Stande zu fragen: »Denkst du, er hat Recht?«
    Werner kaute lange an der Antwort. Und dann kam nur ein mageres »Ich weiß auch nicht«.
    Wieder Schweigen. Zum ersten Mal fiel Dorothea auf, wie laut es im Inneren eines solchen Geländewagens eigentlich war. Man fühlte den Motor arbeiten. Das Benzin verbrennen, literweise, das bald unerschwinglich sein sollte.
    Das es womöglich demnächst überhaupt nicht mehr geben würde.
    Unvorstellbar.
    Und wann?, hatte sie Anstätter gefragt. Wann soll daspassieren?
    Demnächst , hatte er gesagt.
    Was heißt demnächst? In zehn Jahren? In fünf? Nächstes Jahr?
    Er hatte den Kopf geschüttelt. Es hat schon begonnen , hatte er erklärt. Die Welt weiß es nur noch nicht.
    »Ich weiß nicht«, stieß Werner schließlich erneut hervor. »Mir kommt das trotzdem alles ziemlich übertrieben vor. Irgendwie … fanatisch. Ich meine, okay, es mag ja sein, dass dieses Riesenölfeld den Geist aufgegeben hat und eine Ölkrise bevorsteht. Aber Ölkrisen, die hat’s doch immer wieder gegeben. Die erste, wann war denn das? Anfang der Siebziger. Ich war damals fünf oder so. Viel mitgekriegt habe ich nicht, aber ich entsinne mich noch, dass wir in einer ewig langen Schlange vor einer Tankstelle gestanden sind und mein Vater immer aufgeregter wurde. Ich glaube, wir waren gerade im Urlaub, weil er immer gesagt hat: ›Was machen wir denn, wenn wir nichts mehr kriegen, wie sollen wir dann nach Hause kommen?‹« Er lachte auf, kurz und trocken. »Ging auch alles vorbei.«
    »Es gab Sonntagsfahrverbote«, fiel Dorothea ein. »Bei uns zu Hause hing im Flur ein Foto, wie meine Eltern auf der völlig leeren B14 spazieren gehen. Meine Mutter war damals gerade mit Frieder schwanger.«
    »Ja, genau. Die berühmten Sonntagsfahrverbote. Wir sind auch mal auf einer

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