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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Sie aus diesem Liter Öl gewinnen können. Ab diesem Zeitpunkt ist Öl keine Energiequelle mehr.«
    Werner sah ihn konsterniert an. »Stimmt. Ja. So habe ich das noch nie betrachtet.«
    »Wie die meisten Leute«, meinte der Ölingenieur. »Und das Schlimmste ist: Es werden sich alle darum schlagen. Wir sind nicht nur abhängiger vom Öl als je zuvor, es gab auch noch nie so viele von uns. Dieser Planet konnte nur deshalb bis jetzt sechs Milliarden Menschen tragen, weil das Öl da war. Nun fällt es weg. Wie sollen all diese Leute künftig ernährt werden? Von Kleidung, Medizin, Klimaanlagen, Flugzeugen, all den Annehmlichkeiten, an die sie gewöhnt sind, ganz zu schweigen?«
    Auf einmal kehrte Stille ein, kalte, frostige Stille, wie das Echo eines Entsetzens, das zu groß war, um es zu empfinden.
    »Mein Gott«, hauchte Werner.
    Dorothea sah den Mann an, der ihnen ein Traumhaus verkauft hatte.
    »Das ist alles Ihr voller Ernst, nicht wahr?«, fragte sie. »Deshalb haben Sie sich diese … Burg gebaut. Weil Sie mit schlimmen Zeiten rechnen.«
    Anstätter nickte bedrückt. »Ja, Sie haben Recht. Ich rechne mit schlimmen Zeiten. Und das Schlimmste ist, dass die Saudis die wahre Lage verschwiegen haben. Mit dem Peak Oil fertigzuwerden wäre unter allen Umständen schwer gewesen, aber man hätte sich darauf vorbereiten können. Die Technologie ist da, im Moment jedenfalls noch. Man hätte den Umstieg schaffen können, doch man hätte damit rechtzeitig anfangen müssen. Jetzt ist es zu spät. Jetzt wird uns der Peak treffen wie ein Vorschlaghammer.«
    An diesem Morgen dachte Markus endlich einmal daran, sich zu Hause zu melden. Ehe er sein Hotelzimmer verließ, um auszuchecken, rief er Dorothea an. Allerdings erreichte er nur Julian, der ihm erklärte, seine Eltern seien weggefahren; wohin, wusste er auch nicht so genau. Sie seien wegen irgendwas ziemlich aufgeregt.
    »Weil ich so plötzlich verschwunden bin?«, mutmaßte Markus.
    »Nö«, meinte Julian unbekümmert. »Das sind sie schon gewöhnt.«
    »Ach ja?« Schwer zu sagen, ob er das gern hörte.
    »Onkel Frieder meint, du machst sowieso immer, was du willst. Und Papa sagt, du kannst auf dich aufpassen; man muss sich keine Sorgen machen.« Der Junge räusperte sich. »Mama macht sich aber trotzdem Sorgen.«
    Wenigstens was. »Sag ihr, dass es mir gut geht. Kannst du das ausrichten?«
    »Klar«, erwiderte Julian. »Wo bist du überhaupt?«
    »In Amerika.«
    »Ach so«, kam es beinahe enttäuscht zurück. »Das hätte ich mir ja denken können. Und, hast du den Mann erreicht, bei dem man das Telefon abhört?«
    »Nein«, sagte Markus. »Leider nicht.«
    »Und was machst du jetzt?«
    Ja, was machte er eigentlich? »Sagen wir, ich bin auf der Suche nach wichtigen Dokumenten, die man mir gestohlen hat.«
    »Echt?«, staunte Julian. »Cool! Und was sind das für Dokumente?«
    »Kann ich dir am Telefon nicht erzählen. Aber falls ich sie finden sollte, zeige ich sie dir eines Tages.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen. Aber das bleibt unter uns, okay? Deinen Eltern brauchst du nur zu sagen, dass ich in den USA bin, dass es mir gut geht und dass sie sich keine Sorgen machen sollen.«
    »Okay, mach ich.«
    In dieser Hinsicht war auf seinen Neffen Verlass, das wusste Markus. Er beendete das Gespräch und packte seine Tasche. Zeit, dass er sich auf den Weg machte.
    Es war spät am Nachmittag, als er Bloomington, Illinois erreichte. Ein trüber Himmel lag über der Stadt, während er auf der Suche nach der Sunset Road durch die Straßen kurvte. Die Bäume entlang der Radwege sahen nass und kalt aus. Aus den Schornsteinen der Häuser quoll es dick und weiß.
    Er fand die angegebene Adresse schließlich, ein einstöckiges, mit Holzpaneelen verkleidetes älteres Haus. Doch es stand ein anderer Name am Briefkasten, und als er klingelte, öffnete ein Mann Mitte dreißig, der sich durch das Gespräch nicht aufhalten ließ, den Inhalt seiner Chipstüte zu verzehren. Taggard? Ja, so hätten die Vorbesitzer des Hauses geheißen. Kennen gelernt habe er sie leider nicht mehr, er wisse nur, dass beide kurz nacheinander gestorben seien, er an Krebs und sie am Herzen, hieß es. »Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, hat es hier in der Straße ziemlichen Wechsel gegeben in den letzten Jahren«, fügte er kauend hinzu. »Die Nachbarn, die mir das über die Taggards erzählt haben, leben auch schon nicht mehr. So kann es gehen, was?«
    Eigentlich suche er den Sohn, sagte Markus. Charles

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