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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Pandemien womöglich …«
    »Keine Einmalspritzen mehr«, fiel Dorothea ein. »Keine Infusionsschläuche. Keine Plastikhandschuhe …«
    »Es geht endlos weiter. Farben, Lacke, Lösungsmittel werden aus Erdöl hergestellt. Kunstharze. Synthetische Fasern für Kleidung oder Teppichböden – Nylon, Perlon und wie sie alle heißen. Konservierungsmittel. Fotochemikalien. Waschmittel. Sprengstoffe. Druckerschwärze. Schmierstoffe. Isoliermaterialien gegen Feuchtigkeit. Kosmetika. Süßstoff. Nicht zu vergessen Asphalt für den Straßenbau!« Werner zog am Kragen seines Hemdes. »An unseren neuen Fahrzeugmodellen bestehen über vierzig Prozent der Teile aus Kunststoff. Egal ob noch jemand welche kauft oder nicht, wir werden gar nicht mehr in der Lage sein, sie herzustellen.«
    »Und wie sollen die Supermärkte versorgt werden? Ohne Treibstoff für die Lastwagen?«
    »Es wird zu Hamsterkäufen kommen, zu regelrechten Plünderungen.« Werner atmete heftig. »Ich fand das früher immer gruselig, wenn meine Großeltern über die Zeit nach dem Krieg erzählt haben. Aber gegen das, was los sein wird, wenn das Öl ausgeht, war das alles Pillepalle.«
    Sie sahen einander an. Keiner sagte etwas, aber Dorothea wusste, dass sie in diesem Augenblick beide das Gleiche dachten: Das konnte das Ende der Menschheit bedeuten.
    Werner sprang auf, tigerte durch das Wohnzimmer. »Wir müssen überlegen, wie wir uns darauf vorbereiten. Wie wir uns notfalls selbst versorgen. Im Keller ist noch viel Platz, wenigstens das ist ein Vorteil. Wir können einen Grundvorrat für einige Monate, vielleicht sogar Jahre einlagern. Mehl, Öl, Zucker, Konserven – solche Sachen. Lange haltbar. Die erste Zeit wird auf jeden Fall die schlimmste; wenn wir die überstehen …« Ihm fiel etwas ein. »In den Telefonbüchern war hinten drin früher immer eine Anleitung, wie man für Katastrophen vorsorgt. Vom Amt für Zivilschutz oder so. Sirenensignale, was für Dokumente man bereithalten soll, und wie man einen Notvorrat anlegt. Im Vorwahlverzeichnis war das, glaube ich. Ich weiß nicht, ist das heute immer noch so?«
    Dorothea schüttelte den Kopf. »Wir haben nur eine CD .«
    »Na klasse. Die nützt einem was, wenn der Strom ausgeht …« Werner nahm seine unruhige Wanderung wieder auf. »Kerzen. Wir brauchen einen Vorrat an Kerzen, und Streichhölzer. Einen Wasservorrat haben wir, aber wir bräuchten noch etwas, um das Chlor und so weiter herauszufiltern.« Er richtete den ausgestreckten Zeigefinger auf sie. »Das gehen wir gleich nächste Woche an. Lass mal überlegen …« Vor dem Wandkalender blieb er stehen. »Morgen ist Bereichsleitersitzung, am Dienstag haben wir Team-Meeting … Am Mittwoch, da könnte ich nachmittags gleiten. Lass uns da einen Großeinkauf machen. Bis dahin können wir uns noch genau überlegen, was. Wir sollten es irgendwie so machen, dass wir die Sachen auch allmählich aufbrauchen können, falls alles falscher Alarm war …«
    Ein plötzlicher Windstoß ließ die Scheiben zittern. Werner hielt inne, fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Ratlosigkeit stand in seinen Augen, als er sie ansah. »Übertreiben wir?«
    Sie hob ratlos die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Mir fiel gerade die Panik ein, die damals wegen des Jahr- 2000 -Fehlers geherrscht hat. Damals hieß es auch, die Welt geht unter. Und es klang auch alles schrecklich logisch. Die Computer verschlucken sich am Datum, weil man früher die Jahreszahlen nur zweistellig gespeichert hat, und dann stellen sie den Strom ab, löschen alle Kontostände, lassen das internationale Finanzsystem kollabieren oder starten die Atomraketen. Und was ist dann tatsächlich passiert? Ein paar 106 -jährige haben einen Bescheid bekommen, sich einschulen zu lassen, oder so was in der Art. Und alle, die sich Dieselgeneratoren und Survivalausrüstung gekauft hatten, waren am 2 . Januar 2000 die Deppen.«
    »Wir wollten damals auch einen Notvorrat kaufen«, erinnerte sich Dorothea. »Wir sind nur nicht mehr dazu gekommen, weil du so viele Überstunden machen musstest.«
    Werner grinste schief. »Am Silvesterabend habe ich noch die Badewanne voll Wasser laufen lassen.«
    »Ja. Das habe ich dann zum Blumengießen verwendet.«
    Er rieb sich das Kinn. »Vielleicht wird das alles auch halb so wild. Bestimmt. Ich meine, schau – irgendwer ist immer da, der gerade das Ende der Welt verkündet, oder? Im Studium zum Beispiel war in meinem Semester so ein Vogel, der es mit Nostradamus hatte. Er

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