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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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„Jetzt-werde-ich-es-dir-einmal-anständig-besorgen-du-wirst-mir-dankbar-sein-altes-Mädchen“-Getue. Wir waren auf der gleichen Ebene, wir hatten Spaß und Lust. Aber was war schon rein sexuell? Auf der anderen Seite konnte ich mit einem Mann, der sich in aller Öffentlichkeit eine Trachtenjacke mit röhrenden Hirschen anzog und peinliche Witze riss, nicht viel gemeinsam haben. Offenbar aß er nicht einmal gern. Jedenfalls: Joe würde nicht zu mir kommen, und das war in Anbetracht der Umstände auch besser so.

[ 7. ]
    Ich erwachte vom Geräusch eines Schlüssels, der sich im Schloss drehte. Joe. Er war doch gekommen. Aber Joe hatte gar keinen Schlüssel. Joe konnte nicht herein. Gismo schnarchte mir ins Ohr. Was ich brauchte, war ein Wachhund, keine schlafende Katze. Eindeutig, jetzt wurde die Wohnungstür geöffnet. Geöffnet und leise wieder geschlossen. Jemand war im Vorzimmer. Nur drei Meter von meiner Schlafzimmertüre entfernt. Entsetzt öffnete ich die Augen. Es war bereits Tag, ein grau verhangener Morgen. Ein Einbrecher bei Tageslicht? Ein Verrückter. Der Mörder! Diesmal hatte ich es zu weit getrieben. Er glaubte, dass ich ihm auf den Fersen war. Dabei hatte ich keine Ahnung. Die Sache mit dem Nylonfaden. Unsinn. Mein Artikel fürs Magazin wurde erst gedruckt, er war noch gar nicht erschienen. Wer wusste trotzdem davon?
    Schritte. Ich sah mich nach einer Waffe um. Wenn ich wenigstens eine schmiedeeiserne Lampe gehabt hätte. Schmiedeeiserne Lampen gehören zwar zum Schlimmsten, was ich mir vorstellen kann, aber als Waffe … Oder einen Schürhaken. Doch ich lebte in einer biederen Altbauwohnung und in keinem Schloss mit offenem Kamin im Schlafzimmer. Ein Grund mehr, Derartiges zu bedauern.
    Ich musste zum Telefon. Der Mörder tappte in die Küche. Ich würde ihn überraschen. Es war besser, ihn zu überraschen, als von ihm überrascht zu werden. Ich stieg aus dem Bett und nahm die große Taschenlampe. Zur Not musste sie reichen. Ich schlich zur Tür und zitterte. Der Boden knarrte. Der Mörder schien es nicht zu merken. Ich war bereits schweißgebadet. Ich trug nur ein übergroßes T-Shirt, wahrscheinlich sollte ich … Er kam näher, die Türklinke wurde nach unten gedrückt, ich holte mit der Taschenlampe zu einem Schlag aus.
    „Mira Valensky, was machst du da?“ Es war Vesna. Ich stand mit bedrohlich erhobener Taschenlampe und offenem Mund vor ihr.
    „Ich wohne da.“
    „Ja, ich weiß. Aber …“
    Ich ließ die Hand sinken. „Seit wann bist du zurück? Wolltest du nicht erst am Sonntag kommen?“ Mein Herz machte komische kleine Hopser. Ich fühle mich nur dann gesund, wenn ich nicht merke, wie mein Herz schlägt. So ist das nun einmal.
    „Freund von meinem Bruder hat uns mitgenommen. Das ist bequemer wie mit Motorrad. Er hat einen Bus. Das Motorrad haben wir hinten hingelegt. Und die Kinder haben sich gefreut, dass ich mit ihnen gefahren bin.“
    Ich lachte etwas blöde. „Ich habe dich für einen Einbrecher oder so etwas gehalten.“
    „Es ist zehn am Vormittag, und ich habe einen Schlüssel seit Jahren.“
    „Das ist kein Vorwurf … ich habe wenig geschlafen und bin ein bisschen durcheinander.“
    „Feiern? Arbeit?“
    „Eine Story. Eine wilde Story.“
    Vesna liebte wilde Storys. „Ich mache Kaffee. Du, Mira Valensky, duschst. Ich putze die Küche.“
    „Ich wollte dir sowieso alles erzählen. Schön, dass du schon da bist. Ich glaube, ich brauche wieder einmal deine Putzfrauen-Connections.“
    „Wo hast du dich eingelassen, Mira Valensky?“ Das klang richtig streng.
    „Nach der Dusche. Magst du Volksmusik?“
    Vesna verzog das Gesicht. Hatte ich mir doch gedacht, die Frau hatte Geschmack. „Unsere ganze Familie ist verrückt danach. Meine Brüder haben gespielt, früher. ‚Die echten Krajner‘ haben sie geheißen. Du kennst Oberkrainer?“
    „Die sind aber nicht aus Bosnien.“
    „Aber nahe, in Slowenien. Wir waren ein Land, du erinnerst?“
    Vesna war überzeugt davon, dass ich Unterstützung und Schutz brauchte. Und eine Expertin auf dem Gebiet der volkstümlichen Musik.
    „Meine Brüder mögen Volksmusik. Ich habe sie auch immer gehört.“
    „Und magst du diese Musik auch?“
    „Naja, es ist Musik eben. Manchmal ja, manchmal nein. Brüder waren verrückt danach. Das nervt.“
    Zu allem Überfluss stellte sich heraus, dass Vesna für Joe schwärmte. Wie gut ich ihn kannte, hatte ich ihr nicht erzählt. Noch nicht. Man muss seiner Putzfrau nicht alles erzählen,

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