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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Bauch ab und sprang auf den Boden. Die Katze hatte Übergewicht. Eindeutig. Vielleicht war etwas mit der netten Frau Schneider. Oder es brannte. Oder … ich kletterte aus der Hängematte. Der linke Arm war mir eingeschlafen. Leise vor mich hin schimpfend öffnete ich die Wohnungstür. Vesna.
    „Du hast doch einen Schlüssel, Vesna.“
    „Heute ist nicht Arbeitszeit, sondern Privatzeit. Ich will dich nicht privat stören, Mira Valensky.“
    „Vesna, du weißt, dass du nicht störst … zumindest im Prinzip nicht.“
    Vesna nickte und meinte: „Du hast geschlafen, Mira Valensky.“
    „Habe ich. Heute ist frei, und die Sonne scheint. Warum hast du nicht angerufen?“
    Vesna sah mich empört an. „Viermal. Dann denke ich: Entweder ist sie fort, oder es ist was passiert.“
    „Da hast du dich doppelt getäuscht. Komm rein!“
    „Ich habe nachgedacht“, sagte Vesna, während sie automatisch in die Küche ging. „Wir müssen mit der Putzfrau im Fernsehsender reden.“
    „Habe ich schon getan. Habe ich dir doch erzählt. Die Serbin, die bei Langthaler zusammengeräumt hat, hat nichts gesehen.“
    „Gibt es nicht. Ich kenne keine Putzfrau, die nichts sieht. Außerdem brauchen wir Putzfrau von diesem toten Sepp.“
    „Das sind bloß Künstlergarderoben, die werden von allen möglichen Menschen benutzt. Außerdem ist die zuständige Putzfrau sicher befragt worden.“
    „Von Polizei.“
    „Ja, und auch wenn Müller nicht gerade …“
    „Glaubst du, Mira Valensky, dass ich Polizei mehr sage, als gemusst?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    Eine Stunde später saß ich zum zweiten Mal am Tisch zwischen den Spinden des Umkleideraums. Wir hatten Glück gehabt, die Serbin war da. Und die Serbin war gemeinsam mit zwei weiteren Frauen auch für den Gang zuständig, in dem die Downhill-Sepp zugewiesene Garderobe lag. Vesna redete kroatisch auf die Frau ein. Die Antworten waren kurz, der Gesichtsausdruck der Serbin blieb skeptisch. Sie schüttelte den Kopf. Vesna wurde lauter. Das Kopfschütteln wurde heftiger. Mir war das Ganze peinlich. „Vesna, du musst sie doch nicht anschreien, sie ist eine Serbin, ich weiß …“
    Sie sah mich erstaunt an. „Ich bin nicht im Krieg.“
    „Was ist los?“
    „Ich weiß nichts“, sagte die Serbin.
    „Sie weiß etwas“, entgegnete Vesna.
    Wieder heftiges Kopfschütteln.
    „Sie brauchen sich nicht zu fürchten“, beschwichtigte ich sie.
    „Sie muss sich nicht vor mir fürchten“, fauchte Vesna.
    „Aber …“
    Jetzt war die Serbin auf der Seite von Vesna. „Vor Kollegin keine Angst, Frau.“
    „Okay, dann erzählen Sie ihr, was am Abend los war, als Downhill-Sepp starb.“
    „War ich nicht da.“
    „Aber in der Nacht?“
    Die Serbin nickte. „Aber ich habe nichts gefunden.“
    „Was haben Sie gefunden?“
    „Nichts.“
    Wieder ein Wortschwall auf Kroatisch, jetzt antwortete die Putzfrau.
    Zum Schluss nickte Vesna und sah äußerst zufrieden aus. „Sie hat etwas gefunden. Ein Glas. Eine Medizinschachtel. Eine Medizinflasche. Im Abfalleimer.“
    „Das kann nicht sein, der Abfalleimer ist durchsucht worden, ich habe die Inventarliste gesehen, da war der Inhalt des Abfalleimers im Zimmer von Downhill-Sepp aufgelistet.“
    Die Serbin wurde lebendiger und schüttelte den Kopf. „Nicht sein Zimmer. Gang. Gang ums Eck.“
    Genauere Nachfragen ergaben, dass die Putzfrau offenbar das gefunden hatte, was vom Waschbecken der Garderobe verschwunden war. Und sie hatte es mit heimgenommen. Man wusste schließlich nie, wofür man Medizin brauchen konnte. Und ein Glas konnte man auf jeden Fall verwenden.
    „Aber nicht gestohlen, es war aus dem Mist. Viel ist im Mist.“
    „Klar, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.“
    Sie hatte die beiden Medikamente noch, vielleicht war es möglich, Fingerabdrücke zu identifizieren. Am Glas würden keine mehr sein, das hatte sie schon zu oft verwendet.
    „Wo stand denn der Abfalleimer“, fragte ich.
    Sie zeichnete mit großem Geschick eine Skizze. Ich würde nachprüfen, wessen Garderoben am nächsten zum Fundort gelegen waren. Jedenfalls: Der Fundort war weiter vom Eingang zum Übertragungsstudio entfernt als Downhill-Sepps Garderobe. Entweder hatte jemand einen Umweg gemacht, um die Medikamente loszuwerden, oder es war jemand gewesen, dessen Zimmer im hinteren Abschnitt des Ganges lag.
    Die Putzfrau versprach, die Medikamentenverpackungen nur mehr mit Handschuhen anzufassen und sie in ein Plastiksäckchen zu geben. Ich wollte sie am

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