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Ausgelacht

Ausgelacht

Titel: Ausgelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
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ist?»
    «Woher weißt du das denn schon wieder?»
    «Ist doch egal.»
    «Jetzt sag schon.»
    «Mein Vater hat es mir erzählt.»
    Britt setzte sich auf. «Wie?»
    «Ja, du warst doch bei der Polizei, und die haben nachgeforscht und rausgefunden, dass deine Freundin sich nicht in Gefahr befindet, sondern lediglich versehentlich in der Türkei gelandet ist.»
    «Sie hat da im Gefängnis gesessen oder so.» Britt konnte es nicht glauben.
    «Ja, aber nur kurz. Dora kam dann irgendwie und hat Beamte bedroht, aber das war auch nur kurz. Und dann war alles in Butter.»
    «Mir wurde es so geschildert, als ob beide kurz vorm Tod stehen. Jedenfalls Nana hat so getan.»
    «Ja, sie hat sich ja auch aufgeregt, weil du nichts unternommen hast.»
    «Ich habe was unternommen, aber die haben sich ja nicht weiter gekümmert. Herrgott noch mal.»
    «Und warum war dir das dann egal?»
    «Weil es erwachsene Menschen sind.»
    «Und die brauchen nie Hilfe oder was?»
    «Doch, natürlich. Ich hatte … eben genug mit mir selbst zu tun.»
    «Den wahren Charakter eines Menschen erkennt man in Notsituationen», sagte die Moni weise.
    «Bist du jetzt Buddhist oder was?»
    «Nein, aber es ist einfach so. Ich beispielsweise weiß, was ich zu tun habe.»
    «Ach ja? Du jammerst doch nur rum wegen deines so wichtigen Frankreichaufenthalts.»
    «Ja, aber ich werde nicht fahren.»
    «Könntest du doch. Dein Vater kann sich Urlaub nehmen.»
    «Mein Vater hat sich in der Zeit, in der ich in Frankreich bin, zu einer Handwerkerfortbildung in Hamburg angemeldet. Das ist enorm wichtig für ihn und findet nur alle zwei Jahre statt, und nicht jeder wird genommen. Papa wurde aber genommen und freut sich total darauf. Und wie du weißt, hat meine Mutter beide Beine gebrochen.» Moni schüttelte den Kopf. «Du kapierst gar nichts, gell?»
    «Jetzt fängst du auch mit diesem gell an», sagte Britt genervt. «Könnt ihr euch das nicht endlich abgewöhnen? Ich wäre sehr glücklich.»
    «Warum sollten wir?», sagte Moni schnippisch.
    «Ach, egal. Um auf deine Frage zurückzukommen, nein, momentan verstehe ich nicht, worauf du hinauswillst. Dann muss dein Vater eben bis zum nächsten Mal warten. So schlimm ist das nun auch nicht. Und jemand muss ja bei deiner Mutter bleiben. Im Krankenhaus würde ich sie nicht so lange lassen. Nicht dass sie sich noch mehr Knochen bricht. Da sollen gern mal Leute aus den Fenstern fallen, weil Baustellen nicht richtig abgesichert sind.»
    «Einer ist gefallen», korrigierte Moni. «Außerdem gönne ich Papa dieses Seminar. Ich freue mich, weil er sich freut.»
    «Aha.» Britt verscheuchte eine Wespe.
    Moni setzte sich auf. «Was? Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Aha?»
    «Was soll ich denn deiner Meinung nach sonst sagen? Wenn das alles so schlimm ist, warum fährst du dann weg?» Britt sah Moni an.
    «Du gehst mir echt auf den Wecker.»
    «Ich muss auch gar nichts mehr sagen.»
    «Verdammt noch mal! Britt! HÖR ENDLICH AUF , SO SCHEISSE ZU SEIN !»
    Britt zuckte zusammen.
    « MERKST DU NICHT , DASS KEINER DICH MAG ? NIEMAND WAS MIT DIR ZU TUN HABEN WILL ?»
    Britt zuckte noch mehr zusammen.
    « TU ENDLICH MAL WAS GUTES ! ZEIG MAL , DASS DU EIN WERTVOLLER MENSCH BIST !»
    Die Moni setzte sich wieder und atmete keuchend ein und aus.
    «Leider weiß ich nicht, wie das geht», sagte Britt trotzig.
    «Dann musst du es lernen.» Jetzt verscheuchte Moni die Wespe. «Andererseits glaube ich, dass bei dir Hopfen und Malz verloren ist.»

[zur Inhaltsübersicht]
    einundzwanzig
    Die Moni stand auf und sah auf Britt hinunter. «Eigentlich finde ich dich gar nicht scheiße», sagte sie dann.
    «Ach, vielen Dank», sagte Britt sarkastisch.
    «Nein, du tust mir total leid. Wie kann man sich sein Leben nur so vergällen. Diese dauernde schlechte Laune und dein mistiges Verhalten können dich doch nicht glücklich machen.»
    «Was verstehst denn du von Glück?»
    «Mehr als du. Ich kann nämlich glücklich sein. Ich kann mich über kleine Dinge freuen. Du hast dich ja noch nicht mal gefreut, als es euch noch gut ging. Und jetzt? Deinen Eltern geht es beschissen, und das Einzige, was für dich wichtig ist, sind deine EC - und Kreditkarten. Anstatt mal selbst was auf die Beine zu stellen, machst du auf bockig, gibst deinen Eltern an allem die Schuld, versaust es dir mit allen Leuten, und nun hockst du hier und triefst vor ungerechtfertigtem Selbstmitleid.»
    «Interessant, wie du in mich reinschauen kannst, die Moni», sagte Britt.
    «Du

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