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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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durchsiebte die hundert Namen. Die erste Frage eliminierte die meisten von ihnen. Die zweite ein paar mehr. Die dritte Frage eliminierte eine Handvoll. Die vierte war die entscheidende. Wieder fröstelte sie.
    »Da kommen nur zwei in Betracht«, sagte sie.

33
    Milosevic und Brogan hatten sich nebeneinander auf der hinteren Sitzbank des Air-Force-Helikopters angeschnallt. McGrath, Johnson und der Adjutant des Generals zwängten sich in die mittlere Sitzreihe. Die Crew saß Schulter an Schulter vorn. Sie starteten in Silver Bow und ratterten nach Nordwesten über die Stadt Butte davon, die Nase gesenkt, auf niedriger Flughöhe und um maximale Fluggeschwindigkeit bemüht. Der Helikopter war ein alter Bell, den man mit einem neuen Antriebsaggregat ausgerüstet hatte, und flog beinahe hundertzwanzig Meilen die Stunde, weshalb das Kabinengeräusch ziemlich laut war. Demzufolge schrien McGrath und Johnson in ihre Funkmikrophone, um sich einigermaßen verstehen zu können.
    McGrath war zum Hoover Building durchgeschaltet. Er versuchte mit Harland Webster zu sprechen.
    Er hielt eine Hand über das Mikro und presste sich mit der anderen die Kopfhörer gegen die Ohren. Er redete über die Raketeneinheit. Er wusste nicht, ob Webster ihn hörte. Also wiederholte er das, was er zu sagen hatte, immer wieder, tat das, so laut er konnte. Dann legte er den Schalter um und riss sich die Kopfhörer herunter. Warf sie nach vorn zum Kopiloten.
    Johnson redete mit Peterson. Der Funkkontakt war noch nicht wieder hergestellt worden. Er beschränkte sich darauf, einen neuesten Bericht über sichere Kabelleitung direkt zu der mobilen Kommandostation zu bestellen. In zwei Stunden. Die Antwort war unverständlich. Er nahm die Kopfhörer ab und sah McGrath fragend an. McGrath reagierte darauf mit einem Schulterzucken. Der Hubschrauber ratterte weiter.
     
    Harland Webster hörte, wie der schrille Lärm plötzlich aufhörte. Er legte den Hörer auf, beugte sich vor und drückte den Summer für seine Sekretärin.
    »Wagen«, sagte er.
    Er ging zum Fahrstuhl und fuhr in die Garage hinunter. Ging zu seiner Limousine. Sein Fahrer hielt ihm die Tür auf.
    »Weißes Haus«, sagte er.
    Diesmal antwortete der Fahrer nicht. Gab nur Gas und fuhr aus der Garage. Reihte sich draußen in den dichten Nachmittagsverkehr ein. Kroch die sechzehnhundert Meter in westlicher Richtung, ohne ein Wort zu sagen. Webster wurde in den weiß getünchten Raum gewiesen. Dort wartete er eine Dreiviertelstunde. Dann kam Dexter herein. War sichtlich nicht sehr erfreut darüber, ihn nach so kurzer Zeit schon wieder zu sehen.
    »Die haben Raketen gestohlen«, sagte Webster.
    »Was für Raketen?«, fragte Dexter.
    Er beschrieb ihm alles, so gut er konnte. Dexter hörte zu. Nickte nicht. Stellte keinerlei Fragen. Reagierte nicht. Sagte ihm nur, dass er in dem Zimmer warten solle.
     
    Der Bell-Helikopter landete auf einer mit Kies bedeckten Abzweigung zweihundert Meter südlich der Stelle, wo die nach Yorke führende Straße enger wurde und in die Hügel anstieg. Der Pilot ließ den Motor laufen, und die fünf Passagiere stiegen gebückt aus und rannten in dieser Haltung weiter, bis sie außer Reichweite der Rotoren waren. Auf der Straße vor ihnen standen Fahrzeuge. Eine Reihe von Militärfahrzeugen kroch über den Asphalt. Eines davon machte langsam auf der Straße kehrt. Es wendete auf dem engen Raum zwischen den Felswänden und kam näher. In fünfzig Meter Entfernung verlangsamte es seine Fahrt und hielt an. General Johnson trat jetzt auf die Straße, sodass man ihn sehen konnte. Der Wagen rollte weiter und hielt vor ihm an. Es war ein neuer Chevrolet, der in einem stumpfen Oliv lackiert war. Auf der Motorhaube und an den Türen waren in Schablonenschrift weiße Buchstaben und Ziffern aufgemalt. Ein Offizier stieg aus. Er machte eine Ehrenbezeigung vor dem General und öffnete dann die
drei anderen Türen. Die fünf Männer quetschten sich hinein, und der Wagen wendete wieder und rollte die zweihundert Meter nach Norden zu den dort wartenden Fahrzeugen.
    »Der Kommandoposten ist unterwegs, Sir«, sagte der Offizier. »Die sollten in vierzig Minuten hier sein. Die Satelliten-LKWs sind eine Stunde weiter hinten. Ich schlage vor, Sie warten im Wagen. Draußen fängt es an kalt zu werden.«
    »Irgendwelche Nachrichten von der Raketeneinheit?«, fragte Johnson.
    Der Offizier schüttelte im Halbdunkel den Kopf.
    »Kein Ton, Sir«, sagte er.
     
    Webster wartete beinahe eine Stunde.

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