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Ausgelöscht

Ausgelöscht

Titel: Ausgelöscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ablow
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gelegenen Saugus geraten waren. Die Saugus-Jungs waren alle in der Notaufnahme gelandet.
    »Was hat die Wende herbeigeführt?«, fragte Clevenger.
    »Meine Religion«, erklärte Heller. »Das Nervensystem.« Er ließ seine Worte einen Moment lang wirken. »Ich fing an, meinen Dad – meinen Adoptivvater – zur Arbeit zu begleiten. Er war Neurologe. Ich durfte nach der Schule im Krankenhaus vorbeikommen, mir in seinem Büro die Zeit vertreiben, hin und wieder Anrufe entgegennehmen und manchmal sogar dabei sein, wenn er Patienten untersucht hat – die wirklich interessanten Fälle.«
    »Ist das nicht total cool?«, fragte Billy.
    Clevenger vermutete, dass Billy es bedeutend cooler fand als Clevengers Zurückhaltung, ihn an seiner forensischen Arbeit teilhaben zu lassen. »Und am Ende wurden Sie Neurochirurg«, sagte er zu Heller. »Ihnen hat gefallen, was Sie gesehen haben.«
    »Ich war fasziniert davon. Ich war fasziniert von ihm. Dass er mir Einblick in sein Berufsleben gegeben hat, war buchstäblich meine Rettung. Bis ich sah, was er für diese Leute tun konnte, welche Kraft er hatte, ihnen zu helfen, wusste ich nicht, dass wir diese Kraft in uns haben. Die Kraft, Gutes zu tun.«
    »Er hat gesagt, ich darf ihm bei einer Operation zuschauen«, jubilierte Billy. »Ich darf
mit in den OP
.« Er sprach die letzten Worte aus, als hätte man ihm Aufnahme in einen Geheimbund gewährt. In gewisser Weise war Neurochirurgie das auch.
    »Ich habe es nicht über Ihren Kopf hinweg entschieden«, wand Heller ein. »Ich habe ihm gesagt, dass ich natürlich erst bei Ihnen nachfragen würde, ob es in Ordnung ist.«
    Billy sah Clevenger erwartungsvoll an.
    »Natürlich darf er«, sagte Clevenger. Er verspürte einen Stich von Eifersucht, doch er wusste, dass das irrational war. Schließlich war er es gewesen, der Billy immer wieder abgehalten hatte, an seiner Arbeit teilzuhaben. Billy hätte sich mit Begeisterung darauf gestürzt.
    »Ich rufe an und gebe Ihnen ein paar Termine, sobald ich weiß, wann wir interessante Fälle haben«, sagte Heller zu Clevenger.
    »Hört sich gut an«, erwiderte Clevenger.
    »Vielleicht schon nächste Woche, wenn wir den Terminplan nicht wieder mal über den Haufen werfen. Ich habe da eine Operation an einer Frau angesetzt, die seit elf Jahren blind ist. Sie ist dreiunddreißig. Gutartiger Tumor am Ophthalmicus. Wenn alles nach Plan verläuft und wenn ich etwas Glück habe, wacht sie auf, schlägt die Augen auf und kann sehen.«
    »Mein Gott«, entfuhr es Billy.
    »Gott ist bei jeder Operation mit im OP«, sagte Heller zu Billy. Er wandte sich wieder an Clevenger und deutete mit einem Nicken auf den Umschlag in seiner Hand. »Lassen Sie mich wissen, wenn ich sonst noch etwas für Sie tun kann.«
    »Um ehrlich zu sein, wenn Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit hätten«, sagte Clevenger, »ich würde Sie gern in Bezug auf ein paar Dinge im Snow-Fall auf den neusten Stand bringen. Wir können auf dem Weg zu Ihrem Wagen reden.« Er sah Billys enttäuschtes Gesicht. Es war nicht seine Absicht gewesen, ihn auszuschließen. Und er wollte schon gar nicht den Eindruck erwecken, er versuche im Kampf um Hellers Aufmerksamkeit zu konkurrieren. Aber er wollte auch nicht in Billys Anwesenheit über Grace Baxters Tod reden. Er versuchte, die Situation zu retten. »Aber wahrscheinlich sind Sie genauso müde wie ich – also unterhalten wir uns vielleicht doch besser morgen früh.«
    Billy stand von seinem Hocker auf. »Auf mich braucht ihr keine Rücksicht zu nehmen«, sagte er. »Ich muss mich jetzt sowieso in die Falle hauen.« Er trollte sich in sein Zimmer.
    »Ich seh dich dann im General«, rief Heller ihm hinterher.
    »Phett«, antwortete Billy.
    Clevenger sah zu, wie er in seinem Zimmer verschwand.
    »Gibt es was Neues in dem Fall?«, fragte Heller.
    »Allerdings«, antwortete Clevenger. »Grace Baxter wurde heute Abend tot aufgefunden.«
    »Grace Baxter …«, sagte Heller gedehnt, während er versuchte, den Namen einzuordnen.
    »Ihr Mann George Reese ist Präsident der Beacon Street Bank.«
    »Snows Grace.«
    Clevenger nickte. »Ich komme gerade von Reeses Haus in der Beacon Street.«
    »Wie ist sie gestorben?«
    »Ihre Pulsadern waren aufgeschnitten, und ihre Kehle war durchschnitten.«
    »Sie hat Selbstmord begangen.« Er sah Clevenger forschend an, und seine Oberlippe verzog sich leicht. »Sie denken, sie hat Snow umgebracht? Was soll das sein, irgend so ein lächerlicher

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