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Ausgeloescht

Ausgeloescht

Titel: Ausgeloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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unabhängig einstellen. Ich drehe den Regler so, dass sie einen wunderbar leichten Prasselstrahl abgeben. Selig lächelnd stehe ich da und wiege mich leicht, während die Wassertropfen auf meine Haut regnen. Wenn wir wirklich nach Virginia umziehen, muss dort die gleiche Dusche installiert werden, sonst geht gar nichts.
    Allmählich wird mein Kopf klar. Im Allgemeinen brauche ich eine halbe Stunde, um in der Gegenwart anzukommen. Die Dusche setzt diesen Prozess in Gang, der Kaffee schließt ihn ab.
    Ich wasche mir die Haare und drehe einen der Duschköpfe auf »Strahl«, sodass mir das Wasser hart auf die Kopfhaut schießt. Es ist so heiß, wie ich es gerade noch aushalten kann. Kalt duschen ist in meinen Augen etwas für Verrückte.
    Ich drehe widerstrebend den Hahn zu und mache mich ans Abtrocknen und Anziehen. Schwarze Hose, weißes Hemd. Dann tappe ich noch einmal ins Bad, um mich zurechtzumachen - mit dem Bisschen, zu dem ich mich entschließen kann. Ich war schon früher nicht der Schmink-Typ, und seit der Narbe bin ich es erst recht nicht mehr. Ich kämme die Haare nach hinten und binde sie zusammen. Zurück ins Zimmer. Schwarze Jacke, flache Pumps. Schulterholster. Ich öffne den Waffensafe (muss heute Abend daran denken, die Kombination zu ändern), nehme meine Glock, betätige den Verschluss, schiebe das Magazin ein. Dreimal prüfe ich, ob die Waffe gesichert ist. Was das angeht, bin ich übervorsichtig, seit ich gehört habe, dass ein Kollege sich zwei Zehen abgeschossen hat. Ich ziehe das Ladekabel aus dem Handy und klippe es am Gürtel fest. Mein Dienstausweis kommt in die Innentasche der Jacke. Ein letzter Blick in den Spiegel: Ich befinde, dass ich der Welt entgegentreten kann.
    Ich nehme meine Handtasche und gehe die Treppe hinunter. Die Frühstücksgerüche werden kräftiger, und mir knurrt der Magen. Bonnie hat mich kommen hören. Sie passt mich am Fuß der Treppe mit einer Tasse Kaffee ab, was sie längere Zeit nicht getan hat. Schuldgefühle haben auch ihr Gutes.
    »Danke, Kleines.«
    »Gern geschehen.« Bonnie sieht ein bisschen mitgenommen aus. Kann sein, dass sie das gleiche Gefühl der Erschöpfung hat wie ich: matt, aber zufrieden. Ich trinke den Kaffee und lächle anerkennend. »Hmmm, lecker.«
    Das bringt mir ein Lächeln ein. Bonnie verschwindet in der Küche, nimmt drei Teller, Gläser und Besteck aus dem Schrank und deckt den Tisch.
    Tommy steht am Herd. Er trägt eine rotkarierte Schürze von der Art, die mich an Fotos in alten Kochbüchern erinnert. Zum ersten Mal habe ich ihn damit in seiner Wohnung gesehen. Mehr hatte er damals nicht an, und wir haben es so gerade eben bis nach dem Frühstück ausgehalten, dann bin ich über ihn hergefallen.
    Ich gehe zu ihm, lege eine Hand auf eine seiner breiten Schultern. Er hebt den Speck auf ein Küchenpapier, um das Fett abtropfen zu lassen. Der Speck brutzelt und riecht köstlich. »Wie möchtest du die Eier?«, fragt er. »Spiegelei oder Rührei?«
    »Heute mal Spiegelei.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.« Er deutet auf den Kühlschrank. »Bonnie hat heute Orangen ausgepresst.« »Mein Lieblingssaft, wow!« »Bonnie ist im Moment sehr zuvorkommend.«
    »Habt ihr schon über gestern Abend gesprochen?«, frage ich leise, damit Bonnie es nicht hört.
    »Nein. Werden wir wohl auch nicht. Aber ich denke, fürs Erste ist es okay.«
    Ich lehne mich an den Schrank, trinke meinen Kaffee und schaue Bonnie beim Tischdecken zu. Sie merkt, dass ich sie beobachte, und schenkt mir ein zaghaftes Lächeln.
    »Ja«, sage ich zu Tommy. »Ich glaube, du hast recht.«
    »Fürs Erste« ist natürlich Auslegungssache, aber so ist das Leben.
    »Alles fertig«, ruft Tommy und bugsiert die Eier auf einen Servierteller. »Kannst du den Speck mitbringen?«
    Ich befördere den abgetropften Speck vom Küchenpapier auf den richtigen Teller und trage ihn zum Esstisch. Bonnie holt den Krug O-Saft aus dem Kühlschrank. Tommy stellt eine Platte mit Toast hin, schaut prüfend über den Tisch und nickt zufrieden. »Okay, lasst uns essen.«
    Das Zimmer füllt sich mit den Geräuschen dreier Menschen, die zu sehr mit Essen beschäftigt sind, um sich zu unterhalten: Besteck klappert gegen Porzellan; der knusprige Speck knackt beim Hineinbeißen; leises Schlürfen und Schlucken, als Orangensaft und Kaffee im Magen verschwinden.
    Ich bin bei meiner zweiten Tasse Kaffee, und nach der Dusche, dem Frühstück und der relativen Harmonie in der Familie fühle ich mich munter und

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