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Ausgeloescht

Ausgeloescht

Titel: Ausgeloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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faktisch eine sexuelle Perversion«, erklärt James. »Natürlich ist es nur eine Hypothese, aber in unserem Fall ist es meines Erachtens eine nähere Betrachtung wert. Bei allem anderen scheint der Täter mit akribischer Sorgfalt vorzugehen. Warum etwas so Unlogisches tun? Die einzige Erklärung ist das Vorliegen einer Persönlichkeitsstörung.«
    Das leuchtet mir ein. »Also gut. Wir berücksichtigen das. Fassen wir zusammen, was wir bisher über unseren Freund wissen.« Ich zähle an den Fingern ab. »Erstens: Er ist diszipliniert und effektiv. Abgesehen von einer möglichen ... wie hieß es gleich?«
    »Symphorophilie«, wiederholt James.
    »Richtig. Zweitens: Sein Motiv scheint nach Hollisters Aussagen finanzieller Natur zu sein.«
    »Und in Hollisters Fall hat nicht der Täter das Opfer ausgesucht«, sagt James, »sondern der Ehemann. Es gibt keine Hinweise auf eine persönliche Verbindung, und ich bezweifle, dass wir eine finden werden.«
    »Das Fehlen einer persönlichen Verbindung passt auch dazu, wie er die Opfer behandelt«, sagt Alan. »Zugegeben, wir haben bisher nur Heathers Aussage, was das angeht, aber ich denke, wir können ihr glauben. Was sie über seine Bestrafungsmethoden sagt, hört sich nicht danach an, als hätte er sich daran auf gegeilt.«
    »Er ist fachmännisch vorgegangen«, wirft Callie ein.
    Ich nicke. »Das ist ein gutes Etikett dafür.« Ich gehe zur Weiß Wandtafel und schreibe. »Diszipliniert, methodisch, zweckgerichtet. Das ist unsere derzeitige Theorie. Der vorrangige Zweck scheint Geld zu sein. Aber ist das Geld vielleicht nur ein Vorwand für ihn?« Ich schüttle den Kopf. »Warum hält er seine Opfer bei Dunkelheit fest, und warum mindestens sieben Jahre lang? Sadismus?«
    »Das glaube ich nicht«, meint James. »Ich ...« Er hält inne, überlegt. »Ich glaube, das war wirklich treffend ausgedrückt«, sagt er dann mit Blick auf die Tafel. »Pragmatismus. Vielleicht ist ihm das am wichtigsten. Nur, was nötig ist. Verschwendung ist unverzeihlich.« Er sieht mich an. »Dunkelheit führt zu Willfährigkeit und mit der Zeit zum Wahnsinn. Das ist höchst effizient. Es ist billig, führt todsicher zum Erfolg und macht die Hilfe Dritter überflüssig, denn früher oder später wird jeder Widerstand gebrochen. Heather Hollister hat ausgesagt, der Entführer habe sie angewiesen, täglich Gymnastik zu machen. Warum? Weil er wusste, dass er sie am Leben erhalten muss. Warum musste er das? Für den Fall, dass Douglas Hollister sich nicht an die Abmachung hält.« Er schüttelt den Kopf. »Ich glaube nicht, dass der Täter ein Sadist ist. Ich glaube, es geht ihm um optimale Ergebnisse bei minimaler Anstrengung.«
    »Heather sagte, er habe nicht einmal mit ihr gesprochen, während er sie bestraft hat«, räume ich ein, obwohl ich noch nicht ganz überzeugt bin. »Er hat sie aus der Zelle geholt, peitschte sie aus, sagte ihr, beim nächsten Mal würde es noch schlimmer, und steckte sie wieder in die Zelle. Wo bleibt da das Vergnügen?«
    »Es gibt keins«, sagt James. »Weil es für ihn bloß ein Geschäft ist und seine Opfer nur eine Ware.«
    »Vielleicht.« Mir kommt noch ein anderer Gedanke. »Aber warum muss er sie als Versicherung gegen den Ehemann am Leben erhalten? Wenn es nur um Effektivität geht, wäre es da nicht logischer, sie umzubringen, als sich diese Mühe zu machen?«
    »Das habe ich auch überlegt«, sagt James. »Ich finde trotzdem, es passt. Der Zweck bei der Freilassung des Opfers - wenn wir nach dem Geldmotiv gehen - ist die Bestrafung des Ehemanns. Ihn zu belasten, wie es Douglas Hollister passiert ist. Mit dem lebenden Opfer hat der Entführer ein überzeugendes Druckmittel, bis er sein Geld bekommen hat. Das hält ihm einige Möglichkeiten offen. Doch wenn er sie tötet, kann er den Ehemann weder bloßstellen, noch kann er ihm drohen.«
    »Klingt einleuchtend«, pflichtet Alan ihm bei. »Wenn man darüber nachdenkt, nimmt man gewöhnlich an, dass das Opfer schon tot ist, richtig?«
    »Richtig«, sage ich.
    Wenn eine Frau entführt wird und man nichts mehr von ihr hört, muss man davon ausgehen, dass der Täter sie umgebracht hat. So jedenfalls verlaufen die meisten Fälle.
    »Wenn also sieben oder acht Jahre später ihre Leiche auftaucht«, fährt Alan fort, »ist das zwar eine Überraschung und wirft den Ermittlungsmotor wieder an, aber es entspricht den Erwartungen. Taucht das Opfer jedoch lebendig auf, bekommt der Fall eine immense Beachtung.«
    »Das passt«,

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