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Ausgeloescht

Ausgeloescht

Titel: Ausgeloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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die Pferde noch wechseln könnte.«
    »Ziemlich hinterhältig, Sir.«
    »Genau wie die Welt, in der Rathbun sich bewegt. Gewöhnen Sie sich besser daran. Gibt es sonst noch etwas zu bereden?«
    »Ich glaube nicht.«
    Er entlässt mich mit einer Handbewegung. Sein Tonfall ist wieder schroff und ungeduldig - nicht um mich zu kränken, sondern um mir zu zeigen, dass sich zwischen uns nichts geändert hat, dass ich trotz aller Geständnisse nicht anders behandelt werde als vorher. »Dann an die Arbeit. Schnappen Sie diesen Irren.«
    »Ich werde mir Mühe geben, Sir.«
    »Ich weiß. War mir ein Vergnügen, Smoky. Und so wird es auch in Zukunft bleiben, auch wenn ich dann nicht mehr Ihr Chef bin. Vielleicht gerade dann.«
     
    Ich steige in den Aufzug und fühle mich befreit. In mir hatte sich Druck aufgebaut. Wie groß dieser Druck gewesen ist, war mir erst bewusst geworden, als ich ihn vor AD Jones mit emotionalen Handgranaten abließ, die er zum Glück souverän abfing.
    Vielleicht werden wir wirklich Freunde, wenn er nicht mehr mein Chef ist.
    Ich fasse an meinen Bauch. Die Vorstellung gefällt mir.
    Sehr sogar.
     

Kapitel 23
    »Alle mal herhören«, sage ich. »Bevor wir weitermachen, muss ich etwas bekannt geben.« »Erzähl«, sagt Callie.
    Alan legt seinen Stift weg und wartet. James schießt mir einen mürrischen Blick zu und arbeitet weiter.
    »Tommy und ich haben geheiratet.«
    Alan reißt die Augen auf. »Hey!«, ruft er. »Das ist ja großartig! Wann?« »Als wir auf Hawaii waren.«
    »Und wie lange wolltest du uns das verheimlichen?«, fragt Callie streng. »Bis jetzt.«
    »Ich bin ungehalten«, sagt sie. »Sehr ungehalten. Du hast mich betrogen. Uns alle.«
    »Wie sollte ich dich betrogen haben?«
    Mit einem Blick zum Himmel fleht sie um Geduld mit den geistig Armen.»Erinnerst du dich nicht an meine Hochzeit?«, fragt sie. »Kleider, Blumen, die Torte aussuchen, die Zeremonie festlegen? Meinst du nicht, wir würden das auch gerne für dich tun?«
    »Kann sein. Ja, wahrscheinlich.«
    »Nein, nicht wahrscheinlich.« Sie droht mir mit dem Finger. »Ganz bestimmt!« »Aber du siehst ja, wie toll deine Feier geworden ist«, schnaubt Alan. »Sei still«, befiehlt Callie und dreht sich wieder zu mir. »Du brauchst eine richtige Hochzeit.«
    Ich lasse bestürzt die Schultern sinken. »Wieso denn?«
    »Weil man das eben so macht, Süße«, sagt sie. »Wir treiben uns nicht irgendwo herum, stecken uns die Ringe an den Finger, lassen von einem Staatsdiener ein Papier unterschreiben und nennen das dann Heirat. Das ist nicht richtig.«
    »Liebe ist bloß ein chemischer Vorgang, die die Spezies zur Fortpflanzung ermuntern soll«, erklärt James, ohne von seiner Arbeit aufzublicken. »Hochzeiten sind eine kolossale Geldverschwendung.«
    »Ach, wirklich?«, erwidert Callie. »Wenn es nur um Fortpflanzung geht, Süßer, wie erklärst du dann die Homosexualität?«
    Er zuckt die Achseln. »Ich weiß nicht. Nach meiner Theorie ist ein physiologisches Ungleichgewicht oder eine genetische Abweichung die Ursache.«
    Callie schweigt. Alan und ich starren ihn verwirrt an.
    James spürt unsere Blicke. »Oh, habt ihr jetzt Mitleid mit mir? Macht ihr euch Sorgen wegen meines Selbstbildes? Ist nicht nötig. Ich habe eine Menge Wertschätzung für die menschliche Spezies. Sie liegt nur nicht im Bereich der Säuglingsproduktion.«
    »Das ist ja alles sehr erhebend«, sage ich und wende mich wieder Callie zu, »und ich weiß das Angebot zu schätzen, Callie, aber das wird warten müssen.«
    Sie macht ein ernstes Gesicht und zeigt auf mich. »Das ist noch nicht erledigt.« Dann lächelt sie. »Okay, da nun alles gesagt ist und du ordentlich ausgeschimpft wurdest: Herzlichen Glückwunsch. Es wurde auch Zeit, dass Tommy eine anständige Frau aus dir macht.«
    »Ich gratuliere dir ebenfalls, Smoky«, sagt Alan.
    »Ja, klar, wundervoll«, sagt James gereizt. »Los, an die Arbeit.«
    Ausnahmsweise sind er und ich einer Meinung.
    »Hast du schon mit Leo gesprochen, Alan?«, erkundige ich mich.
    Ehe er antworten kann, geht die Tür auf, und Leo kommt herein.
    »Wenn man vom Teufel spricht...«, sagt Alan. »Leo wird dir berichten, dass er sämtliche Informationen hat, die auf Hollisters Computer waren.«
    »Ja, die Spurensicherung hat gute Arbeit geleistet«, bestätigt Leo. »Sie haben die Festplatte durchsucht und konnten eine Menge Dateien wiederherstellen. Die Leute irren sich, wenn sie glauben, einmal auf die Entfernen-Taste zu tippen,

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