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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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benimmst du dich dann so?«
    Obwohl er eher ratlos als anklagend klang, wallte der alte Schmerz wieder in ihr auf, und sie beschleunigte ihre Schritte.
    Er hielt sich mühelos an ihrer Seite. »Du kannst nicht beides haben. Du kannst nicht mit allem flirten, was Hosen anhat, Sachen anziehen, die aussehen, als wärst du darin eingeschweißt worden, und dann erwarten, dass dich die Leute wie Mutter Teresa behandeln.«
    Weil sie wusste, dass an seinen Worten etwas Wahres dran war, bleib sie stehen und attackierte ihn nun selbst.
    »Ich brauche keine Predigt von dir. Und wo wir schon dabei sind, vielleicht solltest du mal selbst in den Spiegel schauen und überlegen, wieso du dein Temperament nicht im Zaum halten kannst.«
    Abermals stopfte er die Hände in die Taschen. »Das weiß ich bereits. Aber ich werd’s dir nicht erzählen, also fang gar nicht erst an zu bohren.«
    »Dann solltest du mich auch nicht fragen, wieso ich mich wie eine – wieso ich mich so verhalte.«
    Er musterte sie lange und forschend. »Ich begreife dich einfach nicht, Phoebe. Du bist ganz anders als alle Frauen, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, bloß dass ich andauernd denke, du wärst wie so viele von ihnen. Und dabei gerate ich dann prompt in Schwierigkeiten.«
    Sie blickte ihm in die Augen, und wieder hörte sie das träge Quietschen des Deckenventilators in dem alten Südstaatenhaus. »Ich werde nicht noch mal mit dir ins Bett gehen, Dan. Das war ein schlimmer Fehler.«
    »Ich weiß.«
    Sie wünschte, er hätte ihr nicht so schnell zugestimmt.
    »Ich glaube nicht, dass das mit Samstag eine so gute Idee ist.«
    Doch er ließ sich nicht abwimmeln. »Im Gegenteil, es ist eine ganz tolle Idee. Und wir werden da draußen unter Leuten sein, also geraten wir auch nicht in Versuchung, uns zu begrabschen.«
    »Das habe ich nicht damit gemeint!«
    Er grinste, stupste ihr ans Kinn und sah überhaupt viel zu selbstzufrieden aus. »Ich hol dich um die Mittagszeit ab, heiße Maus.«
    Während er schon zurück zu seinem Wagen eilte, rief sie ihm empört hinterher: »Und nenn mich nicht heiße Maus!«
    »Sorry.« Er öffnete den Wagenschlag und quetschte sich hinein. »Heiße Maus, Ma’am.«
    Sie stand unter der Straßenlaterne und blickte ihm nach, wie er davonfuhr. Es ist schließlich nur ein Kleinkunstmarkt, dachte sie. Was kann es schon schaden?
    Ray Hardesty konnte von seinem Ausguck auf dem Hügel über der Nobelsiedlung Phoebes hellblondes Haar im Licht der Straßenlaterne schimmern sehen. Er hatte seinen Kleinlieferwagen auf einer schmalen Straße geparkt, die zu einer weiteren Wohnsiedlung führte. Nun nahm er das Fernglas herunter und legte es neben sich auf den Beifahrersitz. Die Gerüchte sind also wahr, dachte er. Calebow hat tatsächlich was mit der neuen Besitzerin der
Stars.
    Er sammelte Informationen über Dan Calebow wie ein Eichhörnchen Nüsse für den Winter, bereit, sie jederzeit hervorzuzaubern, falls es nötig wurde, was bis jetzt nicht der Fall war, da sich Calebow so schön selbst reinritt. Die
Stars
hatten seit dem Saisoneröffnungsspiel nur einmal gewonnen und sahen mit ihren Ballverlusten aus wie ein Collegeteam. Mit jedem Spiel, das sie verloren, ging es Ray ein Stückchen besser. Vielleicht schaffte es Calebow ja noch, wegen Inkompetenz gefeuert zu werden.
    Er wartete, bis der Trainer davongefahren war, bevor er selbst nach Hause fuhr. Ellen kam ihm an der Tür entgegen und fing sofort an, um ihn herum zu tüteln. Er ging wortlos an ihr vorbei und direkt in sein Kabäuschen, in sein Allerheiligstes, wo er die Tür hinter sich zusperrte, sich in seinen Lieblingssessel fallen ließ und eine Zigarette anzündete.
    Der winzige Raum war mit rohem Pinienholz verkleidet, doch sah man kaum mehr etwas, da jeder Quadratzentimeter Wand mit verschiedensten Andenken beklebt war: Actionposter von Ray Junior, Trophäen, Sporthemden, die er mit Reißnägeln an die Holzwand gepinnt hatte, gerahmte Auszeichnungen und Zeitungsartikel. Wenn er hier saß, tat er manchmal so, als hätte er all die Auszeichnungen und Preise gewonnen. Ja, seit ein paar Monaten schlief er sogar auf der alten, durchgesessenen Couch unter dem einzigen Fenster des Kabäuschens.
    Er nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette und hustete. Die Hustenanfälle dauerten immer länger, und sein Herz machte ihm auch wieder Probleme, aber er würde noch nicht sterben. Nicht, bevor Calebow bezahlt hatte. Er wollte, dass die
Stars
jedes Spiel verloren. Er wollte, dass die

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