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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ganze Welt erfuhr, was für einen Fehler dieser Mistkerl mit dem Rausschmiss von Ray Junior gemacht hatte.
    Dann könnte er vielleicht endlich wieder in seine alte Bar gehen und ein paar Bierchen mit seinen alten Kumpels kippen. Nur einmal, nur noch einmal, bevor er starb, wollte er sich wieder wie ein toller Kerl fühlen.
    Ray erhob sich aus seinem Sessel und ging zu einem Einbauschränkchen, aus dem er eine Flasche Whisky hervorholte, die er hinter ein paar Schachteln versteckt hielt.
    Er schraubte sie auf und nahm einen kräftigen Schluck, dann ging er mit der Flasche hinüber zur Couch. Als er sich gesetzt hatte, nahm er die Pistole von dem Beistelltischchen, auf dem er sie liegen gelassen hatte, als er gestern Abend von der Auto-Show im Midwestern Sports Dome nach Hause kam.
    Heute Abend war nichts los im Dome, aber morgen würde dort eine religiöse Erweckungsfeier stattfinden.
    Am darauf folgenden Abend ein Rap-Konzert von irgend so ‘ner Niggerband. Er hasste es, bei Konzerten zu arbeiten, war aber ansonsten gern Wachmann im Dome.
    Besonders an Sonntagen, wenn die
Stars
da waren und verloren.
    Er nahm noch einen Schluck, streichelte gedankenverloren die Pistole auf seinem Schoß und hörte im Geiste, wie die Menge seinen Namen brüllte.
    Hardesty!
    Hardesty!
    Hardesty!

15
    Phoebe ließ den Vorhang wieder zurückfallen. Gerade hatte sie gesehen, wie Dans roter Ferrari in ihre Einfahrt einbog. Es war Punkt zwölf Uhr mittags an diesem Samstag. Ihr Magen flatterte wie der eines Teenagers beim ersten Date. Sie ging zum Fuß der Treppe und rief zu Molly hinauf. »Dan ist da. Komm, lass uns gehen.«
    »Ich will nicht.«
    »Das verstehe ich ja, aber du kommst trotzdem mit.
    Ich brauche einen Hundesitter.«
    »Das ist doch bloß eine Ausrede, und das weißt du ganz genau. Du könntest Pooh hier bei mir lassen.«
    »Aber sie braucht Auslauf. Hör auf zu zetern, Molly, und komm jetzt. Es ist ein wunderschöner Tag, und wir werden viel Spaß haben, wirst schon sehen.« Es war ein frommer Wunsch, doch insgeheim fürchtete sie, dass sie und Dan nur wieder Streit haben würden. Mollys Gegenwart könnte da als Puffer wirken, und genau das war es, was sie sich erhoffte.
    Dans Suspendierung war natürlich doch herausgekommen; die Dienstagszeitungen waren voll davon gewesen, und sie und Ron waren die ganze Woche lang von der Presse belagert worden. Ein paar Reporter hatten es sogar geschafft, Dan in seinem Feriendomizil an der Küste von Alabama aufzustöbern. Er und Ron hatten jeweils Presseerklärungen abgegeben, beide jedoch ziemlich nichts sagend, und sie war schließlich doch noch gezwungen gewesen, den Anruf des NFL Commissioners entgegenzunehmen. Überflüssig zu erwähnen, dass er alles andere als begeistert von ihr war. Das einzig Positive an der Sache war, dass durch die Suspendierung die Gerüchte über ihr mögliches Verhältnis mit Dan in den Hintergrund gerückt waren.
    Molly tauchte oben an der Treppe auf. Sie trug eine von den neuen Jeans, dazu eine karierte Bluse und eine mürrische Schnute. Phoebe hatte überlegt, ob sie Dan nicht anrufen sollte, um ihm zu sagen, dass Molly mitkommen würde, hatte es dann aber doch bleiben lassen. Eventuell ja deshalb, weil sie sich gar so sehr danach sehnte, seine Stimme wieder zu hören.
    Molly hatte ihre Haare aus dem Gesicht gekämmt, damit man ihre neuen goldenen Ohrstecker sah. Zu Phoebes Entzücken hatte sie sich sogar zu einem flotteren, frischeren, etwas kürzeren Haarschnitt überreden lassen, der ihre zarten Gesichtszüge nicht mehr so erdrückte. Phoebe fand, dass Molly einfach hinreißend aussah, doch ihre Schwester wies sämtliche Komplimente stinkig zurück.
    »Das ist ungerecht«, beschwerte sich Molly. »Wieso zwingst du mich?«
    »Weil ich gemein und herzlos bin.«
    Es war ein warmer, sonniger Tag, und Phoebe trug gestärkte Khakishorts, eine löwenzahngelbe Bluse, dazu passende gelbe Socken und weiße, knöchelhohe Leinenboots. Bevor sie sich bückte, um Pooh aufzuheben, stülpte sie sich noch einen Strohhut mit einer weiten, floppigen Krempe auf den Kopf und steckte die Krempe genau über dem Gesicht mit einer frechen pinkfarbenen Rose fest.
    »Der Hut ist albern.«
    »Danke für das aufmunternde Kompliment, Molly. Eine Dame will ja schließlich wissen, dass sie gut aussieht.«
    Molly senkte den Blick. »Ich finde nur, du solltest dich deinem Alter gemäß kleiden.«
    Phoebe öffnete die Haustür, ohne auf diese weitere liebenswürdige Bemerkung zu

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