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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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achten. Dan kam in einer ausgebleichten Jeans, einem weißen T-Shirt und einer schwarzroten
Chicago-Bulls-Kappe
auf sie zu. Sie ermahnte sich, dass ihr schon viele weitaus attraktivere Männer begegnet waren. Seine Nase war nicht ganz gerade, sein Unterkiefer zu eckig, und er war viel zu muskulös. Trotzdem breitete sich bei seinem Anblick ein warmes Gefühl in ihrem Innern aus. Sie spürte eine unerklärliche Verbindung mit diesem Mann. Wie oft er ihr in der vergangenen Woche im Kopf herumgespukt hatte, daran wollte sie erst gar nicht denken.
    Er begrüßte sie mit einem Killer-Grinsen und trat ein.
    Rasch beschäftigte sie sich damit, Pooh auszuschimpfen, die japste und hechelte und wie wild zappelte, um an Dan heranzukommen.
    »Still, Pooh, du benimmst dich unmöglich. Molly, würdest du bitte ihre Leine holen?«
    Mit heraushängender rosa Zunge und hingerissenen Hundeaugen schmachtete Pooh Dan an. Dieser musterte sie misstrauisch.
    »Sag mir, dass das nur ein böser Traum ist und dass du nicht vorhast, diese Peinlichkeit mitzunehmen.«
    »Ich habe Molly eingeladen, mitzukommen und auf sie aufzupassen. Wir können ja mein Auto nehmen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus.«
    Er
lächelte Molly an. »Nein, gar nichts.«
    Erleichtert trat sie aus dem Haus.
    Mollys störrischer Gesichtsausdruck sprach Bände, aber Dan tat, als würde er nichts merken. »Gut, dass Sie mitkommen, Miz Molly. Da können Sie mir diese chinesische Vorspeise ja vom Leib halten.«
    Molly vergaß, finster dreinzuschauen. »Sie mögen Pooh nicht?«
    »Kann den Muff nicht ausstehen.« Er ging beiden Frauen voraus auf Phoebes Cadillac zu, den sie am Gehsteigrand geparkt hatte.
    Molly war so schockiert, dass sie ihre Schritte beschleunigte, um ihn zu überholen. »Aber wieso nicht?
    Mögen Sie denn keine Hunde?«
    »Sicher mag ich Hunde. Richtige Hunde. Schäferhunde, Collies, Labradors, so was eben.«
    »Aber Pooh ist ein richtiger Hund.«
    »Sie ist ‘n Muff. Zu viel Kontakt mit einem Hund wie ihr, und ein Mann kriegt ‘ne Fistelstimme und fängt an, Quiche zu essen.«
    Molly musterte ihn unsicher. »Das ist doch nur ein Witz, nicht?«
    Dans Augen funkelten. »Sicher ist das kein Witz, würde mir nie erlauben, über eine so ernste Angelegenheit Witze zu reißen.« Er drehte sich zu Phoebe herum und streckte die Hand aus. »Her mit dem Schlüssel, Weib. Es gibt gewisse Dinge, die ein Mann immer noch besser kann als eine Frau. Und Autofahren ist eins davon.«
    Phoebe verdrehte die Augen und reichte ihm die Schlüssel zum Cadillac. »Heute bekommst du eine Unterrichtsstunde in ›Leben in den Fünfzigern, Mol. Dieser Mann, mit dem wir den Tag verbringen werden, hat es geschafft, eine ganze gesellschaftliche Revolution zu verschlafen.«
    Dan schloss grinsend die Fahrertür auf und langte hinein, um die Türschlösser zu entriegeln. »Immer hinein, meine Damen. Ich würde euch ja die Türen aufhalten, aber ich will mir nicht vorwerfen lassen, dass ich irgendjemandes Emanzipation im Weg stehe.«
    Phoebe musste lächeln, während sie Pooh an Molly überreichte. Dann rutschte sie über den Fahrersitz auf die Beifahrerseite. Als er den Wagen vom Gehsteigrand lenkte, drehte sie sich zu Molly herum. »Falls er uns zum Essen ausführt, Molly, musst du dir das Teuerste auf der Speisekarte bestellen. In den Fünfzigern haben immer die Männer die Zeche bezahlt.«
    »Mist«, brummelte Dan. »Jetzt legst du mir aber die Daumenschrauben an.«
    Naperville war ein altes Bauerndorf, das sich mit mittlerweile neunzigtausend Einwohnern zum größten Städtchen im Landkreis gemausert hatte. Durch intelligente Stadtplanung war es zu einem Schmuckstück geworden.
    Es gab jede Menge Grünflächen und Parks, eine gut erhaltene Altstadt mit schattigen Straßen, hübschen Gärten und historischen Häusern. Das Kronjuwel der Stadt war jedoch die Flusspromenade, die am DuPage River entlang führte, der sich durch das Stadtzentrum schlängelte. Der Promenadenweg bestand aus roten Backsteinen, konnte stolz eine überdachte Brücke und einen Fischteich vorweisen, sowie ein kleines Amphitheater für Open-Air-Konzerte oder Theateraufführungen. Am einen Ende war eine frühere Kiesgrube in eine wunderschöne öffentliche Liegewiese verwandelt worden.
    Dan stellte den Wagen auf einem Parkplatz am Rande des Stadtzentrums ab, und alle drei folgten dem roten Backsteinweg dorthin, wo sich bereits eine erkleckliche Menschenmenge unter den schattigen Bäumen versammelt hatte. Im

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