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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sie fort. »Coach Calebow hat wahnsinnig viel Erfahrung, und ihr solltet wirklich auf das hören, was er euch sagt. Trotzdem könntet ihr eine Kleinigkeit für mich tun. Wenn ihr’s tut, kann ich euch den Erfolg praktisch garantieren.«
    Sie spürte förmlich, wie Dan kochte. Er hatte die ganze Woche dazu gebraucht, die Spieler in kampflüsterne Bestien zu verwandeln, und sie machte seine Bemühungen mit ein paar törichten Worten zunichte. Ihre eigenen Überlebensinstinkte besaite schiebend konzentrierte sie all ihre Aufmerksamkeit auf die Spieler, was gar nicht so einfach ist, wenn einem der Chefcoach direkt im Nacken sitzt. »Heute Abend, Gentlemen, wenn Sie sich auf dem Feld aufstellen, dann möchte ich, dass Sie Folgendes für mich tun.« Sie hielt inne. »Ich möchte, dass Sie tun, als wären die
Giants
nackt.«
    Alle starrten sie an, als hätte sie den Verstand verloren, was vielleicht gar nicht so falsch war. Sie hörte ein paar nervöse Gluckser und wandte sich mit todernster Miene an die Missetäter.
    »Es ist mir absolut ernst, meine Herren. Wenn die Giants sich aufstellen, dann tun Sie, als ob der Bursche auf der anderen Seite der –« Ihr Hirn war wie leer gefegt.
    Hilfe suchend wandte sie sich an Ron. »Wie nennt man dieses Dings doch gleich?«
    »Die
line of scrimmage,
die Anspiellinie?«, erbot sich Ron.
    »Genau. Tun Sie also, als wäre der Typ auf der anderen Seite der
line of scrimmage
nackt. Es funktioniert. Ehrlich. Ich versprech’s. Ist ein Trick, den ich in der Schule gelernt hab, um mein Lampenfieber zu überwinden. Ich meine, wer kann sich ernstlich Sorgen machen, von einem Spieler besiegt zu werden, dem der – äh – der Bauch raushängt?« Sie lächelte strahlend. »Also, meine Herren: Denken Sie: nackt!«
    Ob nun gut oder schlecht, die Anspannung in der Umkleide war verschwunden. Als sie sah, wie die Schulterpolster der Männer vor Lachen bebten, da wusste sie, dass sie ihr Ziel erreicht hatte, und erlaubte sich nun endlich, an ihre eigene Haut zu denken.
    »Ich sehe euch dann auf dem Spielfeld.« Rasch sprang sie von der Bank und eilte in Richtung Tür, um sich schnellstmöglich zu verdrücken.
    Unglücklicherweise wurde sie von einer großen Pranke festgehalten, bevor sie das ersehnte Ziel erreichte. Ihr Mut sank, als sie sah, wie bleich Dan geworden war.
    »Du bist zu weit gegangen, Phoebe. Wenn das Spiel vorbei ist, werden wir beide diese Sache ein für alle Mal austragen.«
    Sie schluckte und schlüpfte wortlos an ihm vorbei aus der Umkleide.
    Ron fand sie kurze Zeit später, etwa fünf Meter weiter den Gang entlang, wie sie, am ganzen Leib zitternd, an der Wand lehnte.

17
    Das Verteidigerteam der
Giants
war verblüfft, als es zum ersten Mal seine Positionen an der Anspiellinie einnahm und sich unversehens elf grinsenden behelmten Gesichtern gegenübersah. Keiner konnte sich vorstellen, wieso ein Team mit einem bisherigen Ergebnis von Eins zu Vier etwas zu grinsen haben sollte, außer es hatte ein paar schmutzige Tricks im Ärmel. Die
Giants
mochten keine Überraschungen und einen grinsenden Gegner schon gar nicht.
    Worte wurden gewechselt.
    Zum Unglück für die
defense
der
Giants
warfen ein paar dieser Bemerkungen ein zweifelhaftes Licht auf die Moral von Darnell Pruitts Mutter. Beim nächsten Spielzug fuhr der monströse
tackle
der
Stars
daher wie ein Feuersturm durch die Verteidigungsreihen der
Giants
und machte zwei kaum weniger monströse
linemen
sowie einen hart gesottenen
linebacker
nieder, und die
Stars
erzielten ihren ersten touch down.
    Es war unbeschreiblich.
    Am Ende des ersten Viertels waren die
Stars
mit drei Punkten voraus, und Phoebe hatte sich heiser geschrieen. Obwohl sie angesichts der rohen Gewalt auf dem Spielfeld noch immer zusammenzuckte, hatte sie sich so vom Spielverlauf gefangen nehmen lassen, dass ihr erst wieder einfiel, dass sie das Spielfeld ja verlassen sollte, als Ron auftauchte, um sie in ihre
skybox
zu bringen. Als er sie durch das Absperrgitter führte, das das Spielfeld von den Zuschauern trennte, war sie noch immer so hingerissen, dass sie sich noch einmal zur Bank umdrehte, die Hände trichterförmig an den Mund legte und schrie:
    »Denkt nackt!«
    Zu spät merkte sie, dass sie sogar ein noch größeres Spektakel aus sich machte als sonst, aber die Spieler, die sie gehört hatten, grinsten. Dan war zum Glück zu sehr ins Skizzieren des nächsten Spielzuges vertieft, um etwas zu merken.
    Im zweiten Viertel bereitete Biederet

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