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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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passiert war. Obwohl der Hieb milder ausgefallen war, als wenn sie richtig hätte ausholen können, so hatte sie dennoch gerade einen Mitmenschen geschlagen, etwas, das ihr noch nie in ihrem Leben passiert war. Dieser Mann drehte ihr Innerstes nach außen, und die Tatsache, dass sie sich so weit von ihm hatte treiben lassen, machte sie nur noch wütender. Ein roter Nebel waberte vor ihren Augen.
    »Du blöder, hirnloser Sturschädel! Ich sag dir, was mit mir los ist: Ich hab nicht nur einen Cheftrainer mit der emotionalen Reife eines Sechsjährigen am Hals, nein, er ist auch noch geistig minderbemittelt!«
    »Minderbemittelt!«, spuckte er. »Also jetzt hör mir mal zu –«
    Ihr Ellbogen stieß gegen den Waschbeckenspiegel hinter ihr, als sie ihm nun den Zeigefinger in die Bodybuilderbrust spießte. »Nein! Du hörst
mir
zu, du dummer Elefant, und zwar sehr genau! Ich kam in die Umkleide – nicht etwa, weil es mir Spaß machte – sondern weil
du,
es geschafft hast,
mein
Footballteam so nervös zu machen, dass es andauernd den Ball verlor.«
    »Willst du tatsächlich andeuten –«
    »Du, o göttliches Geschenk an die Frauenwelt, magst zwar ein brillanter Footballstratege sein, aber von der menschlichen Natur verstehst du nur Bahnhof.«
    »Du hast doch überhaupt keinen blassen Schimmer –«
    »Jederzeit –« Und sie piekste ihn abermals in die Machobrust, jede Silbe mit ihrem Zeigefinger betonend.
»Jederzeit,
hörst du mich, wenn ich mit
meinen
Spielern in
meinem
Umkleideraum reden will, werde ich das tun. Jederzeit, wenn ich das Gefühl habe, dass sie zu nervös sind, zu angespannt, um den Job zu erledigen, für den ich ihnen ein Schweinegeld bezahle, dann werde ich mich vor sie hinstellen und einen
Strip
hinlegen, wenn ich will. Ich werde alles tun, was ich für nötig halte, damit die
Chicago Stars
das tun, was sie tun sollen, nämlich das, falls du es schon vergessen haben solltest, was ich ihnen heute Abend zu tun geholfen habe. Und das ist, ein Footballspiel zu gewinnen!
Ich,
hörst du,
ich
bin die Besitzerin dieses Footballteams, nicht du! Geht das jetzt in deinen tumben Stierschädel oder nicht?«
    Lange Pause. Ihre Wangen waren flammend rot, ihr Herz hämmerte wie wild. Sie war entsetzt über sich, dass sie so die Beherrschung hatte verlieren können, und machte sich auf eine saftige Erwiderung gefasst, doch anstatt zu explodieren wie ein Vulkan, wirkte er fast abwesend.
    »Mhm.«
    Sie schluckte. »Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«
    Das Flugzeug geriet in eine Turbulenz, und ihre Hüften wurden noch fester gegen die seinen gepresst. Auf einmal wurden ihre Augen groß wie Untertassen. Er hatte einen Ständer! Der Scheißkerl hatte einen Ständer!
    Mit einem fast verlegenen Ausdruck hob er die Hände.
    »War keine Absicht. Ich weiß, du willst mir was klarmachen, und ich hab jedes Wort gehört, ehrlich. Aber du hast dabei so rumgezappelt, und das Flugzeug fing an zu hüpfen, und na ja, da ist’s eben einfach passiert.«
    Gerechte Empörung wallte in ihr hoch. »Für so was hab ich jetzt nun wirklich keinen Nerv.«
    »Ich doch auch nicht. Jedenfalls nicht mental. Was das Physische betrifft…«
    »Erspar mir die Einzelheiten.«
    Das Flugzeug schaukelte weiter unruhig in der Luft herum und rieb ihre Körper aneinander. Abermals verrückte er ein wenig die Hüften und räusperte sich.
    »Willst du mir äh – ernsthaft weismachen, du glaubst, du – äh – wärst für unseren Sieg verantwortlich?«
    Die Milde seines Tons, die heiße Reibung ihrer Leiber, das alles nahm ihr gründlich den Wind aus den Segeln.
    »Nein… nicht direkt… Nein, natürlich nicht. Nun ja, vielleicht ein bisschen… Teilweise. Ja, definitiv teilweise.«
    »Aha, ich verstehe.« Er beugte sich vor und stützte beide Hände auf der Abstellfläche hinter ihr ab. Seine Haare rochen würzig nach Tannennadeln und Seife von seiner Dusche nach dem Spiel. Sie spürte seine Daumen an ihren Hüften. Das Flugzeug schwankte erneut, und sie mühte sich, das erregende Gefühl zu ignorieren, das sie durchzuckte, als ihre Brüste sich an seinem muskelgepolsterten Brustkorb rieben.
    »Du bist ‘ne geladene Kanone«, erklärte er ruhig, »und ich mag keine Überraschungen.« Sein Unterkiefer strich beim Sprechen an ihrem Haar entlang. »Wenn du der Meinung bist, dass meine Trainingsmethoden nicht in Ordnung sind, dann solltest du zuerst mit mir darüber reden.«
    »Du hast Recht. Theoretisch.« Ihre Stimme klang, als würde sie aus

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