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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Bodenspiel keinen Zentimeter Raum gewonnen hatten.
    Ihre Führung war auf sieben Punkte zusammengeschrumpft. Das Buhen der Fans war so laut geworden, dass die Angriffsspieler Probleme hatten, Biederots Anweisungen zu verstehen. Dans Co-Trainer waren fuchsteufelswild, die Spieler kochten vor Wut, und als die
Sabers
zwei Minuten nach Beginn des vierten Viertels ausglichen, konnte der Fernsehreporter auf dem Feld nicht mehr an sich halten.
    »Ist das denn zu fassen?« Er brüllte fast in die Kameras.
    »Die ganze Saison über war Dan Calebow einer der aggressivsten Teamchefs der Liga. Und jetzt so zu versagen!
    Dafür sind die Fans nicht hergekommen, um so etwas mit ansehen zu müssen!«
    Phoebe versuchte das verständlicherweise harte Urteil über Dans Taktik zu ignorieren, so wie sie schon die ganze Zeit versuchte, das immer lauter werdende Buhen der Zuschauer zu ignorieren. Sie wollte gar nicht daran denken, was diese öffentliche Demütigung für Dans Stolz bedeuten musste. Nie hatte sie ihn mehr geliebt als in diesem Moment.
    Ihre Handgelenke waren inzwischen roh und blutig gescheuert von ihren angestrengten Bemühungen, sich von den Fesseln zu befreien.
Nicht auf die Schmerzen achten,
befahl sie sich immer wieder.
Einfach weitermachen.
Alles, was sie die Spieler sagen gehört hatte, wiederholte sie sich nun wie eine Litanei, dennoch befürchtete sie allmählich, dass sich die Knoten nie lockern würden.
    Hardesty hatte die Schnur wie eine Acht um ihre Handgelenke gewickelt und dann an dem vertikalen Metallstreben festgebunden, der die Lehne mit der Sitzfläche verband. Obwohl ihre Hände mittlerweile schmierig vom Blut waren, wollte sich der Doppelknoten, mit dem sie am Stuhl festgebunden war, einfach nicht lockern.
Weitermachen. Einfach weitermachen. Nicht dran denken.
    Hardesty, der wie gebannt auf den Fernsehschirm starrte, paffte an seiner Zigarette und hustete. Es war inzwischen so verqualmt, dass sie kaum mehr atmen konnte.
    Manchmal glaubte sie schon, er hätte sie vielleicht vergessen, doch dann fuhr sein Kopf plötzlich zu ihr herum, und er funkelte sie derart mitleidlos an, dass sie nicht daran zweifelte, dass er sie umbringen würde.
    Fünf Minuten nach Beginn des vierten Viertels gingen die
Sabers
in Führung. Auf den Gesichtern der Spieler und Betreuer an der Seitenlinie war die ganze Gefühlsskala zu sehen, von heißer Wut bis zu nackter Verzweiflung. Die Zuschauer begannen Dan mit Abfall zu bewerfen. Er stand ganz alleine da, isoliert von den Spielern und den Trainern. Nur sein eisernes Regiment hatte bisher den Ausbruch einer Revolte verhindert.
    Sabers 24, Stars 17.
    Als die Sabers den Extrapunkt erzielten, schlug Biederet seinen Helm so fest auf die Bank, dass die Gesichtsmaske einen Knacks bekam. Dan wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Jim seine Drohung, ihn auf die Bank zu setzen, ignorieren und das Spiel selbst in die Hand nehmen würde. Jetzt, wo nur noch zehn Minuten Spielzeit verblieben und die Stimmung der Zuschauer zunehmend hässlicher wurde, konnte er das Spiel unmöglich länger am Boden halten.
    Dan war sein Leben lang ein Mannschaftsspieler gewesen, und es weiterhin allein durchzuziehen wurde einfach zu riskant. Er betete, keinen schweren Fehler zu begehen, als er nun Jim und Bobby Tom zu sich rief, die gleich wieder mit der
offense
aufs Feld mussten.
    Jims Gesicht war puterrot vor Wut, Bobby Toms steinern. Beide fielen sofort mit wüsten Flüchen über ihn her.
    »Setz mich doch auf die Bank, du Hurenbock! Mir ist’s scheißegal, denn mit all dem hier will ich sowieso nichts mehr zu tun haben.«
    »Wir haben uns nicht den Arsch für dich aufgerissen, nur um uns jetzt so von dir platt legen zu lassen!«
    Eine Minikamera richtete sich auf sie. Dan packte sie bei den Armen und duckte den Kopf. Leise und wild entschlossen sagte er: »Haltet die Klappe und hört mir zu!
    Phoebe wurde entführt. Der Mann, der sie geschnappt hat, ist verrückt. Er sagt, er bringt sie um, wenn wir dieses Spiel gewinnen.« Er spürte, wie sich ihre Armmuskeln unwillkürlich anspannten, blickte aber nicht auf, weil er sicher war, dass sie gefilmt wurden. »Er beobachtet alles im Fernsehen. Ich kann nicht mal ein Feldtor zulassen, weil er gedroht hat, Phoebe wehzutun, wenn wir noch einen einzigen Punkt machen.« Er rang nach Luft. »Ich glaube, dass es ihm ernst ist.«
    Biederet fluchte leise, aber unflätig. Bobby Tom hatte einen geradezu mörderischen Ausdruck im Gesicht.
    Dans Augen verbargen

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