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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nichts von seinen Gefühlen, als er nun die nächste Spielserie anordnete. »Seht zu, dass es gut aussieht. Bitte. Phoebes Leben hängt davon ab.«
    Er konnte sehen, dass sie mehr als tausend Fragen hatten, doch dafür war keine Zeit. Ohne weitere Argumente machten sie sich an die Arbeit.
    Phoebe, die noch immer in den Katakomben unter dem Stadion festsaß, hörte die Zuschauer jubeln. Ihre blutigen Finger erstarrten auf dem Knoten, und ihre Augen flogen zum Fernsehschirm. Ihr stockte der Atem, als Jim einen langen Pass über die Spielfeldmitte zu Bobby Tom warf. Bobby Tom streckte sich, anmutig wie ein Tänzer, auf die Zehenspitzen. Wie oft war er schon so fotografiert worden?
    Wie oft hatte sie ihn in dieser Saison schon gesehen, wie er in dieser schier unfassbaren Haltung scheinbar mühelos den Ball aus der Luft fischte?
    Aber nicht dieses Mal. Die Zuschauer stöhnten, als der Ball von seinen Fingerspitzen abprallte. Bobby fiel auf den Rasen, und ihr fiel wieder ein, dass sie atmen musste.
    Es war der erste lange Pass, den Biederet seit Beginn der zweiten Halbzeit geworfen hatte, und sie begann sich zu fragen, ob Dan das Ruder allmählich aus der Hand lief. Sie wollte gar nicht daran denken, was das für sie bedeutete. Nein, nicht jetzt. Nicht, wo der Knoten, der sie an den Stuhl fesselte, allmählich aufging.
    Sie hatte sich so gefreut, als sie das merkte, nur um gleich wieder von Enttäuschung übermannt zu werden, da sie dadurch noch immer nicht frei war. Sie war zwar nicht länger am Stuhl festgebunden, aber ihre Hände waren nach wie vor am Rücken gefesselt, da Hardesty die Voraussicht besessen hatte, auch einen Knoten in die achtförmige Schlinge um ihre Handgelenke zu machen.
    Sie hing nun zwar nicht länger am Stuhl, aber ihre Arme konnte sie dennoch nicht gebrauchen, und die brauchte sie schon, wenn sie sich gegen einen Mann mit einer Pistole verteidigen wollte.
    Die Kameras zeigten nun eine Nahaufnahme von Bobby Toms Gesicht. Die Schmerzen hatten ihr den Verstand benebelt, deshalb dauerte es ein paar Sekunden, bis sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Wenn Bobby Tom einen Ball verfehlte, verging ihm gewöhnlich seine sonst so humorvolle Natur. Sein Gesicht war dann ganz verkniffen, und er fluchte vor sich hin. Aber jetzt war sein Gesicht ausdruckslos. Das war selbst auf diesem kleinen Bildschirm unübersehbar.
    Er weiß es.
Ihr Instinkt sagte ihr das ganz deutlich. Dan hatte ihn eingeweiht. Sie wusste, wie viel Bobby Tom dieses Spiel bedeutete. Sie konnte nur ahnen, was es ihn gekostet haben musste, den Ball absichtlich zu verfehlen.
    Mit wachsender Wut starrte sie auf Hardestys Rücken. Er hatte kein Recht, ihnen diesen Tag zu stehlen.
    Die
Stars
punkteten, und die
Sabers
begannen mit ihrem nächsten Spielzug. Und die Uhr tickte unermüdlich weiter.
    7 : 14… 7:13… 7:12…
    Die
Sabers
begannen mit einer Serie von Passspielen. Sie musste daran denken, wie die Spieler nach einem Spiel aussahen: verdreckt, humpelnd, blutig. Sie sah sie vor sich, wie sie im Flugzeug saßen, auf dem Heimweg von Auswärtsspielen, Eisbeutel auf den Knien, Schultern bandagiert. Wie sie Schmerztabletten nahmen, um schlafen zu können. Es gab keinen, der nicht alles für die
Stars
tun würde.
    6:21… 6:20… 6:19…
    Jetzt, wo die Zeit derart knapp wurde, war sie sich alles andere als sicher, den Knoten noch loszubekommen, bevor das Spiel zu Ende war. Er lockerte sich zwar, aber beileibe nicht rasch genug. Sie hatte das schreckliche Gefühl, die Mannschaft im Stich zu lassen, es irgendwie nicht genug zu versuchen.
    5: 43… 5: 42… 5: 41…
    Portland erzielte ein weiteres Feldtor.
Sabers 27, Stars 17.
Sie musste sich entscheiden. Sie konnte auf Nummer Sicher gehen, bleiben, wo sie war, und hoffen, dass er sie am Ende des Spiels freiließ, oder sie konnte alles riskieren und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
    Dans Gesicht tauchte auf dem Bildschirm auf, und sie entschied blitzschnell. Sie würde ihn und die
Stars
nicht kampflos aufgeben. Ihre Gedanken rasten. Sie hatte nur eine Chance und musste den Moment sorgsam wählen.
    5 : 0 7 … 5 : 0 6… 5:05…
    Hardesty bekam wieder einen Hustenanfall und sackte nach vorn. Sie setzte ihre Füße fest auf den Boden und stieß sich ab. Der Stuhl schnellte vor.
    Ungeschickt fuhr er herum, als er das Quietschen der Rollen hörte. Mit einem harschen Aufschrei hob er die Faust, um sie niederzuschlagen. Sie zog die Beine an und rammte sie ihm in die Weichteile.
    Er brüllte vor

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