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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sich ein Taschentuch an die schweißnasse Stirn. »Phoebe ist verschwunden.«
    Dan blieb abrupt stehen und wurde kreidebleich. »Was meinst du damit?«
    »Sie hat die Box im zweiten Viertel verlassen und ist nicht wiedergekommen. Man hat ihre Handtasche im Gang gefunden. Ich hab bei ihr zu Hause und im Büro angerufen. Ich hab in der Erste-Hilfe-Abteilung nachsehen lassen, und auch in sämtlichen
skyboxes.
Sie ist verschwunden, Dan, und im Moment kann ich nur annehmen, dass es sich um ein faules Spiel handelt.«
    Ron hatte Dan schon in vielen kritischen Situationen erlebt, aber eine solche Panik hatte er noch nie in seinen Augen gesehen. »Nein! Das kann nicht sein – Herrgott.
    Hast du schon die Polizei verständigt?«
    »Ja, aber weil’s erst so kurze Zeit her ist, nehmen sie die Sache nicht so ernst wie ich. Ich hasse es, dir das mitten im Spiel antun zu müssen, aber ich dachte, vielleicht fällt dir ein, wo sie sonst noch sein könnte. Wo könnte sie hingegangen sein, Dan?«
    Er stand wie gelähmt da, die Augen im bleichen Gesicht weit aufgerissen und wild. »Ich weiß nicht.« Dann packte er Rons Arm. »Hast du mit Molly geredet? Mein Gott!
    Rede mit Molly! Vielleicht ist Phoebe bei ihr.«
    So kannte er Dan überhaupt nicht, und in diesem Moment wusste er, dass mehr an der Beziehung zwischen der Besitzerin der
Stars
und deren Cheftrainer war, als er vermutet hatte. »Molly hat sie seit vor dem Spiel nicht mehr gesehen. Sie ist selbst ziemlich aufgelöst. Tullys Frau ist im Moment bei ihr.«
    »Wenn Phoebe irgendwas zustößt…«
    »Dan?« Ein Co-Trainer tauchte im Tunnelausgang auf.
    Dan fuhr zu ihm herum. Mit hervortretenden Halsadern brüllte er: »Verpiss dich, zum Teufel!«
    Ron spürte Dans tiefe Verzweiflung und ergriff hastig seinen Arm. »Du musst wieder raus aufs Feld! Für Phoebe kannst du im Moment nichts tun. Ich sage dir sofort Bescheid, wenn sie auftauchen sollte.«
    Dann blickte ihn mit nackter Verzweiflung an. »Lass nicht zu, dass ihr was passiert, Ron. Um Himmels willen, finde sie!«
    Ron hätte ihn gerne beruhigt, aber alles, was er sagen konnte, war: »Ich werde tun, was ich kann.«
    Ein Stockwerk tiefer griff Hardesty soeben in seine Jackentasche und holte eine frische Packung Zigaretten hervor. Phoebes Augen brannten bereits vom Zigarettenqualm, und die Schmerzen in ihren Armen und Handgelenken wurden auch immer schlimmer. Die Stille zwischen ihnen hatte sich derart ausgedehnt, dass sie das Gefühl hatte, zerspringen zu müssen, wenn sie nicht irgendetwas sagte.
    »Wessen Büro ist das?«
    Einen Augenblick lang glaubte sie, er würde nicht antworten, doch dann zuckte er mit den Schultern. »Gehört einem von den Ingenieuren. Aber er muss bei den Generatoren bleiben, bis die Tore schließen, also machen Sie sich keine Hoffnungen, dass er auf einen Sprung vorbeischaut.«
    Auf dem stummen Fernsehschirm waren die
Sabers
zu sehen, die diesmal den Anstoß hatten. Sie erschrak, als er plötzlich die Lautstärke aufdrehte.
    »Sie werden nicht damit durchkommen, wissen Sie.«
    »Und wissen Sie was? Das ist mir scheißegal. Solange die
Stars
diese Meisterschaft verlieren, ist mir alles egal!«
    Hardesty warf einen Blick auf den Bildschirm, dann ging er zum Schreibtisch und nahm den Telefonhörer ab. Er tippte vier Zahlen ein. Mehrere Sekunden vergingen, dann sprach er.
    »Hier ist Bob Smith von den
Stars.
Ich hab Phoebe Somerville hier, und sie will mit Coach Calebow reden.
    Stellen Sie den Anruf zur Trainerbank durch, ja?« Er verstummte und hörte zu. »Kein Recht, kein Recht! Das ist ihr scheißegal. Sie sagt, es ist wichtig, und sie ist die Besitzerin, aber es ist Ihr Arsch, Sie müssen wissen, was Sie tun.«
    Wer immer auch am anderen Ende der Leitung war, musste wohl entschieden haben, den Anruf besser durchzustellen, denn Hardesty schob das Telefon zu dem Ende des Schreibtischs, das ihr am nächsten war.
    Er packte die Rücklehne ihres Stuhls, und die Stuhlrollen quietschten, als er sie zu sich heranzog. Er wartete stumm, die Hände fest um den Hörer gekrallt. Dann erstarrte er.
    »Calebow? Ich hab hier jemanden, der mit dir reden will.« Er hielt Phoebe den Hörer ans Ohr.
    »Dan?« Ihre Stimme klang hoch und dünn vor Angst.
    »Phoebe? Wo bist du? Herrgott, ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Nein, ich –« Sie schrie vor Schmerz, als Hardesty in ihre Haare griff und brutal ihren Kopf zurückriss.
    Dan, an der Seitenlinie, erstarrte zur Salzsäule.
    »Phoebe! Was ist los? Bist du noch

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