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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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jedoch niemals.
    Für jemanden, der so vernarrt in Sex war wie Valerie, aber weder einen Liebhaber noch einen festen Freund hatte, war dies schon ein kniffliges Problem. Hinzu kam, dass sie eine der wenigen ehrlichen Politikerinnen Washingtons war. Also betrachtete er das Ganze als seine patriotische Pflicht.
    Außerdem konnte man nicht behaupten, dass er bei der Sache nur draufzahlte. Er hatte es zu Beginn seiner Footballkarriere derart krachen lassen, dass er nun keine Lust mehr auf freien Sex hatte. Blöd war er auch nicht. Nein, das Rumballern mit Groupies war ihm mittlerweile viel zu riskant. Doch trotz Valeries schmutziger kleiner Szenarien machte ihm der Sex schon seit geraumer Zeit nicht mehr so viel Spaß wie früher.
    Er wusste jetzt, dass sie von Anfang an überhaupt nicht zueinander gepasst hatten. Aber weil im Schlafzimmer derart die Korken flogen, hatten sie es erst gemerkt, als sie schon verheiratet waren. Valerie war ursprünglich von seinen rauen Kanten und seiner stürmischen Durchsetzungskraft beeindruckt gewesen, von genau den Dingen also, die sie nun in den Wahnsinn trieben. Auf ihn hatten ihre Bildung und ihr gutes Elternhaus eine unwiderstehliche Anziehung ausgeübt, kein Wunder bei einem Jungen, der in bitterarmen Verhältnissen im ländlichen Alabama aufgewachsen war. Doch er hatte nicht lang gebraucht, um herauszufinden, dass sie absolut keinen Sinn für Humor hatte und null Interesse an der Gründung einer Familie, sein größter Wunsch.
    Ihr ging allmählich die Luft aus, und da fiel ihm ein, dass er ja auch noch ein Hühnchen mit ihr zu rupfen hatte.
    »Wo wir schon bei Schmutzwäsche sind, Valerie. Ich hätte da auch noch ein paar Sachen von dir, die ich gern raushängen würde. Wenn du noch mal so ein Interview wie letzte Woche gibst, werd ich deinem Anwalt meinen Anwalt auf den Leib hetzen, und dann ist’s mit der freundlichen Scheidung vorbei.«
    Sie mied seinen Blick. »Ich habe einen Fehler gemacht.«
    »Na ja, wie sag ich meinem Team ständig: So was wie Fehler gibt’s nicht, nur einen Mangel an Voraussicht.«
    Er war es so gewöhnt, seine Mitmenschen mit seiner hünenhaften Gestalt einzuschüchtern, dass er gar nicht nachdachte, als er nun an sie herantrat und sich drohend vor ihr aufbaute. »Ich mag’s nicht, wenn du unseren Bruch öffentlich diskutierst, und noch weniger mag ich, wenn mich außer den Sportreportern jemand einen Psychopathen nennt.«
    Sie nestelte am Ausschnitt ihres Negligees herum. »Das war eine vertrauliche Bemerkung. Der Reporter hätte das nicht drucken dürfen.«
    »Du hättest so eine Bemerkung gar nicht erst machen dürfen. Von jetzt an, wenn man dich nach unserer Scheidung fragt, dann beschränkst du dich auf zwei Worte, so wie ich auch: unversöhnliche Differenzen‹. Nicht mehr.«
    »Das klingt, als wolltest du mir drohen.« Sie versuchte in Fahrt zu kommen, was ihr jedoch nicht recht gelingen wollte, und da wusste er, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte.
    »Ich mache dich bloß darauf aufmerksam, dass eine Menge Männer in dieser Stadt keine Frau wählen dürfen, die über einen Ex-Mann herzieht, der in einem einzigen Spiel gegen die 49ers neunundzwanzig erfolgreiche Pässe geworfen hat.«
    »Ist ja gut! Es tut mir Leid. Ich hatte gerade mit dir telefoniert und mich über dich geärgert.«
    »Valerie, du ärgerst dich doch ständig über mich, also nimm das nicht als Ausrede, mir öffentlich an die Gurgel zu gehen.«
    Sie beschloss klugerweise, das Thema zu wechseln.
    »Hab gehört, Berts Beerdigung muss ziemlich unterhaltsam gewesen sein. Zu schade, dass keine seiner früheren Mätressen da war, um zu sehen, wie dieser Hund auf seinen Sarg gepinkelt hat.« Valerie lächelte auf ihre dünnlippige Art. »Es gibt doch noch einen Gott. Und SIE sorgt für IHRE Schäfchen.«
    Dan war nicht so blöd, sich mit ihr auf eine Debatte über Bert einzulassen, denn damit beträte er reichlich unsicheres Terrain. Bei den Männern war Bert beliebt gewesen, bei den Frauen dagegen gar nicht. Er war einfach zu frech mit seinen Händen gewesen, hatte dauernd einen frauenfeindlichen Scherz auf den Lippen gehabt oder eine herablassende Bemerkung. Bei Frauen wie Valerie kam er damit gar nicht gut an. Bei ihm eigentlich auch nicht, wenn er ehrlich war, aber Bert war der Boss gewesen, also hatte er die Klappe gehalten.
    »Ich fand’s gar nicht so komisch. Ein Mann stirbt und seine Tochter schafft es, das Ganze in einen Zirkus zu verwandeln.«
    »Ich hab schon so

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