Ausgerechnet den?
Erden, ein wahres sexuelles Gelage – und ein ganz und gar leeres Versprechen, wie Viktor sehr wohl wusste.
Als sie sich daraufhin zu ihm umwandte und die Arme ausstreckte, merkte er erst, wie nervös sie wirklich war. In der korrekten Annahme, das sie Pooh als kleines Schutzschild brauchte, trat er vor, um ihr die Pudeldame zu überreichen, doch in diesem Moment kam ein klappriger Lieferwagen mit Gartengerät auf den Friedhof geholpert und ließ einen lauten Auspuffknaller ab, der die kleine Hündin zutiefst erschreckte.
Pooh jaulte kurz auf und sprang von ihrem Arm. Die Hündin hatte zu lange still sitzen müssen und begann nun schrill bellend in wilder Flucht durch die Stuhlreihen zu rasen, wobei der Pompon an ihrem Schwanz so wild hüpfte, als wollte er jeden Moment durch die Gegend zischen wie ein Ass von Boris Becker.
»Pooh!«, kreischte Phoebe und rannte hinter der Hündin her, die genau in diesem Moment an die schlanken Metallbeine eines hochaufgetürmten Arrangements roter Gladiolen stieß.
Phoebe war auch unter den günstigsten Umständen nicht gerade eine Sportskanone und nun, in ihrem engen Minirock, gelang es ihr erst recht nicht, den Hund rechtzeitig einzufangen, um eine Katastrophe zu verhüten. Das Blumenarrangement wackelte gefährlich und kippte dann nach hinten auf einen Blumenkranz, der wiederum ein kunstvolles Dahliengesteck umstieß. Die Blumen waren so dicht aufgereiht, dass ein Gesteck unmöglich umfallen konnte, ohne das nächste mitzureißen. Langsam, wie bei der »Welle« im Sportstadion, gingen die Blumen in die Waagerechte, spritzte das Wasser. Die betroffenen Trauergäste sprangen eilig zurück und fegten dabei noch mehr Blumenkränze um. Wie Dominosteine kippte ein Strauß nach dem anderen, bis es um den Sarg herum aussah, als hätte der Blitz eingeschlagen.
Phoebe riss ihre Sonnenbrille herunter, sodass ihre seltsam schräg stehenden Bernsteinaugen zum Vorschein kamen, und kreischte: »Fuß, Pooh! Fuß, verdammt noch mal!
Viktor!«
Viktor war bereits losgerannt, um den Pudel auf der anderen Seite des Kuddelmuddels abzufangen, war dabei jedoch unglücklicherweise mit ein paar Stühlen kollidiert, die in eine andere Blumengruppe kippten und eine separate Kettenreaktion auslösten.
Eine reiche Goldküstenschönheit, die sich für eine Expertin für Schoßhündchen hielt, da sie einen Shiatsu besaß, machte einen beherzten Sprung auf die Pudeldame zu, nur um wie erstarrt innezuhalten, als diese das Schwänzchen hängen ließ und sie zähnefletschend wie ein Miniaturterminator anknurrte. Pooh war normalerweise das freundlichste Hündchen auf der Welt, doch fatalerweise roch die Schönheit nach »Eternity« von Calvin Klein, einem Duft, den Pooh verabscheute, seit eine von Phoebes Freundinnen, der »Eternity« aus allen Poren quoll, Pooh eine Promenadenmischung geschimpft und unter dem Tisch einen Fußtritt versetzt hatte.
Phoebe, deren seitlich geschlitzter Rock mehr Schenkel enthüllte, als schicklich war, schoss zwischen zwei
linemen
hindurch. Die beiden beobachteten mit unverhohlener Belustigung, wie sie auf den Pudel zuhechtete.
»Pooh! Bei Fuß, Pooh!«
Molly Somerville, die angesichts des blamablen Spektakels, das ihre Schwester machte, vor Scham am liebsten im Boden versunken wäre, versteckte sich unauffällig im Kreis der sprachlosen Zuschauer.
Als Phoebe einem umfallenden Stuhl aus dem Weg sprang, bumste das schwere goldene Feigenblatt, das an ihrem Goldgürtel baumelte, gegen jene Stelle, die Feigenblätter gewöhnlich verdeckten. Sie versuchte danach zu greifen, um einen bleibenden Schaden von sich abzuwenden, doch da trat sie auf einen Teppich nasser Lilien und saß, wusch, auf ihrem wohlgeformten Hinterteil.
Beim Anblick ihres Frauchens, das auf dem Popo über einen Blumenteppich schlitterte, vergaß Pooh die bedrohlich stinkende Dame. In der falschen Annahme, Phoebe wolle sich mit ihr balgen, begann das Hündchen ekstatisch zu japsen.
Phoebe mühte sich vergeblich, wieder auf die Beine zu kommen, wobei sie dem Bürgermeister von Chicago und mehreren Mitgliedern der rivalisierenden
Chicago Bears
einen großzügigen Blick auf ihre Oberschenkel gewährte.
Gerade als Viktor von der anderen Seite kam, schoss Pooh zwischen den Beinen eines aufgeblasenen Sportreporters hindurch, unter die noch aufrecht stehenden Stuhlreihen.
Viktor war ihr liebster Spielgefährte und ihr Bellen nahm noch an Begeisterung zu.
Pooh machte eine scharfe Wendung und dann eine ebenso
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