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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Überraschung stand es sieben beide.
    Bobby Tom flitzte mit einem derart strahlenden Gesicht auf sie zu, dass sie nicht umhin konnte, zurückzulächeln. »Ich hoffe, Sie sind nächstes Mal auch in Reichweite, Miz Somerville, wenn wir gegen die
Chargers
ran müssen. Sie bringen mir Glück.«
    »Ich glaube, Ihre Begabung bringt Ihnen Glück.«
    Dans schroffe Stimme bellte zu ihnen herüber. »Denton, sofort hierher! Wir haben noch drei Viertel zu spielen oder hast du das schon vergessen?«
    Bobby Tom zwinkerte ihr zu und trabte davon.

9
    Phoebe stand im flackernden Schatten der Fackeln, die rings um den Pool des Somerville-Anwesens aufgepflanzt worden waren, und beobachtete Bobby Tom Denton, der von fünf giggelnden Mädchen umringt war. Niemand aus dem Management der
Stars
hatte Berts Tod oder die Tatsache, dass Phoebe bald umziehen würde, als Grund angesehen, die Party, die Bert alljährlich nach dem Eröffnungsspiel auf seinem Anwesen gab, ausfallen zu lassen. Während Phoebe beim Spiel gewesen war, hatte ihre Sekretärin den Aufbau des Büfetts und die sonstigen Vorbereitungen überwacht. Phoebe hatte ihr »carwash«-Kleid durch ein etwas züchtigeres Modell ersetzt, ein ärmelloses, apricot-farbenes Strickkleid.
    Die Tatsache, dass die
Stars
am Ende doch noch gegen die
Broncos
verloren hatten, überschattete die Party zu Beginn ein wenig, doch der Alkohol floss in Strömen, und die Stimmung besserte sich zusehends. Es war nun beinahe Mitternacht, und die Platten voller Steaks, Schinken und Krebsschwänzen waren ratzekahl leer geputzt worden. Phoebe war sämtlichen Spielern samt Gattinnen oder Freundinnen bei deren Ankunft vorgestellt worden.
    Die Spieler benahmen sich ihrer neuen Besitzerin gegenüber ausgesucht höflich, aber sie hatte dennoch ihre Panik und die ungewollt aufkeimenden schlimmen Erinnerungen niederkämpfen müssen, als sie sich unversehens von so vielen Footballspielern umringt sah. Daher hatte sie Zuflucht auf einer Holzbank genommen, die etwas abseits unter ein paar prächtigen Kamelienbüschen stand.
    Plötzlich hörte sie eine vertraute Stimme. Ein eigenartiger Ruck durchfuhr sie, als sie Dan auf der Terrasse auftauchen sah. Ron hatte ihr erzählt, dass Trainer an Sonntagabenden am meisten zu tun hatten, da sie die Leistungen der Spieler vom Spiel am Nachmittag einschätzen und den Trainingsplan für die kommende Woche ausarbeiten mussten. Trotzdem hatte sie unbewusst nach ihm Ausschau gehalten, wie sie jetzt merkte.
    Von ihrem lauschigen Plätzchen aus beobachtete sie, wie er von einer Gruppe zur anderen ging. Ihr fiel auf, dass er ihr dabei immer näher kam. Er trug eine Stahlrandbrille, und der Kontrast zwischen dieser Gelehrtenbrille und seinem kantig-attraktiven Gesicht stellte komische Dinge mit ihrem Magen an.
    Als er auf sie zutrat, schlug sie die Beine übereinander.
    »Ich hab Sie noch nie mit Brille gesehen.«
    »Ich halte die Kontaktlinsen nicht länger als etwa vierzehn Stunden aus, danach stören sie mich.« Er nahm einen Schluck aus seiner Bierbüchse und stellte einen Fuß auf die Bank neben sie.
    Dieser Mann ist wirklich ein wahr gewordener Tennessee Williams Traum, dachte sie abermals, und schon begann sich vor ihrem geistigen Auge eine Szenerie zu formen.
    Sie konnte ihn sehen, wie er in der vernachlässigten Bibliothek eines Herrenhauses stand, das schon bessere Zeiten erlebt hatte. Das weiße Hemd klebte ihm am schweißnassen Rücken, denn er kam soeben von einem lustvollen Hüpferchen mit der blutjungen Elizabeth, die sich noch wohlig oben im Messingbett räkelte. Eine Cheroot klemmte zwischen seinen blitzenden Zähnen, und er blätterte ungeduldig in einem alten Tagebuch, weil er herauskriegen wollte, wo zum Teufel seine Urgroßmutter das Familiensilber verbuddelt hatte.
    Sie fühlte sich auf einmal ganz warm und träge und musste gegen das Bedürfnis ankämpfen, sich an ihm zu schubbern wie eine Katze.
    Lautes Gelächter vom Pool riss sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie blickte gerade rechtzeitig hinüber, um zu sehen, wie fünf Mädchen Bobby Tom samt schicken Abendanzug ins Schwimmbecken schubsten. Als er nicht gleich wieder auftauchte, um Luft zu holen, knirschte sie unwillkürlich mit den Zähnen. »Am liebsten würde ich hinrennen und ihn am Schöpf wieder rausziehen.«
    Dan lachte und nahm den Fuß von der Bank. »Nur die Ruhe. In Jim Biederet haben Sie sogar noch mehr Geld investiert, und der hat gerade einen Kamin mit dem Lasso eingefangen, um an der

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